Pflege digital
So hätte die Simulation vor Ort aussehen können, 2021 wurde das Training online abgehalten. Foto: FH JOANNEUM

Pflege digital

Nadine Gams und Isabella Zechner ,

Um pflegerelevante Kompetenzen von Studierenden zu stärken, findet am Institut Gesundheits- und Krankenpflege der FH JOANNEUM regelmäßig simulationsbasierte Lehre statt. Eine digitale Variante des Simulationstrainings wurde nun in einem neuen Format umgesetzt.

Im Frühjahr fand am Institut Gesundheits- und Krankenpflege eine online Lehrveranstaltung statt, welche allen Mitwirkenden bestimmt gut in Erinnerung bleiben wird. In detailgetreuer Regiearbeit ist es gelungen, reale Szenen aus dem Pflegealltag zu erarbeiten und diese mit Unterstützung von Laienschauspielerinnen und Laienschauspielern online darzustellen.
Gesundheits- und Krankenpflege“-Studierende des 6. Semesters übernahmen in einer „Online-Klinik“ die Versorgung von vier Patientinnen und Patienten mit verschiedenen Krankheitsbildern und Bedürfnissen. Dabei wurde das Ziel verfolgt, Organisation und Planung von verschiedensten Pflegeinterventionen zu trainieren.
Die Dienstübergabe, in welcher über den aktuellen Ist-Zustand und pflegerelevante Details der Patientinnen und Patienten informiert wurde, ist mit realitätsgetreuen Patientenakten ergänzt worden. Tagesablauf und Pflegeinterventionen mussten innerhalb des Teams, bestehend aus fünf bis sechs Studierenden aufgeteilt und organisiert werden. Zur Erarbeitung der Tagesstruktur wurden verschiedenste Kommunikationskanäle miteinbezogen. Als besonders herausfordernd wurde hierbei die strategische Planung für die pflegerelevante Versorgung von Patientinnen und Patienten beschrieben.

Die Lehrenden standen den Studierenden zur Seite.
Foto: FH JOANNEUM
Die Lehrenden standen den Studierenden zur Seite.

Das Lehrenden Team, welches diese online Session steuerte, stand den Studierenden je nach Anforderung und Verlauf als Ansprechperson zu Verfügung. Zudem wurden Verkleidungen, sowie verschiedenen Hintergrundeffekt eingesetzt. Abläufe und Handlungen sollten möglichst realitätsnah dargestellt werden. Des Weiteren wurden auch externe Darstellerinnen und Darsteller hinzugezogen, die den Studierenden beispielsweise in Beratungsgesprächen viel an Fachwissen und Kommunikationsgeschick abverlangten. Jedes Mitglied in einer Gruppe hatte eine oder manchmal auch mehrere Rollen zu spielen wo sich die eigene Rolle innerhalb der Gruppendynamik auch verändern konnte.
Beispielsweise durften unsere Studierenden herausfinden, was es bedeutet, Auszubildende anzuleiten und für deren Handeln Verantwortung zu übernehmen. Die Rolle der Auszubildenden wurde von externen Mitwirkenden verkörpert und sorgte auch in diesem Format für so manchen Überraschungseffekt - ebenso konnte der Umgang mit Störungen und unvorhergesehenen Situationen geübt werden. Es wurde deutlich, dass Kommunikation und Interaktion im Team einen wesentlichen Eckpfeiler im Berufsalltag der professionellen Pflege darstellen.

Kommunikative und praktische Fertigkeiten des Pflegealltags in einem virtuellen Format zu üben erfordert Selbstdisziplin und setzt fachspezifische Grundkenntnisse voraus.

Studierende des 6. Semesters

Ganz unter dem Motto „Digital first“ bietet diese Variante der Simulation die Möglichkeit Studierende auf Gesprächssituationen verschiedenster Art vorzubereiten. Ein besonderer Lerneffekt entstand dadurch, dass nach ausführlicher Reflexion unmittelbares Feedback aus Sicht der Patientinnen und Patienten erfolgen konnte.

Tipp:

Mehr zum Bachelorstudium „Gesundheits- und Krankenpflege“.