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Porträt

Yvonne Eibler

Mein Semester an der Mount Royal University in Calgary, Kanada.

Kanada

Am 29. Dezember 2023 machte ich mich voller Vorfreude auf den Weg zum Flughafen in Wien, um mein Auslandssemester an der Mount Royal University in Calgary, Kanada, zu beginnen. Gemeinsam mit zwei weiteren Studierenden der FH JOANNEUM startete ich in dieses spannende Abenteuer. Wir entschieden uns, Silvester in Calgary zu verbringen – weit weg von zu Hause. Das neue Jahr in der Stadt zu beginnen, die für die nächsten Monate unser Zuhause sein würde, war eine großartige Entscheidung. Wir bestaunten das wunderschöne Feuerwerk, waren von hunderten Menschen umgeben und die unglaubliche Atmosphäre machte diesen Abend unvergesslich.

 

Bevor wir in unsere Unterkunft an der Mount Royal University einzogen, nutzten wir die Zeit, um Calgary zu erkunden und einen ersten Eindruck vom kanadischen Lebensstil zu bekommen. Ich hatte erwartet, viel Schnee vorzufinden, da Kanada – und insbesondere die Provinz Alberta – dafür bekannt ist. Doch zu meiner Überraschung lag kein Schnee, und die Temperaturen waren mit etwa einem Grad Celsius recht mild. Ich ahnte nicht, dass mich im Laufe des Semesters noch starker Schneefall und kältere Temperaturen erwarten würden, als ich es mir je vorgestellt hatte. Am 2. Januar zogen wir schließlich in unsere Studentenunterkunft ein. Ich teilte mir ein Apartment mit drei weiteren Mädchen – einer Kommilitonin von der FH JOANNEUM und zwei kanadischen Studentinnen. Meine ersten Eindrücke von Calgary, Kanada und der Mount Royal University waren durchweg positiv: Die Menschen waren freundlich und hilfsbereit, der Campus wunderschön und die kanadische Landschaft atemberaubend.

Calgary, Canada

Calgary, Canada

Calgary, Canada

Calgary, Canada

Unser erster Tag begann mit einer Orientierungseinheit, bei der wir andere Austauschstudierende kennenlernten. An diesem Tag entstand eine Freundesgruppe, die während des gesamten Semesters eng zusammenblieb. Studierende aus der ganzen Welt zu treffen und mehr über ihre Kulturen zu erfahren, war eine der spannendsten Erfahrungen. Nach der Orientierung ging es los mit den ersten Vorlesungen und dem Kennenlernen der Professor:innen und Mitstudierenden. Ich war aufgeregt, aber auch etwas nervös, da ich nicht wusste, was mich in diesem neuen akademischen Umfeld erwarten würde. Doch meine Sorgen verflogen schnell – die Professor:innen waren offen und interessiert an der österreichischen Kultur, und meine Mitstudierenden waren ebenso freundlich und neugierig darauf, mehr über meine Herkunft zu erfahren. Mein Stundenplan ließ genug Zeit, um Kanada zu erkunden und Zeit mit Freund:innen zu verbringen. Besonders die kleinen Alltagsmomente sorgten dafür, dass sich die Mount Royal University schnell wie ein Zuhause anfühlte und meine Freund:innen zu einer zweiten Familie wurden.

 

Ein Highlight meines Semesters war das Crowchild Classic, ein Eishockeyspiel zwischen der Mount Royal University (MRU) und der University of Calgary (U of C). Besonders aufregend war, dass das Spiel im Scotiabank Saddledome stattfand, wo auch das NHL-Team Calgary Flames spielt. Die Arena war voll – auf einer Seite feuerten die MRU-Studierenden ihr Team an, auf der anderen die U of C-Studierenden. Die Stimmung war unglaublich: alle jubelten und feierten, wodurch eine mitreißende Atmosphäre entstand. Das Spiel selbst war spannend, und am Ende konnte die Mount Royal University den Sieg für sich entscheiden – ein absolut euphorischer Moment! Danach ging es zu einer Afterparty in einem nahegelegenen Club, wo die Freude über den Sieg noch bis in die Nacht hinein gefeiert wurde. Es war ein unbeschreibliches Gefühl, diesen Teamgeist und die Unterstützung für unsere Universität hautnah mitzuerleben.

 

Auch das Reisen spielte eine große Rolle während meines Semesters. Zwei Orte, die uns von allen Kanadier:innen empfohlen wurden, waren Banff und Lake Louise – absolute Must-Sees! Banff ist eine wunderschöne Kleinstadt in den kanadischen Rocky Mountains und vor allem als Skigebiet bekannt. Sie liegt im Banff-Nationalpark, dem ältesten Nationalpark Kanadas. Mit etwas Glück kann man dort sogar Bären oder Elche in freier Wildbahn sehen. Während der Semesterferien machten wir außerdem einen Trip nach New York City. Die Vorstellung, einfach so für ein paar Stunden nach NYC fliegen zu können, war sowohl surreal als auch aufregend. Während unseres Aufenthalts besuchten wir sogar Yale University – ein lang gehegter Traum von mir, nicht zuletzt, weil die Universität in so vielen Filmen und Serien vorkommt.

 

Wie bereits erwähnt, sollten uns im Laufe des Semesters extreme Wetterbedingungen erwarten. Ein besonders unvergesslicher Moment war, als die Temperaturen auf unglaubliche minus 36 Grad Celsius am Tag und sogar minus 40 Grad Celsius in der Nacht fielen. Es war eine surreale Erfahrung, in dieser extremen Kälte nach draußen zu gehen – meine Wimpern froren ein, was gleichzeitig faszinierend und ungewohnt war.

 

Die Zeit verging wie im Flug, und plötzlich war es April – das Ende unseres Semesters an der Mount Royal University stand bevor. Der Abschied von all den wunderbaren Menschen, die ich kennengelernt hatte, fiel mir schwer, besonders da ich nicht wusste, wann ich einige von ihnen wiedersehen würde. Calgary zu verlassen war bittersüß – mit einem weinenden und einem lachenden Auge, denn nach dem Semester hatte ich eine fünf Wochen lange Reise durch Kanada und die USA geplant. Rückblickend war die Entscheidung, mein Auslandssemester an der Mount Royal University in Calgary zu verbringen, eine der besten meines Lebens. Die Universität bot großartige Unterstützung und sorgte dafür, dass alle Austauschstudierenden eine unvergessliche Erfahrung machten. Ich habe so viele wunderbare Menschen kennengelernt, die ich nun meine Freund:innen nennen darf, und konnte nicht nur die kanadische Kultur, sondern auch mehr über die indigene Bevölkerung in Alberta erfahren, was ich besonders spannend fand. Mein Leben auf dem Campus war genau so, wie ich es mir erhofft hatte – voller Teamgeist, Gemeinschaft und einzigartiger Erlebnisse.

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