Erfolgreich durch das Masterstudium
Christian Wrulich erhielt das WKO-Forschungsstipendium für seine Masterarbeit über Dünnglas als Fassadenmaterial der Zukunft. (© Foto Fischer)

Erfolgreich durch das Masterstudium

Niklas Sieger,

Ein Masterstudium ist mehr als nur ein Studium. Zwei Studierende der FH JOANNEUM haben für ihre Masterarbeiten sogar das WKO-Forschungsstipendium bekommen.

Keine Frage: Mit einem Bachelorstudium hat man bereits einen akademischen Grad in der Tasche, der ein Türöffner in die Arbeitswelt und somit der Schlüssel zu einer erfolgreichen Karriere sein kann. Dennoch: Es lohnt sich, den Ausbildungsweg nach dem Bachelor noch nicht zu beenden. Ein Master an der FH JOANNEUM bietet – abgestimmt auf die individuellen Interessen und Talente – zahlreiche Spezialisierungsmöglichkeiten und damit auch Zukunftsperspektiven für die persönliche sowie berufliche Weiterentwicklung. In ihrer Masterarbeit können sich Studierende einem studienrelevanten Thema aus verschiedenen wissenschaftlichen Perspektiven nähern, dieses grundlegend und/oder vertiefend erforschen und somit einen nachhaltigen Mehrwert für die Gesellschaft liefern.

Besondere Masterarbeiten, die Fragestellungen mit besonderer Relevanz für die steirische Wirtschaft, beispielsweise in den Bereichen Metall, Bau, Gesundheit, Energie oder Volkswirtschaft behandeln, werden jedes Jahr mit dem WKO-Forschungsstipendium gefördert. Die Stipendienvergabe erfolgt durch eine 10-köpfige Fachjury bestehend aus sieben Vertreterinnen und Vertretern der steirischen Hochschulen sowie drei Vertreterinnen und Vertretern der steirischen Wirtschaft. Die FH JOANNEUM freute sich im Studienjahr 2018/2019 gleich über zwei dieser Auszeichnungen.

(© Armin Russold)

Dünnglas in Manhattan?

Christian Wrulich, Absolvent des Masterstudiengangs „Architektur“, zeigte in seiner Masterarbeit anhand eines fiktiven Hochhausturms in Manhattan, dass extrem dünnes Glas mit einer Dicke von weniger als zwei Millimetern ein innovatives Fassadenmaterial der Zukunft ist. „Das Dünnglas wird in Bewegung versetzt, mit dem Hintergedanken, das Tageslicht in den Innenraum zu lenken. Deshalb nenne ich es auch die Dancing Fassade, weil es eine 24-Stunden-Bewegung aufweist“, erklärt Christian Wrulich. „Es sind natürlich völlig neue Eindrücke in der Architektur und bei Gebäuden, deshalb ist das eine spannende Sache“, ergänzt sein Betreuer Wolfgang Schmied. Weitere Infos dazu finden Sie hier.

Robotaxis als Shuttle?

Mit einer anderen Facette der Zukunft, nämlich mit jener der Auswirkungen autonomer Fahrzeuge auf den Stadtverkehr, beschäftigte sich Martin Schmidt, Absolvent des Masterstudiengangs „Energy and Transport Management“, in seiner Masterarbeit. Selbstfahrende Autos werden bekanntlich von vielen Herstellern als große Problemlösung für den urbanen Verkehr der Zukunft gesehen. Allerdings hat auch diese Medaille eine Kehrseite, wie Martin Schmidt in seiner Abschlussarbeit zeigt: „Mir war wichtig herauszuarbeiten, was es für den Stadtverkehr bedeutet, wenn man während der Fahrt selbst keinen Parkplatz mehr suchen muss, wenn man Videos streamen, schlafen oder sich auf Besprechungen vorbereiten kann. Das bedeutet aber auch eine höhere Attraktivität des Autofahrens und damit wieder mehr Autos in der Stadt – mit der Folge, dass erst recht nichts mehr geht.“

Vorbereitung auf diese Situation erachtet Martin Schmidt daher für die Städte als das Um und Auf, um erfolgreich den Verkehr der Zukunft zu bewältigen. Individuell gestaltete Kombinationslösungen seien ein Thema, etwa dass der öffentliche Verkehr die Hauptachsen anbietet und Robotaxis als Shuttle von den Siedlungsgebieten zu den jeweiligen Haltestellen fungieren. Wie auch immer die Mobilität der Zukunft aussieht – Betreuer Stefan Kaltenegger hält fest: „Ich glaube, dass die Politik hier ganz stark gefordert ist, diesen Change auch in Richtung lebenswerte Stadt weiter voranzutreiben. Weil letztlich sind die Städte für die Menschen da und nicht für den Verkehr.“

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