Queer Studies
Wir bekennen uns zu allen Liebes- und Lebensformen.
Die FH JOANNEUM bekennt sich zur Gleichbehandlung queerer Liebes- und Lebensformen.
Lesben, Schwule, Transgender-Personen, Bisexuelle, Intersexuelle, Asexuelle, HIV-Positive und AIDS-Erkrankte werden oftmals unter einer Queer Community zusammengefasst, doch umfasst dieser kritische Begriff einer queeren Gesellschaft all jene, welche einer heteronormative Ordnung hegemonialer Männlichkeit kritisch gegenüber stehen. Sexuelle Identitäten, ebenso als LGBIT (Lesbian, Gay, Bisexual, Intersexual and Transgender People) bezeichnet, müssen in vielen Ländern dieser Welt noch immer unter Repressionen (über-)leben. Die FH JOANNEUM kennt die Natürlichkeit sexueller Orientierungen und Identitäten an und spricht sich für ein gemeinsames, tolerantes Miteinander aus.
Studierende und MitarbeiterInnen haben das Recht auf eine sichere Umgebung, frei von Diskriminierungen und Anfeindungen. Queeres Studieren und Arbeiten stellen eine Bereicherung für die Hochschule dar und „queer lifes“ respektierte Formen. Ebenso wie bei Gender Mainstreaming, soll auch im queeren Lebensbereich, die/der Frau/Mann – mit ihren/seinen Bedürfnissen, Fähigkeiten und Qualitäten – einzigartig, ohne Zuschreibungen und gleichberechtigend leben und arbeiten können.
Der historisch belastete und englische Begriff „queer“ (in den 1950er Jahren in Großbritannien noch beleidigend verwendet) wurde in der jüngeren Vergangenheit einer Wandlung unterzogen und gilt heute als allumfassender Terminus für Schwule, Lesben, Transgender-Personen, Bi-, A- und Intersexuelle, als auch für HIV+ und AIDS-Erkrankte. In den theoretischen Abhandlungen der Queer Studies fungiert "queer" als eine kritische Bezeichnung und umfasst all jene Bereiche, die sich außerhalb einer heteronormativen Ordnung hegemonialer Männlichkeit befinden. Es handelt sich dabei um ein Konzept, dass die Hierarchisierungen von gesellschaftlichen Verhaltens- und Lebensweisen sowie die vorherrschenden Ordnungen von Geschlecht und Sexualutät hinterfragen.
Anfänglich waren die wissenschaftlichen Fragestellungen mit queeren Bezügen den Gender Studies zugeordnet. Doch die Diskurse und Ergebnisse ließen sich einer Geschlechterfrage nur peripher zuordnen und so wurde die wissenschaftliche Eigenständigkeit dieses Fachbereichs als logische Konsequenz notwendig.
Im Zentrum dieser Studien, welche keiner einzelnen Disziplin zugeordnet werden können sondern gleich wie die Gender Studies interdisziplinär verstanden werden müssen, stehen die Lebens-, Macht- und Wirkungsbereiche queerer Identitäten. Familie, Beruf, Arbeit, Gesundheit, die Vergangenheit und Gegenwart bis hin zu psychologischen Fragen bzgl. Pubertät und subkulturellem Verhalten können dabei wissenschaftliche Bearbeitung erfahren. Der Fokus kann auch hier von unterschiedlichen Fachdisziplinen aus gesetzt werden um so die Vielfältigkeit einer queeren Gesellschaft zu erfassen.
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