Zwischen zwei Welten

Eine Austauschgeschichte

 

Ekaterina Melnikova, Studierende des Masterstudiengangs „Business in Emerging Markets", stammt ursprünglich aus Voronesch in Russland. Weil sie nicht den vorgezeichneten, sondern ihren eigenen Weg gehen wollte, entschied sie sich gegen die Arbeit im Familienbetrieb ihrer Eltern und für eine akademische Laufbahn. Diese begann sie an einer russischen Universität und setzte sie anschließend an der FH JOANNEUM in Graz fort.

An der Universität ihrer Heimatstadt absolvierte Ekaterina Melnikova ihren Bachelor mit dem Schwerpunkt Internationale Wirtschaft. Hier in Graz strebt sie den Abschluss des Masterstudiengangs „Business in Emerging Markets" der FH JOANNEUM an. Auch beruflich und privat läuft es für Ekaterina Melnikova gut: Sie hat es geschafft, hier einen Job und einen Verlobten zu finden.

Doch was waren die ausschlaggebenden Gründe für sie, an die FH JOANNEUM zu kommen? „Die Lebensqualität", erklärt sie. Als sauber und ausländerfreundlich empfindet sie das Umfeld an der Hochschule, öffentliche Verkehrsmittel würden ebenfalls gut funktionieren. In Russland sei die Situation anders. Die Menschen würden meist nur Russisch sprechen, Straßenbahnen und Busse hätten keinen Fahrplan und Touristen seien selten im Land, so Ekaterina Melnikova.

Sie würde Russland und ihre Familie zwar sehr vermissen, aber „wenn ich in Russland bin, vermisse ich Österreich", betont Ekaterina Melnikova. Ihrer Meinung nach seien Stereotypen über Russinnen und Russen nichts Anderes als Verallgemeinerungen. Wodka werde zu Feiertagen getrunken, vergleichbar mit dem österreichischen Konsum von Schnaps. Dennoch hat sich Ekaterina Melnikova für ein Studium in Österreich entschieden und bereut es nicht. Entscheidend für eine gute Zeit sei ihrer Meinung nach auch die Verbindung mit den Menschen, da man soziale Kontakte brauche und in bestimmten Situationen mitunter auch auf Hilfe angewiesen sei.

Nach dem Studium plant Ekaterina Melnikova, in Wien zu arbeiten und ihre Muttersprache auf verschiedene Weise zu verwenden. So sei Russland immer an ihrer Seite, sagt sie.

geschrieben von Anja Leitner (Studierende des Bachelorstudiengangs „Journalismus und Public Relations (PR)")
Interview mit Florian Urbanek (Studierender des Bachelorstudiengangs „Management internationaler Geschäftsprozesse")

Ekaterina Melnikova
Foto: Ekaterina Melnikova
Ekaterina Melnikova schätzt die hohe Lebensqualität in Österreich.