Wenn aus Absolventen Kollegen werden… 1
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Wenn aus Absolventen Kollegen werden …

Karin Kuchler,

Expertinnen und Experten von „Energie-, Verkehrs- und Umweltmanagement“ sind am Arbeitsmarkt sehr gefragt. Es freut uns, wenn Alumni ihr Wissen als Lehrende an die FH JOANNEUM zurückbringen.

Die Karrierewege der Absolventinnen und Absolventen des Instituts „Energie-, Verkehrs- und Umweltmanagement“ sind sehr vielfältig und reichen vom technischen Projektmanagement bis hin zum Umweltconsulting. Aufgrund der zahlreichen Möglichkeiten freut es uns umso mehr, wenn sich Absolventinnen und Absolventen für eine Hochschulkarriere entscheiden und wieder an ihren ehemaligen Studiengang zurückkehren. Diesen Herbst starten zwei Absolventen ihre berufliche Laufbahn am Institut in Kapfenberg. Peter Enderle, Absolvent des Diplomstudiengangs Infrastrukturwirtschaft, kehrt als Senior Lecturer für Umwelttechnik und Management an einen stark veränderten Studiengang zurück. Florian Zefferer, frisch gebackener Master of Science in Engineering, steigt als wissenschaftlicher Mitarbeiter direkt nach dem Masterstudium Energy and Transport Management in die Welt der Forschungsprojekte ein. Wir möchten beide herzlich am Institut „Energie-, Verkehrs- und Umweltmanagement“ begrüßen und haben sie zu einem Gespräch eingeladen.

Florian Zefferer, Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Foto: © FH JOANNEUM
Florian Zefferer, Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Was hat Sie dazu bewogen, sich als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut Energie-, Verkehrs- und Umweltmanagement zu bewerben?

Ich wollte nach Abschluss meines Masterstudiums meine wissenschaftliche Karriere vorantreiben und ein Doktoratsstudium beginnen. Durch meine Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter gewinne ich tiefe Einblicke in energietechnische Themen, kann am Zahn der Zeit in Projekten mitforschen und die Zukunft ein klein wenig mitgestalten.

Auf welche Herausforderungen freuen Sie sich in den nächsten Monaten am meisten?

Grundsätzlich finde ich es spannend, dass ich innerhalb eines Monats die Seiten gewechselt habe – von einem Studenten zu einem wissenschaftlichen Mitarbeiter. In den nächsten Monaten wird die Begleitung und Mitarbeit bei der Errichtung des neuen Energy Analytics and Solution (EAS) Labors sehr abwechslungsreich sein. Im Zuge dessen lerne ich bereits früh die verschiedenen Anlagen beziehungsweise Technologien kennen und kann mich auch im Projektmanagement miteinbringen. Zusätzlich ist die Vernetzung beziehungsweise Steuerung diverser Anlagen via Smarthome für mich ein faszinierendes Thema.

Wie sieht Ihr persönlicher Werdegang aus?

Nach dem Präsenzdienst entschied ich mich für das Bachelorstudium „Energie-, Verkehrs- & Umweltmanagement“. Insbesondere der landwirtschaftliche Background, die Produktion von Strom aus dem eigenen Kleinwasserkraftwerk und die Faszination an der Realisierung von Infrastrukturvorhaben führten zu diesem Schritt. Im Studium konnte ich neben den Lehrveranstaltungen auch Zusatzqualifikationen (Abfallbeauftragter, Umweltbeauftragter, Sicherheitsvertrauensperson) erlernen. Während des Pflichtpraktikums im sechsten Semester konnte ich Erfahrungen in der Abteilung „Compliance und Umweltmanagement“ bei Magna Steyr in Graz sammeln. Ich nutzte das Angebot um dort weiter im Unternehmen zu arbeiten und spezialisierte mich parallel im Masterstudiengang „Energy and Transport Management“. Im Juli 2019 habe ich das Masterstudium mit ausgezeichnetem Erfolg abgeschlossen.

Welche Aspekte haben Ihnen am Bachelor-Studium „Energie-, Verkehrs- und Umweltmanagement“ und am Master-Studium „Energy and Transport Management“ am besten gefallen?

Die Schnittstelle des gesamten Studiums zwischen Technik und Wirtschaft ist gerade in einer globalisierten und digitalisierten Welt von immenser Bedeutung. Die Offenheit gegenüber neuen technischen Lösungen, aber auch die kritische technische und wirtschaftliche Betrachtung führten zu einer Sensibilisierung der Studierenden, die dem populären Schwarz-Weiß-Denken entgegentritt. Die Kollegialität zwischen Studierenden und Lehrenden ist im Studium sehr ausgeprägt. Diverse Arbeiten in Kleingruppen ermöglichten eine gut abgestimmte Betreuung durch die Lehrenden, um theoretische Inhalte praxisnaher zu veranschaulichen. Zusätzlich diente ein „Mentoringsystem“ bei Konflikten oder Problemen als wiederkehrende Austauschplattform zwischen Studierenden und Lehrenden.

Was haben Sie im Studium für das Berufsleben gelernt?

Teamarbeit bietet Raum für Kreativität, kann aber schnell zu Konflikten führen. In einem neuen Job ist es wie in jeder Lehrveranstaltung. Wo keine Fragen zu unbekannten beziehungsweise in Klärung befindlichen Themen gestellt werden, ist dies für Kolleginnen und Kollegen beziehungsweise Lehrende ein Indiz, dass alles klar ist. Es ist jedoch kein Meister vom Himmel gefallen und ich falle selten in Verlegenheit, eine Frage zu stellen.

Wie würden Sie sich selbst beschreiben?

Ich bin ein sehr leistungsorientierter Mensch, der sich immer neuen Herausforderungen stellt. Ich punkte mit meinem Organisationstalent, da ich meine Aufgaben immer im Überblick habe und auch Prioritäten setzen kann.

Wie sieht Ihr Plan für die Zukunft aus?

Ich möchte bald mit meiner Dissertation starten. Darüber hinaus möchte ich Fragestellungen in der Industrie und Wirtschaft bearbeiten. Ob dies bei Unternehmen im Elektrizitätssektor, Wärmesektor, bei Energieberatungen oder in einem technischen Büro ist, hängt stark vom Thema meiner Dissertation ab.

Peter Enderle, Senior Lecturer

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Peter Enderle, Senior Lecturer

Was hat Sie dazu bewogen, sich als Dozent am Studiengang "Energie-, Mobilitäts- und Umweltmanagement zu bewerben?

Seit meiner Zeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TU Dresden begleiten mich die Themen Lehre und Forschung. Ich kann mich noch gut an meine erste Vorlesung erinnern. Ich durfte zum Thema „Integrierte Vermeidung und Verminderung von Umweltverschmutzung in der Industrie“ referieren. Ein Thema, das bis heute Teil meiner beratenden Tätigkeit ist und an gesellschaftspolitischer Relevanz kontinuierlich an Bedeutung gewinnt. Mit der Bewerbung am Studiengang bot sich mir die Möglichkeit, neben meiner beratenden Tätigkeit wieder verstärkt im Bereich der Lehre tätig zu werden. Ich freue mich sehr auf diese Tätigkeit und hoffe, meine in der Praxis gesammelten Erfahrungen vielen Studierenden weiter geben zu können.

Auf welche Herausforderungen freuen Sie sich in den nächsten Monaten am meisten?

Ich freue mich natürlich auf die Vorbereitung der einzelnen Lehrveranstaltungen in meinem Fachbereich, auf die Lehrtätigkeit im Hörsaal und den regen Austausch mit den Studierenden.

Wie sieht Ihr persönlicher Werdegang aus?

Ich habe an der FH JOANNEUM am Diplomstudiengang Infrastrukturwirtschaft (später: Energie-, Mobilitäts- und Umweltmanagement sowie Energy and Transport Management) studiert und mich auf den Fachbereich Energie- und Umwelttechnik spezialisiert. Nach Abschluss meines Diplomstudiums wurde mir eine Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TU Dresden, Institut für Siedlungs- und Industriewasserwirtschaft angeboten. Nach meiner Zeit in Dresden ging es zurück nach Graz, zur Forschungsgesellschaft Joanneum Research. Dort konnte ich umfangreiche Erfahrungen im Bereich der angewandten Forschung sammeln und auch mein Fachwissen in den Bereichen der industriellen Abwasserreinigung, sowie der betrieblichen Ressourcen- und Energieeffizienz kontinuierlich erweitern. In Jahr 2013 machte ich mich selbstständig und gründete ein Ingenieurbüro für technischen Umweltschutz. Im Rahmen der Beratungstätigkeit betreue und unterstütze ich Industrie- und Gewerbebetriebe sowohl in einzelnen Teilbereichen des technischen Umweltschutzes als auch im Bereich des Umweltmanagements.

Welche Aspekte haben Ihnen am Studium an der FH JOANNEUM am besten gefallen?

Am Diplomstudium der Infrastrukturwirtschaft / Urban Technologies hat mir vor allem das breit gefächerte Bildungsangebot gefallen. Mit der Spezialisierung auf Energie- und Umwelttechnik konnte ich mir ein vertieftes Wissen im Fachbereich der Abwasserreinigung als auch Energietechnik erarbeiten. Beide Bereiche sind der Ausgangspunkt für meinen späteren beruflichen Werdegang.

Was haben Sie im Studium für das Berufsleben gelernt?

Einerseits habe ich im Studium gelernt Sachverhalte kritisch zu hinterfragen und über den Tellerrand zu blicken. Außerdem habe ich gelernt immer für Neues offen zu sein.

Wie würden Sie sich selbst beschreiben?

verantwortungsbewusst, abenteuerlustig, offen, kreativ

Wie sieht Ihr Plan für die Zukunft aus?

Ich möchte meinen eingeschlagenen Weg weitergehen und einen positiven Beitrag im Bereich des technischen beziehungsweise betrieblichen Umweltschutzes, einerseits in meiner Beratungstätigkeit und andererseits in meiner Lehre am Studiengang „Energie-, Mobilitäts- und Umweltmanagement“, leisten.