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Porträt

Armin Seidl

Mein Semester an der ICD Paris, Frankreich.

Für mich war das Auslandssemester nicht nur Studieren im Ausland, sondern ein vollkommener Perspektivenwechsel.

 

Warum das Auslandssemester für mich eine Bereicherung war:

Ein Auslandssemester zu machen, ist wie den Sprung ins kalte Wasser zu wagen. Es heißt, raus aus dem gewohnten Umfeld und rein in ein Abenteuer voller Ungewissheit. Auch mir sind vor meiner Abreise viele Dinge durch den Kopf gegangen: Einerseits die Vorfreude und Aufregung, andererseits die Sorgen, Zweifel und Ängste. Doch ich kann an dieser Stelle gleich beruhigen: Die negativen Gedanken sind in den meisten Fällen völlig unbegründet und verschwinden spätestens nach der Eingewöhnungsphase.

Für mich war das Auslandssemester nicht nur Studieren im Ausland, sondern ein vollkommener Perspektivenwechsel. Ich habe mich auf zweierlei Ebenen neu kennengelernt und weiterentwickelt. Auf der einen Seite professionell durch meine Ausbildung an der ICD Paris. Hierbei konnte ich nicht nur auf meinen Kenntnissen, welche ich an der FH JOANNEUM erlernt hatte, aufbauen, sondern wurde auch Teil eines interkulturellen Klassenraums mit Kommilitonen aus der ganzen Welt. Diese Kulturvielfalt und Unterschiede haben nicht nur mein interkulturelles Verständnis stark gefördert, sondern auch meine Anpassungs- und Kommunikationsfähigkeiten.

 

Was ich noch gelernt habe:

Doch nicht nur akademisch habe ich mich weiterentwickeln können, sondern vielmehr – und das ist das Prägende am Auslandssemester – hat mich Paris auf persönlicher Ebene zu einem neuen Menschen geformt. Ich habe allein inmitten einer Weltstadt gewohnt und nicht nur meine Kochkünste auf Vordermann bringen müssen, sondern mich auch in französischer Sprache verständigen müssen, um beispielsweise organisatorische Aspekte zu regeln. Das hat mich oft vor Herausforderungen gestellt, sich aber schlussendlich positiv auf meine Selbstständigkeit und mein Selbstvertrauen ausgewirkt.

 

So habe ich neue Leute kennengelernt:

Ich habe mich spontan dazu entschieden, mit einer in Paris ansässigen Erasmus Organisation auf einen Trip in die Normandie und Bretagne mitzufahren. Ich bin allein, ohne große Erwartungen, in diese kleine Wochenendreise gestartet. Zurückgekommen bin ich mit einem strahlenden Lächeln, unzähligen positiven Eindrücken und Erinnerungen sowie einer Menge neuer Freunde aus der ganzen Welt, mit denen ich immer noch in Kontakt bin. Im Nachhinein kann ich nur sagen, dass die Entscheidung, sich für diese Reise anzumelden, eine der besten war, die ich machen konnte. Ich bin deswegen im Laufe meines Aufenthaltes in Paris auf weitere Wochenendtrips mitgefahren, und es waren jedes Mal Erlebnisse, die für immer in Erinnerung bleiben werden. Auch die kulturelle Vielfalt, die sich auf diesen Reisen wiederfindet, ist einmalig. Bei einer Reise waren sogar 28 Nationen aus allen Kontinenten vertreten.

Das habe ich über die Kultur in Paris gelernt:

Paris ist nicht gleich Frankreich und auch nicht auf eine Kultur zu beschränken. Paris ist eine lebendige Stadt, die vom Multikulturalismus geprägt ist. In der Stadt der Liebe ist Essen kein Grundbedürfnis, sondern ein Genuss, bei dessen Verzehr die Zeit keine Rolle spielt. In Restaurants ist es üblich zu warten und vom Personal einen Tisch zugewiesen zu bekommen. Die Franzosen sind keine Morgenmenschen, dafür aber bis spät in die Nacht wach und lieben es, sich die Zeit mit Musik, Film, Literatur und Mode zu vertreiben. Nicht zu Unrecht heißt es: Der letzte Schrei kommt aus Paris. Alles in allem ist Paris für mich ein Ort, der das Zusammenleben verschiedenster Kulturen aus aller Welt ermöglicht.

 

Diese Herausforderungen habe ich erlebt:

Die erste Zeit in einem neuen Arbeitsumfeld mit neuen Mitstudierenden aus anderen Kulturen führte oft zu „Aha-Effekten“, da die Herangehensweisen und Arbeitseinstellungen sehr unterschiedlich waren. Vor allem hinsichtlich der Pünktlichkeit gibt es von Kultur zu Kultur sehr unterschiedliche Auffassungen, sodass ich oft über eine halbe Stunde warten musste. Auch das Schreiben auf einer französischen Tastatur hat anfangs zu einer erhöhten Fehlerkorrektur geführt und eine Eingewöhnungsphase benötigt.

 

Warum ich es wieder machen würde:

Egal, ob im Ausland studieren, arbeiten oder einfach reisen. Ich würde es zu 100% wieder machen und auch jedem empfehlen. Man lernt sich nicht nur selbst neu kennen, sondern entwickelt ein interkulturelles Verständnis, welches heutzutage unabdingbar ist, wenn man im internationalen Kontext tätig ist. Die meisten Probleme im interkulturellen Austausch entstehen durch kulturelle Missverständnisse und Unterschiede. Mein Kontakt mit den verschiedensten Kulturen in einer neuen Umwelt hat mir diesbezüglich nicht nur die Augen geöffnet, sondern auch meine Anpassungsfähigkeit gestärkt und meinen Horizont erweitert. Ich habe schlicht und einfach ein lösungsorientiertes, adaptives Verhalten entwickelt, welches mir auch im beruflichen Kontext von Vorteil ist.

 

Mein bestes Erlebnis:

Eines der prägendsten Erinnerungen für mich war der Back-Kurs, bei dem ich meine eigenen Croissants machen durfte. Dort habe ich gemeinsam mit anderen Erasmus+ Studierende das Rezept von Grund auf unter Anleitung eines Chefkochs nachmachen und anschließend verköstigen dürfen. Wusstest du, dass ein Croissant aus 80 Schichten besteht?

 

Tipps von mir:

Führt während eures Auslandssemesters Tagebuch und haltet darin die schönsten und lustigsten Momente und Anekdoten fest. In ein paar Jahren wird man darauf freudig zurückschauen und sich wieder an Dinge erinnern, die man vielleicht schon vergessen hat.

Scheut euch zudem nicht vor dem Sprung ins kalte Wasser! Das Auslandssemester ist eine Erfahrung fürs Leben, die ihr nicht missen wollt. Traut euch außerdem, Dinge allein zu machen. Dadurch ist man auf sich gestellt, wird selbstständiger, geht besser mit Problemen um und lernt viele neue Menschen kennen

Scheut euch nicht davor, in einer Fremdsprache zu reden. Mein Französisch hat sich durch den alltäglichen Kontakt mit Franzosen am stärksten verbessert.

Armin Seidl_Louvre

Mein eigenes Croissant

Armin Seidl in Paris

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