Wir kämpfen gegen Energiearmut in Afrika 1
FH JOANNEUM

Wir kämpfen gegen Energiearmut in Afrika

Jeannine Schieder,

Die Forscherinnen und Forscher des Instituts Energie-, Verkehrs- und Umweltmanagement kämpfen im Rahmen des Projekts Retem gegen Energiearmut in Afrika. Nachdem die FH JOANNEUM in Kapfenberg im November 2019 Gäste aus Mosambik zu Besuch begrüßen durfte, war es im Februar 2020 Zeit für den Gegenbesuch.

Jeannine Schieder und Christof Sumereder machten sich auf den langen Weg nach Mosambik. Dort standen unter dem Motto „Train the Trainer“ Workshops mit Lehrenden der Universität Zambeze mit Schwerpunkt thermische Solarenergie und Photovoltaik auf der Tagesordnung.

Das APPEAR Projekt RETEM, „Capacity Building for Renewable Energy Technologies in Mozambique“ forciert die Entwicklung eines Bachelorstudienganges für erneuerbare Energie sowie den Aufbau eines Energielabors an der Universität Zambeze. Im Rahmen des Projektes fanden bereits ein Kick-Off Besuch in Mosambik (Reisebericht) und ein Projektbesuch an der FH JOANNEUM Kapfenberg (Blog-Beitrag zum Projektmeeting) statt.

Mosambik ist ein Land, das besonders reich an Ressourcen im Bereich der erneuerbaren Energien ist und damit auch ein besonders hohes Potenzial für die Nutzung von Solarenergie jeglicher Art aufweist. Aus diesem Grund reisten Christof Sumereder, Leiter des Forschungsprojektes, und Jeannine Schieder, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Studiengang „Energie-, Mobilitäts- und Umweltmanagement", im Februar dieses Jahres nach Chimoio um an der Universität Zambeze Trainings mit Lehrenden zum Thema „thermische Solarenergie und Photovoltaik“ durchzuführen.
Neben den Workshops standen auch interessante Vorträge der lokalen Energieagentur Mosambiks und eines Lehrenden der Universität Zambeze für die Gäste der FH JOANNEUM und die Studierenden der Universität Zambeze am Programm.

Hohes Potenzial für Solarenergienutzung

Durch seine geografische Lage im Südosten Afrikas verfügt Mosambik nicht nur über ein subtropisches Klima, sondern auch ganzjährig über warme Temperaturen und eine hohe Anzahl an Sonnenstunden. Dies bietet eine optimale Ausgangslage und ein hohes Potenzial für die Nutzung von Solarenergie zur Warmwasseraufbereitung, aber auch zur Stromerzeugung. Trotz seines starken Aufschwungs in den letzten Jahren, hat Mosambik vor allem in ländlichen Gebieten mit der Verfügbarkeit und auch besonders mit der Zuverlässigkeit der Energieversorgung zu kämpfen. Abhilfe schaffen können hierbei besonders kleine, lokale Off-Grid-Systeme von thermischen Solar- und Photovoltaikanlagen, die zur Versorgung einzelner Haushalte oder kleinen Siedlungsgemeinschaften dienen. Um diese und andere Systeme verbreitet einsetzen zu können, hat sich das Projekt RETEM zum Ziel gesetzt eine umfassende Ausbildung im Bereich der erneuerbaren Energien an der Universität Zambeze aufzubauen, um fehlendes Wissen und somit ein weiteres Hindernis auf dem Weg zu einer sicheren und zuverlässigen Energieversorgung in Mosambik zu beseitigen.

Foto: FH JOANNEUM
Spannende Workshops zum Thema Solarenergienutzung
Viel Neues und doch auch ganz traditionell

Im Zuge der verschiedenen Workshops und Sessions zum Thema „Solarenergienutzung“ wurde den Lehrenden der Universtität Zambeze nicht nur viel neues theoretisches Wissen der Elektro- und Energietechnik vermittelt, sie konnten an unterschiedlichen Test- und Laborkoffern auch den praktischen Aufbau von thermischen Solar- und Photovoltaikanlagen kennenlernen. Besonders spannend war dabei zu beobachten, wie nach und nach neue Erfahrungen gesammelt werden konnten und der Einfluss von Parallel-und Serienschaltung auf den Output von Strom und Spannung verstanden wurde. Zur Auflockerung der anstrengenden Arbeitstage und um einen Austausch unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern beider Universitäten zu ermöglichen, wurde in den Pausen landestypische Snacks und Getränke der Region um Chimoio serviert. Um noch weitere Eindrücke von Mosambik zu bekommen und den Tag gemütlich ausklingen zu lassen, standen an den Abenden jeweils traditionelles Essen und Spaziergänge im Zentrum der Stadt Chimoio auf dem Programm.

Die Zukunft des Projektes ist noch ungewiss

Weitere Trainings und Workshops an der Universität Zambeze in Mosambik und auch ein Abschlussevent des Projektes sind für Juni 2020 geplant. Da momentan nicht abzusehen ist, wie sich die COVID-19 Situation weltweit weiterentwickelt, kann eine genaue weitere Vorgehensweise im Projekt noch nicht geplant werden. Wir werden euch aber über dieses wichtige Projekt auf dem Laufenden halten!

Reisebericht in Bildern

Eine spannende Projektreise voller neuer Eindrücke und Bekanntschaften geht nun zu Ende, darum zum Abschluss noch einmal ein kurzer Rückblick.