Kuriose Krokodile und zehneinhalb Jahre „Ausstellungdesign“ 3

Kuriose Krokodile und zehneinhalb Jahre „Ausstellungdesign“

Natanja C. Pascottini,

Wie feiert man einen fast runden Geburtstag? So kurios wie möglich! In unserem Fall mit der Ausstellung „Unter Krokodilen. Die kuriose Welt des Ausstellens“. Karl Stocker, Studiengangsleiter von „Ausstellungdesign“ verrät, was die Reptilien in der Ausstellung zu suchen haben, wie sich das Jubiläum anfühlt und warum man die neue Ausstellung unbedingt besuchen muss.

Tipp:

Die Ausstellung, um die es hier geht, ist von 2. bis 12. Februar 2017 täglich von 12 bis 19 Uhr in der Schmiedgasse 36 in Graz zu sehen. Weitere Infos gibts auch auf Facebook.

Warum Krokodile?
Krokodile sind das Kennzeichen von Wunderkammern, die die Vorläufer von Ausstellungen und Museen sind. Fürsten und reiche BürgerInnen haben sich seit dem 15. Jahrhundert solche Wunderkammern eingerichtet, um den eigenen Reichtum beziehungsweise die eigene Gelehrtheit zu zeigen. Krokodile waren als exotische Wesen oft Teil historischer Wunderkammern. Sie brachten die BesucherInnen zum Staunen.

Vorläufer der modernen Museen war die Wunderkammer.
Die Wunderkammer – der Vorläufer der modernen Museen.

Was bedeuten zehn Jahre „Ausstellungsdesign“ für den Studiengangsleiter?
Das Jubiläum ist einerseits eine Möglichkeit, über die vergangenen Jahre nachzudenken und zu reflektieren. Andererseits sehe ich darin auch eine Chance, Verbesserungspotenzial zu erkennen und umzusetzen. Die Ausstellung wurde im Rahmen einer Lehrveranstaltung, die von Anke Strittmatter, Erika Thümmel, Christoph Neuhold und Isabella Schlagintweit betreut wurde, durchgeführt. Dazu ließen die Lehrenden aber vor allem die Studierenden die letzten zehn Jahre Revue passieren, haben die Entwicklungen analytisch betrachtet und dazu eine Ausstellung gemacht. Diese Herangehensweise gefällt mir sehr gut. Die Ausstellung ist in Wirklichkeit ein Geschenk der Studierenden des Jahrgangs 2015 an den Studiengang.

Die Studierenden steckten bis zum Hals in Vorbereitungen.
Die Studierenden steckten bis zum Hals in Vorbereitungen. (Foto: Josephine Hetkamp)

Warum sollen sich BesucherInnen die Ausstellung von 2. bis 12. Februar 2017 ansehen?
Sie werden staunen. Ausstellungen und Museen sind Teil unserer Kultur und spielen darin eine wichtige Rolle. In unseren Ausstellungen findet man junge und frische Zugänge zu verschiedenen Themen rund um das Ausstellen. Das Digitale hat dabei seinen Platz, ist aber nicht dominierend. Außerdem sieht man, wie mit wenig Budget und viel Kreativität eine Ausstellung konzipiert und umgesetzt werden kann. Da können sich viele Museen und Ausstellungshäuser etwas abschauen. Die Studierenden haben mit sehr viel Einsatz ihre eigene Wunderkammer kreiert. Ich finde das einfach großartig.

Das geringe Budget wird durch grenzenlose Motivation ausgeglichen.
Das geringe Budget wird durch grenzenlose Motivation ausgeglichen. (Foto: Josephine Hetkamp)