Erfahrungsbericht einer Probandin der Studie zur Frühkindliche Adipositasforschung
Jennifer Blauensteiner ist eine der ersten Studien-Teilnehmerinnen des Josef Ressel Zentrums für die Erforschung von frühkindlicher Adipositas.

Erfahrungsbericht einer der ersten Probandinnen unserer Studie zur frühkindlichen Adipositasforschung

Eva-Maria Kienzl,

Jennifer Blauensteiner ist eine der ersten Probandinnen unserer Studie zur Erforschung der Entwicklung von Übergewicht. Sie und ihr Baby werden regelmäßig von den Expertinnen und Experten des Josef Ressel Zentrums für die Erforschung von Prädispositionen der perinatalen metabolischen Programmierung von Adipositas untersucht. Im Interview erzählt die junge Mutter über den Ablauf sowie die Vorteile der Studie und warum sie die Teilnahme anderen Müttern weiterempfliehlt.

Wieso haben Sie sich für die Teilnahme an der Forschungsstudie entschieden?
Jennifer Blauensteiner: „Ich habe mich als Probandin gemeldet, weil ich finde, dass die Erforschung der frühkindlichen Prägung in Bezug auf Essen und Vorlieben sehr wichtig ist. Natürlich möchte ich dadurch auch mehr Einblicke in das Essverhalten meines Kindes und von mir selbst gewinnen. Tatsächlich wurden mir erst durch die Fragebögen und die engmaschige Überwachung der Stillmahlzeiten einige Dinge bewusst – obwohl ich vorher dachte, schon „Expertin“ zu sein, da ich mich viel mit Ernährung befasse. Auf die Auswertung der gesamten Studie in einigen Jahren bin ich schon jetzt sehr gespannt.“

Was wurde bei Ihnen und Ihrem Baby wie gemessen? Gab es unangenehme Situationen?
Jennifer Blauensteiner: „Der erste Termin war bereits gegen Ende der Schwangerschaft, da wurde mir hinten am Kopf eine dünne Haarsträhne abgeschnitten, was aber zum Glück optisch nicht auffiel. Größe und Gewicht wurden gemessen und ich füllte einige Fragebögen zu meinen Essgewohnheiten aus. Die Hebammen waren äußerst freundlich und ich konnte auch ganz unabhängig von der Studie alles fragen, was mich beschäftigte. Das ist so kurz vor der Geburt des ersten Kindes natürlich wichtig. Auch die nachfolgenden Termine waren stressfrei für mein Baby und mich, weil sehr darauf geachtet wurde, dass es uns gut dabei geht. Mir wurde Blut abgenommen, bei meinem Baby aber nicht. Sie musste nur in den PeaPod – ein Gerät, das die Körperzusammensetzung (Muskeln, Fett, Wasser) misst. Da sie unsere Stimmen hörte, das Gerät 37 Grad Celsius warm ist und sie stets ein Mobile in Sichtweite hatte, waren die paar Minuten kein Problem für sie. Als sie Hunger hatte, zogen wir uns in den Stillraum zurück, wo ich gleich zusätzlich zum Stillen 20 Milliliter Muttermilch mit einer Pumpe für die Studie abnahm. Bei einem der Termine wurde auch ein Video vom Stillen gemacht, das war etwas eigenartig, weil ich ständig sagen sollte, was mir durch den Kopf ging. Leider war mein Baby auch nicht so hungrig, wie ich gedacht hatte. Daher war die Videoaufzeichnung vermutlich nicht sehr wertvoll. Wir brachen dann ab, was bei allen Messungen während der Studie kein Problem ist. Die Studienleiterinnen sagen ständig, dass man abbrechen soll, wenn man sich unwohl fühlt. Bisher fühlte ich mich nie unwohl – außer beim Stillvideo – aber auch nur, weil das Baby nicht trinken wollte.“

Wie haben Sie die bisherigen Termine im Health Perception Lab allgemein erlebt?
Jennifer Blauensteiner: „Für mich waren die Termine jedes Mal ein schönes Erlebnis. Man trifft die Hebammen und Ernährungsexpertinnen und -experten wieder, von denen man schon das Gefühl hat, sie gut zu kennen. Ich fühle mich danach wieder gut informiert, weil ich einfach alles fragen kann, was mit Ernährung und auch mit Babys im Allgemeinen zu tun hat. Dadurch, dass meine Hebamme bei und nach der Geburt im Urlaub war, habe ich anfangs stark auf den Informationsservice des Josef Ressel Zentrums zurückgegriffen – ich konnte jederzeit anrufen oder mailen, wenn mir etwas auf dem Herzen lag. Das einzig Unangenehme war jeweils die Blutabnahme bei mir. Das liegt aber daran, dass ich schlechte Venen habe und generell nicht gerne Blut abgenommen bekomme. Ich hätte das natürlich auch jederzeit stoppen können.“

Wie laufen die Termine in der Regel ab?
Jennifer Blauensteiner: „Die Termine gingen meist von neun Uhr morgens bis circa zwölf Uhr mittags. Erst wurden sowohl das Baby als auch ich vermessen: Größe, Gewicht und Körperzusammensetzung. Zwischenzeitlich wurden mir Fragen zu meiner Ernährung und zur Fütterung des Babys gestellt. Ich konnte, wenn nötig, stillen und musste eine kleine Menge Muttermilch abgeben. Zum Schluss wurden mir dann eine Haarsträhne und Blut abgenommen. Es ist überschaubar, was alles an Messungen gemacht wird. Dadurch, dass man viel redet, bleibt man dann aber doch einige Stunden an der FH JOANNEUM.“

Würden Sie anderen angehenden Müttern eine Teilnahme empfehlen?
Jennifer Blauensteiner: „Angehenden Müttern würde ich unbedingt raten, bei der Studie mitzuarbeiten. Man bekommt ein besseres Gefühl für das Füttern des Babys und reflektiert mehr über die eigene Ernährung. Außerdem werden Mutter und Kind regelmäßig vermessen, was sicher auch positiv sein kann. Abgesehen von den eigenen Vorteilen finde ich Teil einer solchen Forschung zu sein wichtig und spannend.“

Hinweis:

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