Boxenstopp bei joanneum racing graz 2.0 #14: Die Weasel im Homeoffice 2
Die Weasel sind im Homeoffice: Keine einfache Phase für das Team, aber mit neuer Motivation wird auch diese Zeit gemeistert. Foto: joanneum racing graz

Boxenstopp bei joanneum racing graz 2.0 #14: Die Weasel im Homeoffice

Michael Rothschädl,

Herzlich Willkommen zum vierzehnten Teil der Beitragsserie rund um joanneum racing graz. Die letzten Tage und Wochen waren auch für das Racing Team der FH JOANNEUM keine einfachen. Auch die Weasel operieren seit einiger Zeit aus dem Homeoffice – und hatten dabei mit einigen Herausforderungen zu kämpfen.

„Wir haben beobachtet, dass ein Teil vom Team immer mehr abdriftet, dass die Motivation bei vielen verloren geht und, dass es vor allem für die neuen Mitglieder enorm schwierig war, im Team Fuß zu fassen“, erklärt Alexander Gruber einige der zentralsten Probleme, mit denen joanneum racing graz während der vom Homeoffice geprägten Saison zu kämpfen hatte. Um den Teammembern nun wieder klarzumachen, dass trotz Corona hart an den Boliden gearbeitet werden muss, um bei den Bewerben im Sommer konkurrenzfähig zu sein und gleichzeitig die Motivation im Team wieder anzuheben, hat die Teamleitung beschlossen, Online-Workshops ins Leben zu rufen. Ein Glücksgriff, wie sich schnell zeigen sollte. „Das Feedback war überwältigend“, freut sich Alexander, „bereits beim ersten Termin waren enorm viele Teammitglieder dabei und haben ihren Input eingebracht. Aus einem Meeting sind plötzlich zehn geworden, um den ganzen Input zu den verschiedenen Themen auch adäquat besprechen zu können.“

Herausforderungen kommunikativer Natur

Genau dieser Input habe seit der Rückkehr ins Homeoffice mancherorts gefehlt, beklagt der Technical Director des Racing Teams: „Wenn wir in der Race-Control sitzen und an unseren Modellen arbeiten, dann bekommt man ständig Feedback, steht ständig im Austausch mit den anderen Mitgliedern – das fällt im Homeoffice nahezu ersatzlos weg.“ Zwar habe man zuhause mehr Ruhe und könne sich etwas besser auf die Arbeit konzentrieren – „das ganze Drumherum, das joanneum racing graz ausmacht, fällt aber weg.“ Dies sei vor allem für neue Teammitglieder, die trotz des seit Anfang November anhaltenden Lockdowns in Österreich zum Racing Team kamen, ein Problem, wie Teamleaderin Sushama Chander unterstreicht: „Viele der neuen Mitglieder waren noch nie in der Werkstätte, kennen nahezu niemanden im Team. Mit den Online-Meetings möchten wir ihnen nun die Struktur im Team, die Arbeitsweise, unsere Philosophie näherbringen und uns gleichzeitig gegenseitig besser kennenlernen.“

Trotz der Probleme, die ganz abseits der technischen Fragestellungen auftraten, hat sich auch in den letzten Wochen wieder einiges getan bei joanneum racing graz. „Vor allem am jr22 konnte zuletzt ein großer Schritt nach vorne getan werden. Wir haben das 3D-Modell weiter ausgebaut, einige Teile sind sogar schon so weit, um zu den externen Fertigern gesendet zu werden. In anderen Bereichen, in denen von Grund auf neu entwickelt werden muss, läuft derzeit noch die Entwicklungsarbeit, die dann im Frühjahr abgeschlossen wird“, so Alexander.

Foto: FSA
Um im Sommer wieder ähnliche Erfolgserlebnisse wie beim Heimbewerb am Spielberg feiern zu können, muss auch im Homeoffice hart gearbeitet werden.
Registration-Quiz als nächstes Highlight im Kalender

Zugleich läuft in diesen Tagen die Vorbereitung auf die sogenannten Registration-Quiz auf Hochtouren, von denen jeder Bewerb im Formula-Student-Kalender sein eigenes vorzuweisen hat. Von technischen Fragen, über Fragen zum Regulativ von Formula Student bis hin zu Rechenaufgaben – die Quiz sind stets sehr vielfältig. „Diese Phase ist eine ganz entscheidende in jeder Saison, stellt das Registration-Quiz doch die Eintrittskarte für jeden Bewerb dar“, erklärt Sushama.
Außerdem wird die Reihung - die sogenannte Srutineering Order - für die Technical Inspection bei den Bewerben nach dem Ergebnis beim Quiz durchgeführt – je besser man also abschneidet, desto früher wird der Bolide inspiziert und desto mehr Zeit bleibt, sich auf die anderen Disziplinen vorzubereiten. „Vergangenen Mittwoch haben wir mit der Vorbereitung begonnen, bis zum fünften Februar, an dem die Registration-Quiz für gleich sechs Bewerbe stattfinden, wird nun intensiv auf diesen Meilenstein hingearbeitet“, so Sushama.

Wie die Quiz selbst findet auch die Vorbereitung ausschließlich online statt, wie die Teamleaderin bestätigt. „Es ist deshalb nicht ganz einfach, den neuen Mitgliedern zu zeigen, wie diese Quiz funktionieren und auf was es zu achten gilt.”
Mithilfe der Workshops und eines eigenen Workspace auf Microsoft Teams habe man aber eine sehr potente Kommunikationsinfrastruktur aufgebaut. Sushama: „Es ist auch für uns als Team keine einfache Phase, aber wir sind bereit, in diesen Tagen die Extrameile zu gehen. Denn das macht uns als joanneum racing graz aus und das ist genau das, was wir auch den neuen Mitgliedern vermitteln wollen. Auch wenn das in diesem Fall online geschehen muss.“

Tipp:

Weitere Infos und Blogbeiträge zum Motorsportverein finden Sie hier und auf der Website von joanneum racing graz.