Gastprofessor

Regelmäßiger Besucher aus Kalifornien

Andrea Maria Kling,

Bereits seit dem Beginn des Studiengangs „Management internationaler Geschäftsprozesse“ im Jahr 2001 kommt Jamshid Damooei den weiten Weg aus Kalifornien nach Graz, um am Studiengang zu lehren. Mehr als 15 Besuche hat er schon hinter sich und plant noch einige mehr. Im Interview verrät er, was ihm an den österreichischen Studierenden gefällt und welche wirtschaftlichen und sozialen Themen ihm besonders am Herzen liegen.

Was gefällt Ihnen an der Lehre an der FH JOANNEUM am besten?
Die Interaktion mit Studierenden hier ist interessant für mich. Sie haben eine intellektuelle Neugier, die ich gerne in meiner Klasse pflege. Ich möchte, dass sie ihren Horizont der Welt und des Themas erweitern.

Welche drei Eigenschaften verbinden Sie mit unseren Studierenden am meisten?
Freundlichkeit, Neugier und Direktheit.

Was möchten Sie noch hinzufügen?
Österreicherinnen und Österreicher mögen es wirklich, eine klare Struktur für den Unterricht zu haben. Das funktioniert gut für mich, denn so arbeite ich auch persönlich am besten. Die Studierenden schätzen und verstehen das und es funktioniert seit dem ersten Jahrgang bei „Management internationaler Geschäftsprozesse“ sehr gut. Die Verwendung dieser Lehrmethode ermöglicht es mir, die Studiernden dazu zu bringen, über den Tellerrand zu schauen und den Dingen auf den Grund zu gehen. Mein Ziel ist es, dass die Hörerinnen und Hörer am Ende der Lehrveranstaltung von sich aus Querverbindungen ziehen können.

Ich komme seit dem Jahr 2001 nach Graz und unterrichte hier an der FH JOANNEUM seit dem allerersten Jahrgang des Studiengangs „Management internationaler Geschäftsprozesse“. Das sind bereits mehr als 15 Besuche und auch heuer unterrichte ich wieder die Lehrveranstaltung „Applied Economics II“ am Institut International Management.

Jamshid Damooei
Studierende sitzen vor einem geöffneten Laptop.
Foto: Marion Luttenberger
Die strukturierte Art und Weise des Studiums sagt Jamshid Damooei besonders zu.
Im Gespräch mit Praktikantin Amelia von der „University of Victoria“ (Kanada) ging Jamshid Damooei mit Begeisterung auf ihre Impulse und Fragen ein.

Amelia: Im vergangenen Semester war ich als Austausch-Studentin in Frankreich. Ich fand, dass Leute aus Amerika, Kanada und Österreich auf natürliche Weise gut miteinander auskamen. Ich denke das liegt zum Teil daran, dass wir alle Struktur an der Universität bevorzugen. Es war einfach, gemeinsam an Projekten zu arbeiten.
Jamshid Damooei: Menschen fühlen sich zu etwas hingezogen, wenn es vertraut ist und es eine angenehme Erfahrung verspricht. Jedoch ist es eine Herausforderung, aus der eigenen Komfortzone herauszukommen, wenn man ins Ausland geht. Angenommen, du gingst nach Brasilien. Es wäre wohl schwieriger für dich, aber du hättest bestimmt auch etwas an der Kultur gefunden, womit du dich wie zuhause fühlst. Jede kulturelle Perspektive hat einen positiven Einfluss auf dich.

Amelia: Während ich mich auf das Interview vorbereitete, las ich auf der Website der Californian Lutheran University, dass Sie mit den Vereinten Nationen zusammengearbeitet und in jüngster Zeit einige Projekte zur wirtschaftlichen und sozialen Ungleichheit veröffentlich haben. Was hat Sie zu diesem Thema hingezogen?
Jamshid Damooei: Normalerweise veröffentliche ich drei- bis viermal pro Jahr verschiedene Arbeiten zu diesem Thema. Meine Arbeit der letzen 15 Jahre kann in die Thematik der Ökonomie sozialer Fragen eingeordnet werden. Der Grund, warum ich diese Arbeit mag, ist, dass sie sehr wichtig ist und sie hat ein menschliches Gesicht. Ich kann sehen, wie die Wirtschaft das Leben und die Menschen beeinflusst. Deshalb konzentriere ich mich auf dieses Thema. Kürzlich habe ich mich mit der frühkindlichen Erziehung befasst. Die Huffington Post interviewte mich und schrieb einen ausführlichen Artikel über meine Arbeit.

Tipp:

Den Artikel „The Joy of Learning for Learning´s Sake“ über Jamshid Damooeis Forschung in der Huffington Post gibt es online zum Nachlesen.

Steckbrief

Ich heiße Jamshid Damooei.
Ich komme aus Thousand Oaks, Kalifornien/USA.
Meine Heimatuniversität ist die California Lutheran University.
Ich bin Dozent für Wirtschaftswissenschaften, Finanzierung & Buchhaltung.