Projekt

Bauernhof 21

Kleinbauernhof im 21. Jahrhundert: Stadt – Land neu belebt.

 
Bauernhof 21 5

Das Ziel des Forschungsprojekts „Bauernhof 21 – Kleinbauernhöfe im 21. Jahrhundert“ war es, Wege aufzuzeigen um kleinbäuerliche Strukturen zukunftsfit zu machen und das Arbeiten und Wohnen „unter einem Dach“ zeitgemäß weiter zu entwickeln.

Wie können städtisches Umfeld und kleinstrukturierte steirische Landwirtschaft voneinander profitieren?

Kleinbäuerliche Strukturen kennzeichnen die steirische Landwirtschaft. Diese traditionellen ländlichen Prägungen werden zunehmend in Frage gestellt, da es aufgrund zunehmender Industrialisierung und Landflucht immer weniger bäuerliche Betriebe gibt. Zugleich brauchen wachsende Städte wie Graz eine funktionierende Lebensmittelnahversorgung. Viele Menschen in der Stadt sehnen sich nach Natur, wollen wissen wo ihr Essen herkommt, streben nach einem guten Landleben und schätzen regionale Identität.

Der Studiengang „Nachhaltiges Lebensmittelmanagement“ und das Institut für Architektur & Management der FH JOANNEUM untersuchten gemeinsam mit dem StadtLABOR Graz steirische Kleinbauernhöfe, die im weiteren Umkreis um die Landeshauptstadt Graz überwiegend Acker- und Gemüsebau betreiben. Gruppendiskussionen vertieften den Einblick in Wirtschaftsweisen, vorhandene Flächen und Gebäude, in Motive, Hürden und Erfolgsrezepte.

Bauernhof neu denken und ausprobieren

In einer einwöchigen Winterschool standen drei Höfe im Mittelpunkt Hof der Vielfalt, ökologische Landwirtschaft Attendorf, Meißelhof). Dabei griffen fachlich bunt gemischte Teams die Zukunftsvorstellungen dieser Betriebe auf und übersetzten diese in wirtschaftliche und bauliche Konzeptvorschläge. Weitere Lernreisen vertieften das Lernen anhand guter Praxisbeispiele.

„Wir haben viel von den besuchten Höfen, den Kleinbäuerinnen und Bauern, den Einstiegswilligen und Querdenkenden, den Fachleuten für Landwirtschaft, Baukultur und Lebensmittelerzeugung gelernt. Dieses Wissen möchten wir weitergeben und für Forschungsprojekte, vertiefte Kooperationen und anwendungsorientierte Entwicklungen unserer Studiengänge einsetzen“, so das Resümee von Projektleiterin Ulrike Seebacher.

Foto: FH JOANNEUM
Stillleben mit Buchcover

Jetzt als Paperback und eBook erhältlich!

Die Erkenntnisse aus dem Projekt sind im Buch „Kleinbauernhof im 21. Jahrhundert“ zusammengefasst.

Zu Beginn richtet sich der Blick auf die Besonderheiten der kleinstrukturierten Landwirtschaft (Kapitel 2), gefolgt von rechtlichen und raumplanerischen Aspekten (Kapitel 3). Anschließend wird die Bandbreite von kleinbäuerlichem Wirtschaften im 21. Jahrhundert gezeigt (Kapitel 4) und benannt, worauf es bei landwirtschaftlicher „Stilberatung“ (Kapitel 5) und beim erfolgreichen Verändern ankommt (Kapitel 6).

Danach werden beispielhaft fünf unterschiedliche Betriebe vorgestellt (Kapitel 7), welche verschiedene Betriebskonzepte und Hofstruktur veranschaulichen. Die Fachleute der Landwirtschaftskammer beleuchten mit ihren Einblicken in die Beratungspraxis die Themenfelder Innovation als Triebkraft, Betriebswirtschaftliches Handeln sowie Wohnen und Arbeiten unter einem Dach (Kapitel 8).

Das fachübergreifende Vorgehen bei der Entwicklung zeitgemäßer Betriebskonzepte wird beispielhaft für den Meißelhof gezeigt (Kapitel 9). Schlussfolgerungen und Empfehlungen für die Zukunft des Kleinbauernhofs im 21. Jahrhundert, Quellenverzeichnis und umfangreicher Serviceteil runden die Zusammenschau von kleinbäuerlicher Landwirtschaft im Spannungsfeld von „Tradition und Avantgarde“ ab.

Das Buch ist über die Bibliothek der FH JOANNEUM verfügbar. Hier geht's zum eBook.