Kurzmitteilung

Bewusstsein und Innovation rund um Feinstaub

Resümee des erfolgreichen Abschlusses des Forschungsprojektes BB-Clean.

 
Bewusstsein und Innovation rund um Feinstaub 2

Die feinstaubarme Nutzung von Biomasse für Haushaltsheizungen im alpinen Raum stand im Fokus des Projekts Interreg-Alpine-Space-Projekt BB-Clean, das nun erfolgreich abgeschlossen wurde.

Im Rahmen des dreijährigen Forschungsvorhabens Interreg-Alpine-Space-Projekt BB-Clean beschäftigten sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Instituts Energie-, Verkehrs- und Umweltmanagement gemeinsam mit Projektpartnern aus Frankreich, Italien, Deutschland und Slowenien mit der Entwicklung von transnationalen Maßnahmen zur nachhaltigen und feinstaubarmen Nutzung von Biomasse für Haushaltsheizungen im alpinen Raum.

Das österreichische Projektteam rund um Projektleiter Christof Sumereder hat dabei vor allem Feinstaubmessungen sowie Workshops zur Bewusstseinsbildung der Bevölkerung durchgeführt. Nach einem energiegeladenen Kick-Off Meeting in Italien im Jahr 2018 und zwei Projektmeetings in Frankreich und Slowenien 2019, wurde das internationale Projektteam jedoch aufgrund der Corona-Pandemie vor neue Herausforderungen gestellt. Wie aus der Timeline hervorgeht, mussten die nachfolgenden Projektmeetings und Presseevents bis zuletzt online abgehalten werden. Das Projekt konnte dennoch zeitgerecht, wenn auch mit weniger persönlichem Kontakt, erfolgreich abgeschlossen werden. Die wichtigsten Projektergebnisse wurden am 14. April 2021 im Rahmen eines nationalen Final Press Events online präsentiert.

Foto: FH JOANNEUM
Timeline des Projektes BBClean

Messkampagnen und Quellenzuordnung mittels Black Carbon Monitor

Um die Feinstaubkonzentration der Luft messen und die Stäube den Ursprungsquellen Verkehr und Biomasseverbrennung zuordnen zu können, wurde durch das Institut Energie-, Verkehrs- und Umweltmanagement der FH JOANNEUM Kapfenberg im Rahmen des Projekts ein sogenannter Black Carbon Monitor an verschiedenen Standorten installiert. Die erste Messkampagne mit dem Black Carbon Monitor fand während der Heizperiode 2019/2020 in der Gemeinde Thörl im Mürztal statt. Dieser Standort zeichnete sich durch eine verkehrsberuhigte Lage aus, in welcher aber eine höhere Konzentration an Emissionen aus Biomasseheizungen zu erwarten war. Im Gegensatz dazu, wurde in der Heizperiode 2020/2021 ein verkehrsintensiver Standort, an einer stark befahrenen Straße in Bruck an der Mur, für die Messkampagne ausgewählt. Die gesammelten Daten lassen spannende Rückschlüsse über das Verhalten der Feinstaubkonzentration in Bezug auf die verschiedenen Einflussfaktoren, wie etwa Quellen und Witterungsbedingungen zu.

Bewusstseinsbildung nach dem Citizen Science Ansatz

Unter dem Motto „Dem Feinstaub auf der Spur“ kamen als Ergänzung zu den beiden Messkampagnen kleine tragbare Feinstaubsensoren, die sogenannten AirBeam 2 Sensoren, zum Einsatz. Diese können an Kleidungsstücken oder Rucksäcken befestigt werden und messen so die Feinstaubkonzentration, die ein Bürger/eine Bürgerin tagtäglich erlebt. Das Hauptziel ihres Einsatzes war dabei aber nicht die Feinstaubmessung selbst, sondern das Schaffen des nötigen Bewusstseins der Feinstaubentstehung in der Bevölkerung. Dazu wurden sechs unterschiedliche Gruppen von Schülerinnen und Schülern, Studierenden und interessierten Personen aus der Bevölkerung mit AirBeam 2 Sensoren ausgestattet. Die anschließende Fragebogenauswertung hat gezeigt, dass das durchgeführte dreiteilige Workshopprogramm sein Ziel erreicht und zur Bewusstseinsbildung beigetragen hat. Diese Workshops werden auch in Zukunft weiterhin vom Institut Energie-, Verkehrs- und Umweltmanagement angeboten.

Feinstaubprognose-App, richtig Heizen und weitere innovative Ideen

Gemeinsam mit dem italienischen Projektteam wurde außerdem eine App entwickelt, welche den Abruf der momentanen Feinstaubkonzentration ermöglicht und sogar eine Vorhersage der zukünftigen Feinstaubkonzentration bietet. Die BB-Clean App ist aktuell nur für Android verfügbar – eine Web-Version ist in Kürze verfügbar. Damit einhergehend wurden auch Broschüren entwickelt, wie durch richtiges Heizen und sorgfältige Auswahl des Heizmaterials der Feinstaubausstoß wesentlich reduziert werden kann. Aber nicht nur wie feinstaubarm geheizt werden kann wurde erforscht, sondern auch welche technischen Möglichkeiten es zur Reduktion des Feinstaubausstoßes gibt und vor allem wie die Energieeffizienz von Biomasseheizungen weiter gesteigert werden kann. Für kreative und innovative Lösungsansätze wurde hierzu eine Crowdsourcing Plattform installiert, welche es jedem und jeder ermöglichen soll, aktiv zum BB Clean Projekt beizutragen. Diese Crowdsourcing Plattform ist auch weiterhin online verfügbar.

Tipp:

Weitere Informationen zu den Projektergebnissen erhalten Sie auf der offiziellen Projektwebsite und im ORF Wissenswert Beitrag.