Zukunftsfite Bauernhöfe

Zukunftsfite Bauernhöfe

Julia Czipoth,

Im Zuge der Winter School 2018 beschäftigten sich Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Bauernhöfen rund um Graz und entwickelten nach den Vorgaben der Besitzerinnen und Besitzer zukunftsfitte Konzepte. Bei der Abschlusspräsentation wurden die Entwürfe einer fachkundigen Jury präsentiert.

Der Bauernhof der Zukunft ist mobil, nachhaltig, vielfältig und sozial – so das Fazit der Winter School 2018. Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Master-Studiengangs „Architektur“, des Bachelor-Studiengangs „Nachhaltiges Lebensmittelmanagement“ sowie externe Interessierte erarbeiteten im Zuge der Winter School zukunftsfähige Konzepte für insgesamt drei Pilotbauernhöfe. Im Mittelpunkt standen hierbei vor allem die individuellen Bedürfnisse der Hofbesitzerinnen und -besitzer, welche vorab genau definiert wurden.

Eine Woche lang wurden die Konzepte für die Bauernhöfe erdacht. Nach einem Besuch auf dem jeweiligen Hof und dem Gespräch mit den Besitzerinnen und Besitzern, wurden verschiedenste Entwürfe angefertigt. Dabei mussten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nicht nur auf die individuellen Bedürfnisse und funktionalen Vorgaben der Höfe eingehen, sondern auch Produktpaletten und Marketingstrategien entwerfen. So wurden beispielsweise schon bestehende Gemüsebeete verlegt oder mit mobilen Folientunneln ausgestattet.

Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Winter School vor einer Präsentationswand.
Zukunftsfähige Konzepte für insgesamt drei Pilotbauernhöfe wurden erarbeitet. (© FH JOANNEUM)

Die Jury

Am letzten Tag der Winter School wurden die ausgearbeiteten Konzepte einer interessierten Öffentlichkeit sowie einer fachkundigen Jury präsentiert. Die Jury setzte sich aus insgesamt vier Personen aus dem Agrar- und FH-Bereich zusammen. Robert Schöttel bewertete die Projekt hinsichtlich agrarwirtschaftlicher Aspekte. Eine Beurteilung der Marketingstrategie wurde von Sabine Lienhart vorgenommen. Darüber hinaus gaben Barbara Hammerl vom Stadtlabor (Bewertung des Innovationsgehalts) und Jan Werner, Dozent an der FH JOANNEUM, (Architektur und raumplanerische Aspekte) ihre fachliche Rückmeldung zu den vorgestellten Konzepten. Nach dem Feedback der Jury wurden auch die Hofbesitzerinnen und -besitzer nach ihren Ansichten gefragt. Das Feedback war hier überaus positiv. „Vielen Dank, dass ihr euch so viel überlegt habt. Wir werden bestimmt einige der Vorschläge umsetzen und so unseren Hof weiter ausbauen“, freuten sich Caroline und Bertram Michor vom Hof der Vielfalt.

Foto mit der Jury und dem Organisationsteam.
Die fachkundige Jury und das Organisationsteam stellten eine spannende Abschlusspräsentation auf die Beine. (© FH JOANNEUM / Stefanie Weinrauch)

Die Pilotbauernhöfe

Der Hof der Vielfalt, der Meißelhof sowie die Ökologische Landwirtschaft Attendorf nahmen am Projekt als Pilotbauernhöfe teil. Die ausgearbeiteten Konzepte wurden ihnen im Zuge der Abschlussveranstaltung präsentiert.

Der Hof der Vielfalt in St. Oswald bei Plankenwarth spezialisiert sich auf Gemüsesorten, eine kleine Imkerei sowie die Aufzucht von Gemüsejungpflanzen und Beerensträuchern. Außerdem gibt es einen kleinen Bestand an Nutztieren. Caroline und Bertram Michor war es wichtig, die Arbeit am Hof und das Privatleben mit kleinen Kindern vereinbaren zu können.

Am Meißelhof wird traditionsreich angebaut. Im Hofladen gibt es neben saisonalem Obst und Gemüse auch Kastanien, Kernöl und frisches Brot zu kaufen. Auf den Weiden stehen Fleckvieh-Milchkühe, Weidegänse und Hennen. Der kleine Familienbetrieb setzt voll auf das Know-how der früheren Generationen und die Liebe zur Natur.

Die Ökologische Landwirtschaft Attendorf ist ein Hof mit sozialem Hintergrund, denn er wird von Jugend am Werk betrieben. Er bietet Erwachsenen mit Behinderung spezielle Arbeits- und Trainingsfelder im Bereich der Landwirtschaft. Der Inhaber wohnt zwar nach wie vor am Gelände, überlässt die Arbeit am Hof aber den Teilnehmerinnen und Teilnehmern von Jugend am Werk. Die Landwirtschaft Attendorf ist auch ein zertifizierter Bio-Betrieb und baut Gemüse, Obst und Kräuter an. Der maschinelle Einsatz wird geringgehalten und die meisten Arbeiten werden per Hand erledigt.

Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Winter School präsentieren ihre Ergebnisse.
Verschiedene Gruppen beschäftigten sich intensiv mit den Höfen. (© FH JOANNEUM)

Das Projekt in Zukunft

Die in der Winter School ausgearbeiteten Konzepte haben absolutes Zukunftspotenzial und werden auch weiter verfolgt. Das institutsübergreifende Projekt Bauernhof 21 läuft noch bis August 2018.

Tipp:

Weitere Informationen zum Studiengang „Architektur“ finden Sie hier. Bis zum 28. Mai 2018 kann man sich bewerben. Hier geht es direkt zu Online-Bewerbung.