Auf Tour mit Christoph Strasser
Zwischen den Aufnahmen bleib für das Medienteam auch Zeit zum Anfeuern. (© Lex Karelly)

Auf Tour mit Extremradsportler Christoph Strasser

Niklas Sieger,

Martin Pendl, „Journalismus und Public Relations (PR)“-Studierender der FH JOANNEUM, begleitete Radprofi Christoph Strasser beim Race Across America 2019 mit der Kamera.

Acht Tage, sechs Stunden und 16 Minuten. Für die meisten Menschen geht sich in dieser Zeit ein erholsamer Urlaub aus, andere wickeln ein Projekt ab und einige wenige fahren mit dem Rennrad durch die USA. So wie Christoph Strasser, der in dieser Zeit das längste und härteste Radrennen der Welt gewonnen hat. Zum sechsten Mal insgesamt und zum dritten Mal hintereinander. Rund 5.000 Kilometer, 52.000 Höhenmeter und eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 25 km/h: Beim jährlichen Ultra-Radrennen Race Across America geht jede und jeder an seine beziehungsweise ihre Grenzen – auch die, die selbst gar nicht mit dem Rennrad fahren, wie das Medienteam von Christoph Strasser. Dieses wurde 2019 auch von Martin Pendl verstärkt, der den österreichischen Radprofi gemeinsam mit drei Kolleginnen und Kollegen bei fast jedem Pedaltritt begleitete. „Fast“ deswegen, weil man dazwischen natürlich auch schlafen muss. Zumindest ein bisschen. „Christoph Strasser hat zirka eine Stunde pro Tag geschlafen. Von unserem vierköpfigen Medienteam waren immer zwei Personen wach, die anderen konnten schlafen, wenn sie wollten.“ Heißt konkret: Eine klassische Tag- und Nachtschicht gab es nicht, man teilte sich die Zeiten nach dem Befinden ein. „Wer müde wurde, ist schlafen gegangen, die anderen haben inzwischen gefilmt“, erzählt Martin Pendl, der hauptsächlich für die 360-Grad-Aufnahmen mit der Videokamera zuständig war. Zehn Minuten pro Stunde betrug die Medienzeit, in dieser konnten Aufnahmen von und Interviews mit Christoph Strasser gemacht werden. In der restlichen Zeit wurde das Material gesichtet, geschnitten und für einen täglichen Videoblog verarbeitet. Auch die Autofahrten und das Positionieren der Kameras auf der Strecke benötigte einiges an Zeit, da man Christoph Strasser permanent begleiten musste. Zwischendurch konnte es also durchaus stressig werden. „Alles in allem war es aber sehr spannend für mich, vor allem die Gegend. Ich bin davor noch nie in den USA gewesen und innerhalb von acht Tagen quer durch das Land zu reisen, war schon sehr beeindruckend“, so Martin Pendl, der durch ein Praktikum bei der „Groox Filmproduktion“ zum Team von Christoph Strasser gekommen ist. Lustiger Funfact am Rande: „Die Möglichkeiten für Körperpflege waren ein wenig eingeschränkt. Sich nur alle zwei Tage duschen zu können, ist etwas, an das man sich erst gewöhnen muss. Aber das gehört wahrscheinlich zum Abenteuer dazu“, lacht der 22-jährige Studierende.

Bild von der Siegerehrung beim Race Across America 2019. Christoph Strasser stemmt sein Fahrrad in die Höhe. Sein Team rund um ihn jubelt mit.
Radprofi Christoph Strasser feierte den wohl größten Triumph seiner Karriere: Zum insgesamt sechsten Mal hat er das Race Across America 2019 gewonnen. (© Lex Karelly)

Doku im ORF

Die Aufnahmen vom Race Across America 2019 wird Martin Pendl einerseits für seine Bachelorarbeit verwenden, andererseits werden Ausschnitte daraus auch in einem 30-minütigen Beitrag über das Race Across America am 15. August 2019 auf ORF 2 zu sehen sein. Im Frühjahr 2020 soll auch eine Doku in die Kinos kommen. Für Martin Pendl bot die mediale Begleitung des Race Across America 2019 die ideale Gelegenheit, seine Filmskills aus dem „Journalismus und Public Relations (PR)“-Studium zu erweitern. „Es war eine große Ehre für mich, dass ich Teil dieses Teams sein konnte“, sagt Martin Pendl mit Stolz. Seine Zukunft sieht er ebenfalls in der Videobranche – und vielleicht auch auf dem Rennrad, verrät er mit einem Augenzwinkern. Wenige Tage nach seiner Ankunft zu Hause hat er sich gleich das Rennrad seines Vaters geschnappt und ist eine Runde durch seine Heimat Jennersdorf gefahren. Das nennt man dann wohl Inspiration.

Eindrücke von der Reise