Unser Praktikum am südwestlichsten Punkt Afrikas

Kapstadt hat eine Menge zu bieten, seien es endlose türkis-blaue Strände, eine Kulinarik, die vor Vielfalt nur so strotzt oder Berge, die aus dem Nichts hervorspringen und einem den Atem rauben. Was das Kap jedoch wirklich besonders macht, sind seine gastfreundlichen und offenen Einwohnerinnen und Einwohner. Und genauso wurden wir in unserer Praktikumsstelle aufgenommen – bereits in unserer ersten Woche wurden wir in die Kirche zum Sonntagsgottesdienst eingeladen, bei dem man so viel tanzt und singt, dass man sich den Montag darauf fast schon frei nehmen muss.

Bei unserer Klinik, dem Retreat Community Health Center, handelt es sich um eine öffentliche Klinik in einem der etwas schlechteren Viertel Kapstadts, wodurch man immer wieder auf neue Herausforderungen trifft. Sei es, auf dem Weg zur Arbeit 20 Minuten Umweg fahren zu müssen, da man gewisse Gebiete mit zu hoher Kriminalitätsrate meiden muss. Oder ist es der viel zu große Andrang von Patientinnen und Patienten, die medizinische Hilfe so dringend benötigen, oder schlicht und einfach die mangelnde Hygiene. Und so stürzt man sich einfach in das Getümmel und hilft, wo man nur kann: In der „Wound Care", wo einmal ganz spontan eine Fußamputation stattfand. In der Baby Clinic, in der man an einem Tag - gefühlt - ganz Afrika impft, oder einfach auf der Infection Unit, auf der man mit Krankheiten konfrontiert wird, die in Österreich schon fast vergessen sind.

Jeden Tag bekommt man hierbei nicht nur die Möglichkeit etwas Neues zu sehen, sondern auch die Möglichkeit, an sich selbst zu wachsen. Nach einem anstrengenden Arbeitstag direkt zu unserem Hausstrand zu fahren, um mit den Einheimischen zu surfen oder auf einem der vielen Märkte ausgefallenes Essen und Live-Musik zu genießen, macht das ganze Auslandspraktikum wohl zu einer der schönsten Erfahrungen der ganzen Ausbildung und zu drei Monaten, die man niemals vergessen wird.

Selina Petscharnig, Katharina Rattinger, Bianca Scheikl, Claudia Pansi