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Abenteuer Deutschland

Noah Knittelfelder, 08. September 2025

Noah hat im  Rahmen seines Ergotherapie-Studiums ein Auslandspraktikum in Deutschland absolviert und  erzählt von seinen Eindrücken und Erlebnissen im Nachbarland. Was als Plan B begann, wurde zu einer wertvollen Erfahrungen – ein Auslandspraktikum voller neuer Kontakte, fachlicher Impulse und persönlicher Erkenntnisse!

Grillen mit Freund:innen. Foto: Noah Knittelfelder

Aussicht von Schloss Heidelberg. Foto: Noah Knittelfelder

Lernen in der Schlossbibliothek. Foto: Noah Knittelfelder

Pride in Mannheim. Foto: Noah Knittelfelder

Afterparty Pride. Foto: Noah Knittelfelder

Stadtwanderung in Karlsruhe. Foto: Noah Knittelfelder

Warum habe ich mich für dieses Auslandspraktikum entschieden?

Mein Ziel war es, ein Praktikum im Bereich des Ergotherapie-Studiums außerhalb von Österreich zu absolvieren, um neue berufliche und persönliche Erfahrungen zu sammeln. Deutschland war dabei allerdings nicht meine erste Wahl. Eigentlich hatte ich an Spanien gedacht, doch durch ein Missverständnis im Gespräch mit meiner Lehrenden wurde mir davon abgeraten – sie dachte nämlich, ich hätte Brasilien gemeint. Schließlich wurde mir Deutschland vorgeschlagen. Auch wenn es nicht mein Wunschland war, habe ich das Angebot angenommen und bin letztlich froh darüber, wie es sich entwickelt hat.

Was war besonders herausfordernd?

Die größte Herausforderung war anfangs die soziale Komponente: neue Leute in einem fremden Land kennenzulernen. Glücklicherweise hatte ich eine Unterkunft bei Bekannten, wodurch sich diese Sorge schnell gelegt hat. Im Anschluss an mein Praktikum bin ich allerdings alleine durch Deutschland gereist – „Solo-Traveling“ durch Städte wie Hamburg, Berlin und München. Dabei musste ich wirklich aktiv auf Leute zugehen, um Anschluss zu finden. Und genau das war eine wichtige persönliche Erkenntnis: Ich bin offener, als ich dachte. Neue Kontakte zu knüpfen fiel mir überraschend leicht und das nicht nur durch hilfreiche Apps. Diese Reise hat mir gezeigt, dass ich keine Angst haben muss, alleine in ein fremdes Land zu reisen, weshalb ich damit weitermachen werde und auch außerhalb von Europa nach einem Graduiertenpraktikum suchen werde.

Was hat mich fachlich und persönlich inspiriert?

Ich habe mein Praktikum im Fachbereich Pädiatrie absolviert, ein Bereich, der mir durch meine frühere Ausbildung zum Erzieher bereits vertraut war. Mein Ziel war es, mein Wissen zu vertiefen und mich neuen Herausforderungen zu stellen. Auch wenn die Arbeitsweise in Deutschland jener in Österreich recht ähnlich ist, konnte ich viele neue Therapieansätze kennenlernen. Diese werden auch auf meine persönliche Therapieform einen Einfluss haben.

Was nehme ich mit – beruflich und persönlich?

Beruflich hat mir das Praktikum gezeigt, wie viel Eigenständigkeit mir bereits zugetraut wird – meine Kolleg:innen behandelten mich nicht als „der Praktikant“, sondern als gleichwertiger Therapeut. Das war unglaublich motivierend. Persönlich nehme ich mit, dass ich auch in neuen Umgebungen schnell zurechtkomme und mich mit Offenheit und einer positiven Einstellung viele Türen öffnen. Außerdem habe ich gelernt, wie wichtig es ist, klare Entscheidungen zu treffen – etwa, sich zu trauen, jemandem direkt ein Date vorzuschlagen. (Ja, auch Herzschmerz war Teil meiner Deutschlandreise!)

Was ist mein Fazit – würde ich es wieder tun?

Ganz klar: Ja! Mein Auslandspraktikum war für mich fast wie ein verlängertes Urlaubsabenteuer mit beruflichem Mehrwert. Die Arbeit hat mir viel Spaß gemacht, und meine Wochenenden verbrachte ich mit Freunden an Seen oder bei Events. Natürlich gab es auch Dinge, die ich beim nächsten Mal anders machen würde. Zum Beispiel eine Unterkunft näher am Arbeitsplatz suchen. Die deutsche Bahn hat leider den schlechten Ruf zu Recht, und täglich 4–5 Stunden für den Arbeitsweg zu brauchen, ist auf Dauer anstrengend.

Was rate ich anderen Studierenden, die ein Auslandspraktikum machen wollen?

  • Sei offen und geh mit einem Lächeln durch die Welt, das öffnet Türen!
  • Versuche, eine Unterkunft möglichst nahe an der Arbeitsstelle zu finden.
  • Frage Kolleg:innen, ob sie ein Gästezimmer haben oder jemanden kennen und nutze solche Angebote
  • Nutze deine Freizeit nicht nur für Sightseeing, geh auch mal feiern oder auf lokale Events.
  • Informiere dich über Veranstaltungen vor Ort und bitte lokale Bekannte um Tipps.
  • Und wenn du kannst: Hänge nach dem Praktikum noch ein paar Wochen dran und Reise durchs Land! Ich habe das gemacht und es war eine der besten Entscheidungen.

Was war mein ganz persönliches Highlight?

Es gab viele Highlights: Das gute Verhältnis zu meinen Kolleg:innen, ein wunderschönes Date, das mich noch lange begleiten wird, spontane Stadtführungen von neuen Freunden, der Besuch der Mannheimer Pride inklusive unglaublicher Afterparty und sogar ein Autorennen von Freunden. Die vielen intensiven Erlebnisse haben mein Auslandssemester unvergesslich gemacht.

Zum Schluss: Mein Extra-Tipp

Da ich zusätzlich auch eine Solo-Reise durch Deutschland (Hamburg, Ostsee, Berlin und München) gemacht habe, rate ich euch, dafür etwas Geld zur Seite zu legen. Das Leben im Hostel ist nicht nur günstig, sondern man findet dort auch sehr schnell neue Freund:innen. Mit der App „Hostelworld“ kann man sich extrem gut vernetzen und oft schon innerhalb eines Tages Gruppen finden, mit denen man etwas unternehmen kann. Wenn ihr also ohnehin ein Praktikum im Ausland macht – warum nicht ein paar Wochen dranhängen und noch mehr vom Land entdecken?

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