Boxenstopp bei joanneum racing graz #09:  Vom Motor auf die Strecke
Seit diesem Jahr ist Daniel Reifer Teamleader der Baugruppe Drivetrain. Foto: joanneum racing graz

Boxenstopp bei joanneum racing graz #09: Vom Motor auf die Strecke

Michael Rothschädl,

Herzlich Willkommen zum neunten Teil der Beitragsreihe über joanneum racing graz. Im heutigen Beitrag beschäftigen wir uns mit der Baugruppe Drivetrain. Jener Baugruppe, die dafür zuständig ist, dass die Power des Motors auch dort ankommt, wo sie gebraucht wird: auf der Rennstrecke.

Keine Frage, der Motor gehört zu den wichtigsten Teilen von einem Boliden. Gelingt es jedoch nicht, die Power des Motors auch wirklich auf die zwei angetriebenen Räder weiterzuleiten, so ist selbst der leistungsstärkste Motor wertlos. Genau aus diesem Grund gibt es bei joanneum racing graz die Baugruppe Drivetrain. Sie beschäftigt sich mit Kupplung, Getriebe, Differential und den Antriebswellen und sorgt damit dafür, dass die Kraft des Motors genau das machen kann, wofür er gedacht ist: Den Boliden so schnell wie möglich zu beschleunigen.

Die Position des Teamleaders der Baugruppe Drivetrain hat seit diesem Jahr Daniel Reifer inne, der bereits im Vorjahr zu joanneum racing graz gestoßen ist und damals in der Baugruppe Powertrain tätig war. „Damals hatte ich deswegen nur einen sehr kleinen Einblick in die umfangreiche Arbeit in meiner aktuellen Baugruppe. Mit der Übernahme des Teamleaders musste ich mir nun einiges an neuem Wissen aneignen”, erklärt Daniel, was sich für ihn mit dieser Saison verändert hat.
Bereits im Vorjahr durfte der „Fahrzeugtechnik / Automotive Engineering“-Student aber bei einem jener Momente dabei sein, den er heute als einen der spannendsten einer jeden Saison beschreibt: Der Einbau von Motor und Getriebepaket. Gleich im Anschluss beim ersten Motorstart zeigt sich nämlich nicht nur, ob das antreibende Teil einwandfrei funktioniert, sondern auch die Funktionstüchtigkeit der Kupplung wird hier auf die Probe gestellt. „Wir sehen dann gleich, ob sich die Gänge sauber durchschalten lassen”, erklärt Daniel.

Bis dieser Punkt aber erreicht ist, so gibt es für das Team rund um Daniel Reifer einiges zu tun. Denn mit der Saison 2017 wechselte das Racing-Team der FH JOANNEUM auf einen neuen Motor, der ohne Schaltgetriebe produziert wird, was die Entwicklung eines eigenen Getriebes notwendig macht. Dies ist zwar mit viel Arbeit verbunden, ist aber auch eines jener Dinge, die joanneum racing graz von einem Großteil der anderen Teams in Formula Student abhebt: „Da viele Teams auf ein fertiges beziehungsweise modifiziertes Motor/Getriebepaket setzen, würde ich auf jeden Fall sagen, dass ein komplett selbstentwickelter Drivetrain etwas Besonderes ist”, meint Daniel.
Das größte Alleinstellungsmerkmal des Teams ist aber ganz klar das laminierte Getriebegehäuse aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff, das seit 2017 bei joanneum racing graz zum Einsatz kommt. Es ist eines der vielen Teile im Boliden, die zusätzlich Gewicht einsparen, um den Boliden noch effizienter zu machen.

Foto: joanneum racing graz
Die beiden Baugruppen Drivetrain und Powertrain arbeiten eng zusammen.

Bei aller eigenen Entwicklungsarbeit ist es aber vor allem die Zusammenarbeit mit der Baugruppe Engine, die die Saison von Daniel und seinem Team prägt. „Die beiden Baugruppen sind immer voneinander abhängig. Das beginnt bereits bei der Auslegung des Getriebes, dieses wird nämlich an die Charakteristik des Motors angepasst”, erklärt der Bachelorstudent an der FH JOANNEUM. Das Zusammenspiel setze sich auch im verbauten Fahrzeug fort, etwa wenn es während des Gangwechsels zu einer Zündunterbrechung im Motor kommt. „Für eine gute Performance ist eine gute Abstimmung der Baugruppen aufeinander von höchster Bedeutung”, ist Daniel überzeugt.
Neben der Arbeit am Boliden sind es für ihn ganz besonders die Menschen im Team, die joanneum racing graz so besonders machen. „Im Racing Team kommen viele verschiedene Charaktere zusammen, die alle dieselbe Leidenschaft teilen. Es entstehen viele enge Freundschaften, die einen die etlichen schlaflosen Nächte überstehen lassen”, ist Daniel froh, Teil von joanneum racing graz zu sein.

Daniel Reifer im joanneum racing-Wordrap:

Warum hast du die Position des Teamleaders Drivetrain übernommen?
Um mehr Verantwortung zu übernehmen und das Team dadurch zu unterstützen.

Was bedeutet das Racing Team für dich?
Ehrgeiz, Leidenschaft, Tradition, Teamgeist.

Warum sollte man zum Racing Team kommen?
Wenn man sich für den Rennsport interessiert, ist es eine gute Möglichkeit, das Gelernte des Studiums in die Praxis umzusetzen, sich aber auch weiteres Wissen anzueignen.

Warum ist das Racing Team der FH JOANNEUM das beste?
Durch die passionierte und erfolgreiche Geschichte, sowie der großartigen Unterstützung durch ältere Teammitglieder, ist jedes Mitglied gewollt, diese Werte weiterzutragen.

Was trägt der Studiengang „Fahrzeugtechnik / Automotive Engineering“ zum Erfolg des Racing Team bei?
Ohne die großzügige Bereitstellung der Räumlichkeiten durch den Studiengang und dem vermittelten Wissen während des Studiums wäre dieses Projekt in diesem Ausmaß wahrscheinlich nicht möglich.

Weiter geht es mit der Beitragsreihe am 12. Juni.

Tipp:

Bewerben Sie sich jetzt noch für das Bachelorstudium „Fahrzeugtechnik / Automotive Engineering“ und das gleichnamige Masterstudium bis 8. Juni! Besuchen Sie unser Virtual Open House am 3. und 4. Juni für mehr Informationen. Die Infosessions zum Studium „Fahrzeugtechnik / Automotive Engineering“ finden am 4. Juni um 17:20 Uhr und 17:40 Uhr statt.