Von Unity bis Blender: Programmieren und Robotik für Schulkinder 6
(© Maximilian Kern)

Von Unity bis Blender: Programmieren und Robotik für Schulkinder

Niklas Sieger,

David Mischak und Jan Stenk, Studierende des Departments Angewandte Informatik, sind als IT-Trainer an der Graz International Bilingual School (GIBS) tätig. Ein Interview über die Freude an der Lehre, den Spaß am Programmieren und den talentierten IT-Nachwuchs.

Welche Erfahrungen haben Sie bisher als IT-Trainer im englischsprachigen Gymnasium gemacht?

David Mischak und Jan Stenk: Die Schülerinnen und Schüler zeigen ein großes Interesse an der Programmierung sowie der Gestaltung von Spielen und lernen schnell dazu. Wir haben das Semester mit Scratch gestartet, einer Visual-Coding-Programmiersprache. Innerhalb weniger Einheiten konnten wir jedoch zur Programmiersprache Python wechseln, um grundlegende Code-Strukturen im Detail zu verdeutlichen. Kurz danach ging es mit Unity und Blender weiter. Die Idee dahinter ist, dass die Schüler in Blender Spielfiguren und weitere Objekte erstellen und anschließend in Unity zu einem Spiel zusammenfügen und programmieren.

Wie gestaltet sich die Arbeit mit den Schülerinnen und Schülern?

David Mischak und Jan Stenk: Die meisten Kinder haben bereits ein Smartphone und nutzen verschiedenste Apps. Mit Programmierumgebungen wie Scratch und Unity entfalten die Schülerinnen und Schüler ihre eigene Kreativität und lernen dabei Grundlegendes über die Computertechnik. Die Herausforderung liegt darin, die Erfahrung, die Kinder im Lernprozess mit der Software machen, in Fachwissen zu transformieren sowie ihnen die Zusammenhänge zwischen Komponenten und Grundfunktionalitäten näherzubringen. Das Wichtigste für uns ist, dass die Schülerinnen und Schüler daran Spaß haben und Inhalte durch Experimentieren erlernen.

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Was waren Ihre bisherigen Highlights?

David Mischak: Mein persönliches Highlight war bis jetzt, den Schülerinnen und Schülern zu zeigen, wie sie in kürzester Zeit in Unity 3D-Spielfiguren mit realistischen Animationen einfügen und diese in ihren selbst kreierten Welten bewegen können. Außerdem ist es ein großartiges Gefühl, wenn die Kinder das erworbene Wissen daheim selbstständig aufgreifen und sich weiterbilden.

Jan Stenk: Das erste Mal mit den Kindern mit Pocket Code zu arbeiten war ein tolles Erlebnis. Das war für mich auch das erste Mal, dass ich im Gymnasium alleine eine Gruppe geleitet habe und hat mir die anfängliche Unsicherheit sofort genommen.

Inwiefern profitieren Sie von Ihrer lehrenden Tätigkeit auch für Ihr Studium?

David Mischak und Jan Stenk: Die Tätigkeit als Coach, von der Vorbereitung bis zur Präsentation, in Gruppenarbeiten und Einzelgesprächen, ist sehr vielseitig und herausfordernd, aber auch anregend. Die Begeisterung für die Materie der IT sowie klare Strukturen sind wichtige Eigenschaften, die man im Studium, aber auch als Coach benötigt. Man muss die einzelnen Handlungsschritte sehr aktiv gestalten, da man in dieser Rolle eine andere Verantwortung trägt. Eine Herausforderung besteht darin, Inhalte so einfach wie möglich zu erklären. Diese Fähigkeit ist gut anwendbar in Gruppenarbeiten im Studium und belegt, ob man Inhalte selbst verstanden hat.

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Können Sie sich vorstellen, später einmal hauptberuflich in diesem Bereich tätig zu sein?

David Mischak: Für mich bedeutet eine lehrende Tätigkeit immer eine persönliche Weiterentwicklung. Ich lerne dabei mit Menschen, vor allem mit Kindern, besser umzugehen und versuche mein Wissen verständlich und prägnant zu vermitteln. Im Moment habe ich andere Zukunftspläne, jedoch wäre für mich die Tätigkeit als Lehrperson nicht ausgeschlossen.

Jan Stenk: Durch meine Tätigkeit bei Bits4Kids habe ich bereits neben dem Studium die Möglichkeit, mein Wissen weiterzugeben. Ich hoffe in Zukunft, diese Erfahrungen weiter auszubauen und möchte eine Hilfe für diejenigen sein, die den Einstieg in die IT suchen.

Hinweis:

Die bits4kids OG wurde 2017 von Ute Neudorfer und Karin Horneck gegründet und bietet Programmier- und Robotikkurse für 7- bis 15-jährige Kinder im Raum Steiermark an. Diese finden wöchentlich in der Nachmittagsbetreuung statt oder werden als Projekttage in Schulen abgewickelt. Außerdem werden Ferienkurse angeboten.