#stayhealthy mit Zero Waste und ein bisschen Verzicht
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#Stayhealthy mit Zero Waste und ein bisschen Verzicht

Karin Kuchler,

Wir erleben derzeit eine außergewöhnliche Situation in Österreich. In Zeiten von Homeoffice und einem Land im Notbetrieb gilt es einen kühlen Kopf zu bewahren, aber auch Neues auszuprobieren. Unter dem Motto #stayheathy möchten wir Ihnen 5 Tipps unseres Studiengangs „Energie-, Mobilitäts- und Umweltmanagement“ mitgeben, welche Ihnen helfen, den Alltag mit den Prinzipien des Zero Waste etwas besser zu bewältigen, gesund zu bleiben und nebenbei Umweltschutz zu betreiben.

#stayhealthy 1: Produzieren Sie selbst!

In Zeiten mit limitierter Möglichkeit das Haus zu verlassen und einzukaufen, ist die im Zero Waste verankerte „Buyerarchy of needs“ eine große Hilfestellung. Diese Hierarchie sagt aus, dass wir zuerst alles nützen, das wir bereits zu Hause haben, beispielsweise eingelegtes Obst und Gemüse, Kleidung, Bücher, etc. Die Schritte „Borrow“, „Swap“, „Thrift“ oder „Buy“, die sich auf das Ausborgen oder Tauschen von Produkten beziehen, sind momentan für uns alle nicht möglich. Jedoch ist eine Stufe der Pyramide „Make“ jederzeit umsetzbar. Egal ob man sich am Brot backen versucht, das Kochen für sich entdeckt oder einfache Rezepte aus Omas Restlküche umsetzt. Besonders in den Rezeptbüchern unserer Großmütter verstecken sich viele Schätze, wie man aus wenigen Zutaten tolle Gerichte zaubern kann. Der Mehrwert dieser Aktion ist, dass wir unsere Großeltern anrufen und somit auch die soziale Nähe und den Kontakt aufrechterhalten.

Foto: FH JOANNEUM (eigene Darstellung)
Die Buyerarchy of Needs

#stayhealthy 2: Misten Sie aus! Brauchen Sie wirklich so viel?

Ein weiteres Tool der Zero-Waste-Philosophie sind die sogenannten 5 R. Die 5 R stehen für die Begriffe „refuse, reduce, reuse, recycle und rot“. In diesem Sinne sollte man zuerst überlegen, ob man wirklich so viel zum Leben benötigt. Dieser minimalistische Ansatz führt dazu, dass wir alle Dinge oder Geschenke ablehnen (refuse) sollten, die wir nicht benötigen. Im zweiten Schritt reduzieren (reduce) wir unseren Bedarf und unsere Besitztümer. Der Frühling ist eine perfekte Gelegenheit zum Ausmisten von Kleiderschränken, Dachböden und Kellern.

Marie Kondo propagiert bereits seit einiger Zeit, dass wir uns von Dingen trennen sollten, die uns keine Freude bereiten. Wer Lust und Laune hat, kann also gerne eine Staffel Marie Kondo streamen und dann ran an die Umsetzung. Raus mit den unnötigen Dingen, die unsere Wohnungen übervoll machen und uns trotzdem nicht glücklicher machen. Übermäßiger Konsum schadet langfristig unserer Umwelt und sollte vermieden werden. Im nächsten Schritt kommt noch das Wiederverwenden (reuse) von geliebten Gegenständen und Kleidungsstücken zum Einsatz. Mit diesen drei kleinen Schritten tragen wir zu unserer mentalen Gesundheit bei, vermeiden Müll und schützen außerdem unsere Umwelt.

Foto: FH JOANNEUM (eigene Darstellung)
Die 5 R des Zero Waste

#stayhealthy 3: Lesen und informieren Sie sich papierlos!

Bei Zero Waste dreht sich alles darum, Müll grundsätzlich zu vermeiden oder zumindest so wenig Müll wie möglich zu verursachen. Themen wie „Paperless Office“ und „Virtuelle Büros“ passen sehr gut in unsere momentane Welt des Homeoffice. Die Umstellung von Papierwelten auf eine papierlose Welt bringt einige Herausforderungen mit sich. Arbeitsabläufe müssen etwas modifiziert und lieb gewonnene Angewohnheiten abgelegt werden. Neugierde und Freude an Innovation sind in der Umstellungsphase hilfreich.

Natürlich ist unser Bedürfnis, gut informiert zu sein, gerade in diesen Tagen besonders groß. Allerdings schwirren leider viele Falschmeldungen durch das Netz und tragen zu großer Verunsicherung bei. Hier können wieder die Prinzipien des Minimalismus und von Zero Waste helfen. Für unsere mentale Gesundheit ist es notwendig, unnötigen Ballast und „psychischen Müll“ zu vermeiden und nur gezielt Medien zu konsumieren. Ein erster Schritt im Alltag ist mit dem Abschluss eines Abos für ein E-Paper einer hochwertigen Tageszeitung gemacht. Dies ermöglicht es uns, gut recherchierte Informationen mit Qualitätsanspruch zu erhalten. Für die mentale Gesundheit ist es essenziell zwischen guter Information und Fake News zu unterscheiden.

#stayhealthy 4: Nehmen Sie sich Zeit für sich selbst

Die Themen Achtsamkeit und ein bewussterer Lebensstil werden immer wieder medial diskutiert. Jetzt ist der optimale Zeitpunkt, um sich mit sich selbst zu beschäftigen. Wie geht es uns eigentlich ohne die konstante Berieselung mit Social Media oder Fernsehen? In Zeiten großer Anspannung tut es gut alle Geräte mal auszuschalten. Ob man sich nun auf der Yogamatte ausprobiert und zu Hause Sporteinheiten einplant oder einfach mal still meditiert, unser Körper wird es uns danken. Alte Hobbys wie Lesen, Zeichnen, Gartenarbeit oder Karten spielen lassen Nostalgie aufkommen und helfen bei der Entschleunigung. Unsere verminderte Outdoor-Aktivität wird sich sicherlich bald in unserer CO2-Bilanz wiederfinden. Europa entschleunigt momentan nicht nur privat, sondern auch in wirtschaftlicher Hinsicht. Diese Entschleunigung wird unserer Umwelt guttun, auch wenn für uns diese Situation eigenartig ist und der Verzicht auf Veranstaltungen, Restaurantbesuchen, etc. schwerfällt.

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Yoga und Meditation beseitigen seelischen Ballast

#stayhealthy 5: Sprechen Sie weiter über Umwelt- und Klimaschutz - für unsere Zukunft

Achtsamkeit ist im Moment ein zentrales Thema. Achtsamkeit uns selbst und unserer Gesundheit gegenüber, Achtsamkeit gegenüber unseren Mitmenschen, aber auch Achtsamkeit in Bezug auf unsere Umwelt. Die Welt scheint still zu stehen und doch bleiben gewisse brandaktuelle Probleme bestehen. Wir haben trotz Corona-Krise mit dem Problem Klimawandel und seinen Herausforderungen zu kämpfen. Der Kampf gegen den Klimawandel wird einige Zeit in den Hintergrund geraten und aus unserem Bewusstsein verschwinden. Aus diesem Grund ist es wichtig weithin über diese zukunftsweisenden Themen zu sprechen. Der Diskurs verlagert sich zwar auf Online-Medien, besteht aber trotzdem und zeigt, dass wir an unterschiedlichen Fronten kämpfen und unsere Aufmerksamkeit geteilt werden muss. Nachhaltige Entwicklung ist wesentlich, auch wenn der Fokus momentan auf essenzielleren Fragestellungen liegt.

Diese fünf Tipps rund um Umweltschutz und Gesundheit sollen Ihnen als Anregung dienen und Sie in den nächsten Wochen begleiten. In diesem Sinne #stayhealthy und bleiben Sie gesund!

Tipp:

Wenn ihr mehr über die Themen Umweltschutz und Zero Waste erfahren möchtet, stehen euch die Expertinnen und Experten des Studiengangs Energie-, Mobilitäts- und Umweltmanagement unter der folgenden Emailadresse zur Verfügung Email