Was wird uns in Zukunft bewegen?
© FH JOANNEUM / Stefan Leitner

Was wird uns in Zukunft bewegen?

Martijn Kiers & Karin Kuchler,

Verkehrsmanagement in Smart Cities, öffentlicher Verkehr, Reduktion der Umweltbelastung – im Mobilitätsbereich gibt es viele Trends, in deren Richtung wir uns bewegen können, aber wohin geht die Reise wirklich? Eine Auseinandersetzung mit der Zukunft und eine kurze Analyse der Vergangenheit.

Smart Cities
Um Probleme im modernen Stadtleben zu lösen, können Big Data unterstützen. Smart Cities sind allerdings aktuell eher Utopie als Realität – die Infrastruktur um eine ganze Stadt digital zu verbinden, gibt es noch nicht. Sie befinden sich aber in der Entwicklungsphase und einige Innovationen werden bereits umgesetzt – insbesondere im Bereich des Verkehrsmanagements. Zu den gängigen Technologien gehören hier Karten-Apps auf Smartphones oder Connected Cars, von denen erwartet wird, dass sie bald häufiger auf unseren Straßen anzutreffen sind. Die Konnektivität reicht dabei weit über den Internetzugang hinaus. In der Tat werden technische Produkte in städtische Umgebungen integriert, um Verkehr, soziale Dienste, Gesundheit und öffentliche Räume zu verbessern. Um dem steigenden Energiebedarf gerecht zu werden, gilt es auch Städte mit erneuerbaren Energiequellen zu versorgen.

Die Zukunft hat viele Namen: Mobility meets Urbanity
Staus, Parkplatzmangel und öffentliche Verkehrsmittel: In der Stadt kämpfen Verkehrsplanerinnen und -planer nicht nur mit erhöhtem Verkehrsaufkommen, sondern auch mit hohen Schadstoffbelastungen. Eine Möglichkeit: alternative Antriebe. Sie inkludieren auch Antriebsarten, die sich noch in der Entwicklungsphase befinden. Eine dieser vielversprechenden Entwicklungen ist der Wasserstoffverbrennungsmotor. Der Kraftstoff Wasserstoff wird in Verbrennungskraftmaschinen weitgehend schadstofffrei verbrannt. Die Emission von Stickoxiden kann gering gehalten werden. Eine weitere potenzielle Entwicklung ist die Wasserstoff-Sauerstoff-Brennstoffzelle mit nachgeschaltetem Elektromotor. Dieses Fahrzeug fährt elektrisch. In diesem Fall liefert Wasserstoff mittels einer sogenannten „kalten Verbrennung“ elektrische Energie ohne die Abgabe von Schadstoffen oder Lärm. Auch hier befindet sich die Technologie noch in der Entwicklungsphase.

Der urbane Raum hat mit dem Phänomen der „Verdichtung“ zu kämpfen. Dabei erfolgt die Bebauung der Stadt dichter und höherer Druck auf den öffentlichen Raum und die Mobilitätssysteme entsteht. Striktere Raumordnung, clevere Verkehrsplanung und innovatives Design können entgegenwirken. Glas auf Bodenniveau und gestaffelte Bauhöhen können beispielsweise zu einem einladenden Gefühl beitragen.

Walkability und Bikeability
Die Walkability – also die Begehbarkeit der Stadt – wird durch durchgehende Straßen, Wohndichte, Grünflächen. Beleuchtung in der Nacht und ansprechendes Stadtdesign geprägt. Dies bedeutet für das Straßendesign, dass nicht nur für Autos und Verkehrsmittel, sondern auch für den Menschen Platz geschaffen werden muss. Aufbauend auf den Trend der Walkability, ist auch der Trend der Bikeability zu nennen. Für eine fahrradfreundliche Stadt gibt es etwa folgende Planungsprinzipien: durchgehend verbundene Radinfrastruktur, eine hohe Verkehrssicherheit und eine komfortable Straßenoberfläche. Die Konzepte der Walkability und Bikeability in urbanen Räumen werden in den kommenden Jahren eine der obersten Prioritäten der Stadtplanung sein.

In der ländlichen Mobilität sieht das Bild vollkommen anders aus. Es gibt eine starke Abhängigkeit von motorisiertem Individualverkehr. Aufgrund der Bevölkerungsabnahme wird rentabler öffentlicher Personalverkehr immer unwahrscheinlicher. Das wirkt sich vor allem auf die Lebensqualität der alternden Bevölkerung negativ aus. Ein Lösungsansatz in diesem Szenario ist ein System, in dem kleine regionale Anbieter flexible und bedarfsgerechte Angebote für die Zielgruppe „maßschneidern“, um Defizite in der Mobilitätsversorgung auszugleichen.

Die Frage, was uns in Zukunft bewegen wird, kann also nicht eindeutig beantwortet werden. Klar ist, dass fossile Verbrennungsmotoren ein Ablaufdatum haben und neue Antriebsarten und Energiequellen eingesetzt werden müssen. Begriffe wie Big Data und Smart City werden unsere Gesellschaft und die Mobilität der Zukunft nachhaltig prägen.

Tipp:

Weitere Informationen zum Bachelor-Studiengang „Energie-, Mobilitäts- und Umweltmanagement“ finden Sie hier. Über das Master-Studium „Energy and Transport Management“ können Sie sich hier informieren. Bis zum 28. Mai 2018 kann man sich für beide bewerben.