Das Bachelorprojekt beim Praktikumsgeber implementieren

Das Bachelor-Projekt beim Praktikumsgeber implementieren

Nikolaus Pichler,

Weil Simulationen in der Computerchipindustrie noch aufwändig zu dokumentieren sind, hat unser Studierender Florian Schlagbauer ein Tool entwickelt, das den Dokumentationsprozess optimiert. Sein Programm und Bachelor-Projekt wurde daraufhin vom Chiphersteller Infineon übernommen und implementiert.

Florian Schlagbauer studiert derzeit im fünften Semester „Elektronik und Computer Engineering“ an der FH JOANNEUM und ist bei Infineon als studentischer Mitarbeiter angestellt. Dort bekam er die Phasen der Chip-Herstellung hautnah mit. „Bevor ein Chip gefertigt wird, führen wir Simulationen mit ihm durch, weil er bestimmte Anforderungen erfüllen muss“, sagt Florian Schlagbauer. Dabei wird der Chip in unzähligen Testläufen geprüft. So wird in solchen Simulationen beispielsweise die Kommunikation des Chips mit seiner Umgebung getestet. „Das heißt man schickt ihm virtuell gewisse Kommandos und schaut wie der Chip reagiert, ob zum Beispiel alle Signale wie gewünscht zurückkommen.“ Um Fehler und Probleme beim Chip noch vor der Fertigung zu beheben, werden die Daten, die in den Simulationen entstehen, festgehalten. Bisher war diese Dokumentation jedoch sehr komplex. Florian Schlagbauer wollte das mit seinem Bachelor-Projekt ändern.

Der Vorteil ist, dass jedes Requirement, das in der Simulation gecheckt worden ist, viel schneller dokumentiert werden kann als bisher. Nach einer Einspeisung der Simulationsdaten in das Tool, wird automatisch ein Report erstellt, der zeigt, ob alle Anforderungen an den Chip erfüllt wurden.

Florian Schlagbauer über sein Tool

Als im Herbst 2017 die Bachelor-Arbeit näher rückte, schlug ihm sein Arbeitgeber vor, diese gleich im Unternehmen zu schreiben und das Projekt direkt für Infineon umzusetzen. Florian Schlagbauer entschied sich dafür: „Weil ich während der Dienstzeiten an meinem Bachelor-Projekt arbeiten konnte und weil es im Hinblick auf einen späteren Job gut ist, etwas für die Firma gemacht zu haben.“

Drei Monate beschäftigte er sich mit dem Grundgerüst seiner Entwicklung. Zwei Wochen verbrachte er mit dem Feintuning des Programmes für das Tool. Das hat sich gelohnt. „Der Vorteil ist die schnellere Dokumentation“, erklärt er. Denn nach einer Einspeisung der Simulations-Daten in das Tool, wird automatisch ein Report erstellt, der zeigt, ob alle Anforderungen an den Chip erfüllt wurden. Seither kommt „Doctb“, wie Florian Schlagbauers-Erfindung intern getauft wurde, bei Infineon zum Einsatz. „Beim letzten Projekt haben wir es schon verwendet.“

Sein Pflichtpraktikum im sechsten Semester wird Florian Schlagbauer ebenfalls bei Infineon absolvieren. „Wenn ich währenddessen auf Fehler stoße und Zeit habe, werde ich es natürlich noch verbessern“, sagt er über sein Tool. Ansonsten werde er im Berufspraktikum vor allem selbst damit arbeiten und so indirekt wieder mit seinem Bachelor-Projekt zu tun bekommen.

Tipp:

Die Bewerbungsfrist für den Frühjahrstermin von „Elektronik und Computer Engineering“ läuft noch bis 20. März 2018.