Forschungsstandort Steiermark stärken – Projekt IDE@S abgeschlossen 9
Foto: FH JOANNEUM

Forschungsstandort Steiermark stärken – Projekt IDE@S abgeschlossen

IDE@S-Projektteam,

Ziel des Projektes IDE@S war es, die Steiermark an internationale digitale Trends anschlussfähig zu machen und die Attraktivität des Forschungsstandorts als europäischen „Data Science Hotspot“ zu erhöhen.

Gemeinsam mit Partnern der Technischen Universität Graz, der Universität Graz und der Medizinischen Universität Graz wurde das Projekt IDE@S – Innovative Data Environment @ Styria erfolgreich abgeschlossen. Das Projektteam der FH JOANNEUM kam zu wertvollen Erkenntnissen, die sowohl für steirische Unternehmen als auch Ausbildungsinstitutionen relevant sind. An der FH JOANNEUM beschäftigte sich das Institut Wirtschaftsinformatik und Data Science mit folgenden Fragestellungen:

  • Wie hoch ist der aktuelle und zukünftige Personalbedarf in den Bereichen Data Science und Cloud Computing innerhalb des angestrebten steirischen Referenzmodells?
  • Welche Ausbildungslücken gibt es in diesen Bereichen?
  • Welche Ausbildungsprogramme und Konzepte im Bereich Data Science und Cloud Computing wären in der Steiermark notwendig?
  • Welche Maßnahmen können gesetzt werden, um den zukünftigen Bedarf zu decken?

Für Hochrechnungen des Personalbedarfs in den Bereichen Data Science und Cloud Computing in der Steiermark wurden rund 300 steirische Unternehmen und 159 Absolvent:innen der IT-Studiengänge der FH JOANNEUM befragt. Außerdem wurden Empfehlungen ausgearbeitet, wie der zukünftige Personalbedarf in diesen Fachgebieten gedeckt werden kann.

Laut den Hochrechnungen wird der Personalbedarf in den Bereichen Data Science & Cloud Computing in den steirischen Unternehmen bis zum Jahr 2028 deutlich steigen (siehe Abbildung 1).

Abbildung 1: Personalbedarf steirischer Unternehmen in den Bereichen Data Science & Cloud Computing je Skill.
Foto: IDE@S
Abbildung 1: Personalbedarf steirischer Unternehmen in den Bereichen Data Science & Cloud Computing je Skill.

Daraus ergibt sich in Zukunft unweigerlich eine Lücke zwischen Personalbedarf und vorhandenem Personal. Aufgrund der großen Zunahme des Personalbedarfs werden für steirische Unternehmen in Zukunft auch interne und externe Weiterbildungen bedeutsam sein.

Abbildung 2 zeigt, dass steirische Unternehmen die Relevanz von Weiterbildungsmaßnahmen in den Bereichen Data Science & Cloud Computing als sehr groß erachten.

Abbildung 2: Relevanz von Weiterbildungsmaßnahmen in den Bereichen Data Science & Cloud Computing für steirische Unternehmen.
Foto: IDE@S
Abbildung 2: Relevanz von Weiterbildungsmaßnahmen in den Bereichen Data Science & Cloud Computing für steirische Unternehmen.

Die Recherche zu vorhandenen Ausbildungsprogrammen in der Steiermark im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien beziehungsweise Data Science & Cloud Computing zeigte, dass die Herausforderung nicht primär im Mangel an Studienprogrammen liegt.

Die Einführung neuer Ausbildungsprogramme beziehungsweise Hochschulstudien würde laut Einschätzung der FH JOANNEUM daher nicht notwendigerweise zu der gewünschten Mehrzahl an Studierenden führen.

Vielmehr wäre es wichtig, die Anzahl der Studierenden sowie schlussendlich der Absolvent:innen an den vorhandenen Studiengängen zu erhöhen, indem beispielsweise Schulabgänger:innen für die Bereiche Data Science & Cloud Computing begeistert werden und die derzeit sehr niedrige Frauenquote in diesen Studiengängen erhöht wird.

Folgende Empfehlungen hat die FH JOANNEUM für eine digitalere Zukunft der Steiermark unter anderem ausgearbeitet:

  • Erhöhung des verpflichtenden Informatikunterrichts (z.B. bereits ab der Sekundarstufe I)
  • Unterstützung der Schulen (auch Grundschulen) und Lehrpersonen, die sich engagieren, um den Schüler:innen Technik als interessant, erlernbar und zukunftsweisend zu vermitteln
  • Data Literacy als im Lehrplan in allen Schulen ab der Sekundarstufe verankertes Unterrichtsprinzip
  • Maßnahmen zum Ausgleich der Niveauunterschiede von Schüler:innen unterschiedlicher Schultypen, wenn diese sich für ein technisches Studium entscheiden (z.B. Anrechnen von Lehrveranstaltungen)
  • Förderung von Maßnahmen zur Erhöhung der Frauenquote in Studien im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien
  • Einführung neuer Lehrberufe für die Bereiche Data Science & Cloud Computing
  • Durchführung von Projekten zur Entwicklung von Use-Cases in den Bereichen Data Science & Cloud Computing mit steirischen Unternehmen (vor allem Klein- und Mittelbetriebe)

Detaillierte Informationen zur Forschungsmethodik sowie zu den Ergebnissen können dem beigefügten Endbericht entnommen werden.