„Journalismus und Public Relations” meets Google

 
„Journalismus und Public Relations” meets Google

Journalismus-Student Michael Sommer ist diesen Sommer Teil der Google News Initiative. Das Programm fördert Datenjournalismus im deutschsprachigen Raum.

Google erreicht die ganze Welt und die ganze Welt erreicht Google – wenn sie will. Diese Botschaft erlebt Michael Sommer, Student von „Journalismus und Public Relations (PR)”, hautnah. Seit dem 18. Juli ist er für zwei Monate Teil der Google News Initiative für die Kleine Zeitungund arbeitet an spannenden datenjournalistischen Recherchen und Visualisierungen. Während dem Vorab-Briefing im Google Atelier in Brüssel blickte er durch die großen Glasfronten direkt auf die vielen Gleise des Hauptbahnhofs. Der Großkonzern wählte diesen Standort bewusst. Die Message ist Programm.

Doch Imagepflege ist nicht der Hauptgrund für Googles News Initiative. Insgesamt 15 Medien aus Österreich, Deutschland und der Schweiz stellen jeweils einen Auserwählten, dessen Arbeit Google mit 5500 Euro pro Kopf finanziert. In Österreich gehört dazu neben der Kleinen Zeitung beispielsweise auch Der Standard. Ziel ist, den Redaktionen eine Mitarbeiterin oder einen Mitarbeiter zur Seite zu stellen, um umfangreiche Recherchen zu betreiben, die sonst nicht möglich wären. „Ganz ohne redaktionellen Druck”, wie Michael Sommer ergänzte.

Er kann während seiner Zeit als Google Fellow, wie die Teilnehmerinnen und Teilnehmer genannt werden, die Infrastruktur der Kleinen Zeitung nutzen, ohne vom Tagesgeschäft vereinnahmt zu werden. Im Vorfeld wurde selbstverständlich die Qualifikation für das jeweilige Medium zu arbeiten genau überprüft. „Ich wurde beispielsweise gefragt, ob ich einen geographischen Bezug zum Medium und seinen Inhalten habe”, schilderte Sommer das Ausloten von Ortskenntnissen und Netzwerken der Bewerber.

Er selbst sieht in der Teilnahme am Programm eine große Chance, sich im Datenjournalismus und den damit verbundenen technischen Aspekten zu verwirklichen. Google sieht gerade im deutschsprachigen Raum viel Aufholbedarf in dieser Sparte. Die Initiative gesteht den Fellows große Freiheiten zu. Damit soll mehr Datenjournalismus in die Redaktionen fließen.