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RADIUS besucht KI-Servicestelle der RTR-GmbH in Wien

Wie gelingt der Weg von der Idee zur konkreten Anwendung von Künstlicher Intelligenz in kleinen und mittleren Unternehmen? Der zweite Teil unseres RTR-Besuchs zeigt praxisnah, welche strategischen, technischen und rechtlichen Schritte dafür notwendig sind.

RTR in Wien, Sabine Proßnegg (FHJ), Klaus Steinmaurer (RTR), Natalia Trudova (FHJ) im Juli 2025

Wie kann der Weg von der KI-Idee zur erfolgreichen Umsetzung im Unternehmen konkret aussehen? Teil 2 des Besuchs bei der RTR-Servicestelle beleuchtet zentrale Schritte für KMU – von strategischer Planung bis Schulung und Betrieb.

Von der Idee zur Umsetzung: KI strukturiert einführen

Im Projekt RADIUS der FH JOANNEUM in Kapfenberg wird daran geforscht, und auch die KI-Servicestelle der RTR GmbH bietet Unterstützung genau dafür an. 

Für Unternehmen ist vorab zentral, sich einige strategische Gedanken zu machen, etwa welche Daten im Unternehmen anfallen, was damit geschehen könnte und ob der Einsatz von KI-Tools sinnvoll wäre. Werden diese Fragen bejaht, so muss im nächsten Schritt geklärt werden, zu welchem Zweck genau ein solcher KI-Einsatz sinnvoll wäre und wie die Umsetzung konkret aussehen könnte.

Technische Umsetzung und laufende Evaluierung

In einem zweiten Schritt geht es in Folge um die Konzeption. Soll ein eigenes KI-Modell/-System kreiiert werden oder wird ein bestehendes KI-Tool übernommen. Ist eine on-premis, also eine lokal betriebene KI angedacht, oder wird doch eine Cloud-Lösung bevorzugt? Bei beiden Fragen gibt es kein besser oder schlechter, sondern immer nur ein: „Was ist für mein Unternehmen, meine Daten und für meine Zwecke besser geeignet.

Nach der Konzeptionsphase geht es in die Umsetzungsphase: das KI-Tool wird ausgewählt, weiter entwickelt, getestet und evaluiert und je nach Ergebnis geht es danach in den Betrieb – oder eben noch nicht. Aber auch im Betrieb gilt es die laufende Beobachtung und Evaluierung sicher zu stellen. 

Nicht vergessen werden dürfen die Pflichten gemäß der KI-Verordnung, die zwar stark von der Einordnung des jeweiligen KI-Tools in der Risikopyramide abhängen, aber zwei Pflichten müssen so gut wie immer und zwar vor dem Einsatz im Unternehmen sichergestellt werden: 

  • die Sicherstellung der KI-Kompetenz der Mitarbeiter:innen aber auch der betroffenen Personen, sowie 
  • der möglichst transparente Umgang mit der KI, deren Einsatz und deren Ergebnissen. 

Schulungen und klare Kommunikation als Erfolgsfaktor

Aus Sicht von Dr. Steinmaurer sollte eine solide KI-Schulung aus zwei Teilen zusammensetzen: einer umfassenden Basisschulung. Diese sollte ein grundsätzliches wissen zur DSGVO und zur KI-VO bereitstellen und grundlegende ethische Prinzipien zum Umgang mit KI mitumfassen. Aber auch die jeweilige individuelle Unternehmensphilosophie sollte dabei mitberücksichtigt werden. Bei der inhaltlichen Schulung zur KI-Verordnung sollte mit den Zielen und Zwecken der Verordnung selbst begonnen werden und dann konkrete Anwendungsbereiche, die Rollen und Risikopyramide(n) bis hin zu den Strafbestimmungen am Ende besprochen werden. 

Im einem zweiten Schulungsteil geht es in weiterer Folge um die konkrete KI-Tools die im jeweiligen Unternehmen zum Einsatz kommen an sich. Diese Schulung sollte dann auch technische Punkte der jeweiligen KI-Tools umfassen. Dabei ist in verständlicher Form auch zu erklären, wie Ergebnisse zustande kommen können und wie sie interpretiert werden müssen. Wie bereits aus der DSGVO bekannt, ist nicht nur die Schulung selbst, sowie die transparente Kommunikation über den Einsatz von KI wichtig, sondern auch die begleitende Dokumentation im Unternehmen unbedingt sicherzustellen. 

Good Practice: Der RTR KI-Chatbot

Gerade in Hinblick auf die schier unbegrenzten Möglichkeiten, die KI-Systeme und -Modelle in der Regel bieten, ist es dringend geboten durch klare Anordnungen festzulegen, was durch den Einsatz im Unternehmen als erwünschtes Ergebnis angesehen wird und was ausdrücklich nicht erwünscht ist. Dies dient zur Absicherung der Unternehmen, denn sollten sich Mitarbeiter:innen nicht an Unternehmensvorgaben halten, so werden diese Mitarbeiter:innen – wie auch bei der DSGVO – unter Umständen verantwortlich für diesen (unerlaubten) KI Einsatz. Je besser eine solche Policy dokumentiert und implementiert ist, desto besser kann sich ein Unternehmen auch gegen mögliche Haftungen absichern.

Dr. Steinmaurer ergänzt, dass ein sehr gutes Beispiel zur Prüfung eines KI-Tools entlang der Vorgaben der KI-Verordnung bereits auf der Webseite der KI-Servicestelle der RTR öffentlich zugänglich zur Verfügung steht, und zwar die Prüfung des RTR KI-Chatbots aus technischer und auch aus rechtlicher Perspektive: AI Act Chatbot: Juristische Dokumentation.

Im Rahmen des FFG Projekts RADIUS der FH JOANNEUM haben Unternehmen die Chance ihre KI-Modelle/Systeme gemeinsam und professionell mit der FH zu entwickeln und erfolgreich umzusetzen.

Mehr zum Projekt „RADIUS“. Anfragen auch gerne direkt an den Projektleiter Helmut Lindner.

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