RAMS – Filmpremiere präsentiert von David Jablonski

RAMS – Filmpremiere präsentiert von David Jablonski

Stefanie Egger,

Im Dezember 2018 organisierte David Jablonski, „Informationsdesign“-Studierender, in Wien eine Vorführung von Gary Huswits „Rams“ über den Designer Dieter Rams.

David, wie bist du auf den Film „Rams“ gekommen und warum hast du die Vorführung in Wien organisiert? Ich habe bereits zuvor Filme wie „Helvetica” oder „Objectified” von Gary Hustwit gesehen und folge ihm auch in den sozialen Medien. Und als ich von der Kickstarter-Kampagne von „Rams“ erfahren habe, wollte ich das Projekt unterstützen. Als die Premierentermine veröffentlicht wurden, fiel mir auf, dass kein einziger Termin in Österreich geplant war. 20 Minuten, nachdem ich den Regisseur kontaktiert hatte, bekam ich eine Antwort: Er fragte, ob ich nicht vielleicht Kinos in Wien kontaktieren und selbst eine Vorführung organisieren könnte. So kam ich dazu.

Was war nötig, um eine Vorführung in dieser Größenordnung zu organisieren? Wie gesagt, ich habe den Regisseur im November zum ersten Mal kontaktiert, und nachdem der Kinostart für Mitte Dezember anberaumt war, musste alles recht schnell gehen. Ich habe also verschiedene Kinos in Wien angeschrieben und das Bestmögliche ist passiert: Der Leiter des Gartenbaukinos, der selbst ein Fan der Filme von Gary Hustwit ist, hat sofort zugestimmt. Nachdem der Regisseur selbst den Ticketverkauf organisierte, wusste ich bis zum Tag des Events eigentlich gar nicht, wie viele Karten verkauft wurden. Natürlich habe ich auch versucht, den Film zu bewerben und habe auch großartige Unterstützung von vielen Organisationen und Institutionen bekommen, wie von designaustria und MAK – Museum für angewandte Kunst. Ich habe auch persönlich Einladungen an verschiedene Designstudios und Pressestellen geschickt, was auch für mein berufliches Netzwerk ein fantastischer Türöffner war.

Bist du mit dem Feedback und dem allgemeinen Ergebnis zufrieden? Alles in allem war ich sehr zufrieden mit der Veranstaltung. Über 300 Menschen haben den Film gesehen und ich hatte auch die Möglichkeit, mit vielen von ihnen nach der Vorführung zu sprechen. Wir stimmten alle überein, dass die Botschaft des Films sehr wichtig ist, ich bin also sehr glücklich, dass so viele Menschen gekommen sind. Unter anderem handelt der Film von Nachhaltigkeit und Konsum, also von Themen, die meiner Ansicht nach in Zukunft noch bedeutender werden.

Was denkst du persönlich über die „10 Gesetze”, die Dieter Rams postuliert? Denkst du, dass diese aktuell sind, sind sie brauchbar für deine Arbeit? Wie Naoto Fukasawa, der japanische Designer, im Film sagt: Dieter Rams war einer der ersten Menschen, die sich im Produktdesign engagiert und etabliert haben, trotzdem sind viele seiner Antworten so präzise und zutreffend, dass es schwer ist, sie noch sinnvoll zu erweitern oder zu ergänzen. Das sehe ich genau so. Ich denke außerdem, dass seine Prinzipien für unterschiedliche Disziplinen gelten und nicht nur auf Produktdesign beschränkt werden sollten. Ich denke, wenn mehr Menschen nach diesen Prinzipien leben würden, wären wir alle besser dran. Eines der Geschenke, die ich als Unterstützer der Kickstarter-Kampagne bekam, war eine Postkarte mit den „10 Gesetzen“ und diese hat einen prominenten Platz auf meinem Schreibtisch.

Gibt es andere Elemente im Film, die dich als Designer ansprechen? Es gibt für mich eine professionelle und eine persönliche Ebene der Inspiration darin. Auf der persönlichen Ebene betrifft es mich, dass er in Wiesbaden aufgewachsen ist, woher auch ein Teil meiner Familie stammt. Berührt hat mich auch die Frage, die er sich selbst immer wieder stellt: Dienen meine Bemühungen am Ende einem guten Grund? Ich denke, junge Designerinnen und Designer wie ich können viel daraus lernen, was erfahrene Designerinnen und Designer zu sagen haben. Dieter Rams erwähnt auch, dass eine bestimmte Qualität, im Leben wie in seiner Arbeit, daher kommt, die Dinge langsam anzugehen – den Dingen Zeit zu lassen. Daran versuche ich mich immer zu erinnern, wann immer ich mich gestresst oder überrannt fühle. Wir brauchen manchmal nicht mehr, sondern weniger.

Hier ist die Dokumentation zu finden.