Porträt

Daniela Köck

Mein Praktikum im Hospital São João in Porto, Portugal.

 
Arbeitsumfeld und berufliche Erfahrungen

Ich habe mein Praktikum im Sommer 2016 im Hospital São João in Porto absolviert und dort in den Bereichen Immunhämatologie, Molekularbiologie und Mikrobiologie gearbeitet. São João ist neben dem Hospital de Santa Maria in Lissabon eines der größten Krankenhäuser in Portugal und verfügt über die neuesten Technologien.

Zuerst lernte ich den Bereich Molekularbiologie kennen. Am Hospital São João wird intensiv an HIV-2 geforscht, da dieser Typ in Portugal häufiger vorkommt als im Rest Europas. Die Melt-Curve-Analyse wird hier etwa zur Bestimmung von Faktor V und Faktor II herangezogen. Die Analyse von HCV, HBV und HIV erfolgt vollautomatisiert mittels cobas® 6800. Manuelle Fertigkeiten erfordert hingegen die Sequenzierung. Der Arbeitsaufwand für eine HIV-Resistenzbestimmung beträgt etwa fünf Tage, wobei ein kleiner Fehler eine Wiederholung der Analyse zur Folge hat.

In der Immunhämatologie hatte ich aufgrund der Sprachbarriere nur eine Ansprechpartnerin. Meine Arbeitszeiten richteten sich deshalb nach ihr. Ich habe die herkömmliche Antikörperidentifizierung mittels Kärtchen-Methode durchgeführt, aber auch Modifizierungen dieser Technik angewandt. Meine Ansprechperson forscht im Bereich der Antikörpern wie zum Anti-G, welches immer in Zusammenhang mit Anti-C und Anti-D auftritt. Außerdem habe ich Kreuzproben durchgeführt und Blutkonserven selbstständig ausgegeben. Im Vorfeld durfte ich das Processing der Blutkomponenten mitverfolgen und Qualitätskontrollen der Konserven durchführen.

Die letzten drei Wochen habe ich in der Mikrobiologie verbracht. Zu Beginn durfte ich in den Arbeitsbereich der Mykobakterien hineinschnuppern und später mit dem MALDI-TOF-Prinzip zur Identifizierung arbeiten.

Porto: Ankunft und Stadtleben

Direktflüge nach Porto sind leider kaum zu einem passablen Preis zu ergattern. Ich hatte einen Flug über Brüssel, denkbar wäre jedoch auch ein Flug nach Lissabon. Denn die Landeshauptstadt ist nur drei Stunden von Porto entfernt. Ich habe mir erst kurz vor der Abreise eine Unterkunft über Facebook besorgt. Es wäre aber auch kein Problem, sich erst nach der Ankunft in Porto eine Unterkunft zu suchen.

Porto selbst ist eine vielgestaltige Stadt der unbegrenzten Möglichkeiten. Vor allem im Sommer gibt es fast jedes Wochenende ein Festival, bei dem auch Musiker wie Elton John nicht fehlen. Ich hatte das Glück, im Juni in Porto zu sein – in diesem Monat wird der Heilige São João gefeiert. In der Nacht vom 23. auf den 24. Juni gibt es in der Stadt Konzerte und ein Feuerwerk am Fluss. Spätestens hier lernt man Menschen aus der ganzen Welt kennen. Der Brauch, sich mit Plastikhämmern auf den Kopf zu schlagen, ist anfangs gewöhnungsbedürftig, macht aber wirklich Spaß.

Porto ist im Gegensatz zu anderen Städten sehr günstig, es gibt beispielsweise ein Menü um fünf Euro. In jeder Region gibt es auch köstliche Süßspeisen, die man unbedingt probieren sollte. Allen voran, Pastel de Nata – Puddingtörtchen.

Ein paar Eindrücke von Daniela Köcks Auslandspraktikum

Ich bin sehr dankbar für diesen außergewöhnlichen Sommer. Neben dem Erwerb von beruflichen Fertigkeiten konnte ich neue soziale Kontakte knüpfen und neue Kulturen kennenlernen.