In Kooperation mit der Arbeiterkammer Wien organisierte das Institut für Innovation und Digitalisierung im Recht der Universität Wien eine dreitägige Sprint-Werkstatt, in der einige Informationsdesign Studierenden der FH JOANNEUM gemeinsam mit Studierenden der Rechtswissenschaften der Universität Wien juristische Herausforderungen des digitalen Arbeitsalltags praxisnah bearbeiteten.
Das Ziel: Komplexe Probleme aus dem Bereich des Arbeitsrechts gemeinsam mit Expert:innen aus anderen Disziplinen analysieren, neu denken und prototypisch lösen. Im Zentrum standen aktuelle Fragen zum Schutz von Arbeitnehmer:innen in zunehmend digitalisierten Arbeitsumgebungen – von algorithmischer Steuerung im Außendienst über faire Feedbacksysteme bis hin zur Zukunft der Lehrausbildung.
Mit Methoden aus dem Legal Design und interdisziplinären Teamsettings entwickelten die Teilnehmenden konkrete Lösungsansätze für mehr Transparenz, Beteiligung und Gerechtigkeit im digitalen Wandel. Dabei traf juristische Analyse auf kreatives Gestalten – und Theorie auf die Realität betrieblicher Praxis.
Im Mittelpunkt des Sprints stand die enge Zusammenarbeit zwischen den Design-Studierenden und Studierenden der Rechtswissenschaften und Vertreter:innen aus der Praxis: Gewerkschaften, Betriebsrät:innen, zivilgesellschaftliche Initiativen sowie Expert:innen aus der Arbeiterkammer brachten ihre Perspektiven und Erfahrungen ein. So wurden reale Herausforderungen direkt mit denen diskutiert und bearbeitet, die tagtäglich damit konfrontiert sind.
Begleitet wurde der Sprint methodisch und konzeptionell von The Invisible Lab, einem postdisziplinären Designstudio aus Graz, das sich mit den oft übersehenen Aspekten von Gestaltung beschäftigt – etwa in den Bereichen Recht, Digitalisierung oder Prävention. Durch ihre Erfahrung in interdisziplinären Innovationsprozessen sorgte das Team für Struktur, Kreativität und Tiefgang im Entwicklungsprozess.
Für die teilnehmenden Studierenden bedeutete der Legal Design Sprint nicht nur eine intensive Lernerfahrung, sondern auch die Gelegenheit, juristische Fähigkeiten konkret anzuwenden und neue Formen der Zusammenarbeit zu erproben. Gleichzeitig bot das Format den Praxispartner:innen eine Plattform, um gemeinsam mit zukünftigen Jurist:innen an praxistauglichen, sozial wirksamen Lösungen zu arbeiten.
Jury und Auszeichnungen
Am Abschlusstag präsentierten die Teams ihre Konzepte im Großen Festsaal des Juridicums. Eine interdisziplinär besetzte Jury bewertete die Projekte nach Innovationskraft, Verständlichkeit und Umsetzungspotenzial:
- Birgit Bachler, MDes PhD, FH JOANNEUM Graz
- Mag. Ludwig Dvořák, AK Wien
- Univ.-Prof. Dr. Iris Eisenberger, M.Sc. (LSE), Universität Wien
- Univ.-Prof. Dr. Nikolaus Forgó, Universität Wien
- Mag. Tünde Fülöp, MAES, AK Wien