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Kurzmitteilung

Gutes Altern und mentale Gesundheit

Die Studentinnen Anna-Maria Kogler, Nina Poppotnig und Marisol Vazquez de Track vor dem Wiener Stephansdom. © Nina Poppotnig

Am 29. September 2025 nahmen drei Studentinnen des Masterstudiengangs Soziale Arbeit (SOA24) an der Konferenz „Gutes Altern mit mentaler Gesundheit – Mens sana in corpore sano” im Haus der Europäischen Union in Wien teil.

Die vom NGO Committee on Ageing, UN Vienna, anlässlich des Internationalen Tages der älteren Menschen organisierte Veranstaltung widmete sich der Frage, wie psychische Gesundheit, gesellschaftliche Teilhabe und die Rahmenbedingungen des Alterns miteinander verbunden sind.

Eröffnet wurde die Konferenz von Dirk Jarré, dem Vorsitzenden des NGO Committee on Ageing der Vereinten Nationen. In seiner Begrüßung betonte er die Bedeutung einer solidarischen, generationenübergreifenden Gesellschaft.

Besonders eindrucksvoll war der Vortrag von Robert Darkow, der die Auswirkungen von Hörverlust im Alter beleuchtete. Er machte deutlich, dass unbehandelter Hörverlust nicht nur medizinische, sondern auch gravierende soziale und psychische Folgen haben kann. Zentrale Maßnahmen, um Isolation zu vermeiden, seien eine frühzeitige Diagnostik, die Versorgung mit Hörhilfen und die Entstigmatisierung des Hörgeräts. Anschließend stellte Sabine Gruber, Vertreterin der Stadt Wien, das Konzept der „altersfreundlichen Stadt“ vor. Das Modell, das Wien im internationalen Netzwerk der Age-friendly Cities umsetzt, zeigt, wie Stadtplanung, Nachbarschaftsarbeit und soziale Angebote die mentale Gesundheit älterer Menschen unterstützen können. Besonders die Idee der „Wiener Viertelstunde“, nach der alle wichtigen Alltagsorte in 15 Minuten erreichbar sein sollten, fand große Zustimmung.

Einen persönlichen Einblick gab Birgit Meinhard-Schieber, die die Perspektive pflegender Angehöriger vertrat. Sie betonte, wie stark scheinbar kleine Faktoren wie Sitzgelegenheiten im öffentlichen Raum, sichere Gehwege oder zugängliche Toiletten das Wohlbefinden im Alter beeinflussen. Ein weiterer Höhepunkt war der Beitrag von Regina Rajecky, Psychologin bei „Häuser zum Leben”. Sie sprach über Sexualität im Alter und hob hervor, dass Intimität, Zärtlichkeit und Nähe wesentlich zur psychischen Gesundheit beitragen. Eine offene Haltung sowie ausreichend Privatsphäre in Pflege- und Betreuungseinrichtungen seien dabei entscheidend.

Insgesamt vermittelte die Konferenz ein vielschichtiges Bild: Gutes Altern bedeutet weit mehr als medizinische Versorgung. Kommunikation, Prävention, soziale Teilhabe, eine altersfreundliche Stadtgestaltung und die Anerkennung von Intimität sind zentrale Aspekte für die Lebensqualität im Alter. Die Studentinnen Nina Poppotnig, Anna-Maria Kogler und Marisol Vazquez de Track nahmen wichtige Impulse für ihre zukünftige Arbeit in der Sozialen Arbeit aus der Veranstaltung mit. Sie betonten, dass gutes Altern auch finanzielle Sicherheit und gesellschaftliche Gerechtigkeit erfordert: „Unsere Aufgabe als Sozialarbeiterinnen ist es, auf strukturelle Ungleichheiten hinzuweisen und konkrete Verbesserungen für benachteiligte Gruppen zu erarbeiten.”

 

NGO Committee on Ageing, UN Vienna/A. Spiessberger

NGO Committee on Ageing, UN Vienna/A. Spiessberger

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