Arbeitsumfeld und berufliche Erfahrungen
Ich habe mein Praktikum im Sommer 2016 im Hospital São João in Porto absolviert und dort in den Bereichen Immunhämatologie, Molekularbiologie und Mikrobiologie gearbeitet. São João ist neben dem Hospital de Santa Maria in Lissabon eines der größten Krankenhäuser in Portugal und verfügt über die neuesten Technologien.
Zuerst lernte ich den Bereich Molekularbiologie kennen. Am Hospital São João wird intensiv an HIV-2 geforscht, da dieser Typ in Portugal häufiger vorkommt als im Rest Europas. Die Melt-Curve-Analyse wird hier etwa zur Bestimmung von Faktor V und Faktor II herangezogen. Die Analyse von HCV, HBV und HIV erfolgt vollautomatisiert mittels cobas® 6800. Manuelle Fertigkeiten erfordert hingegen die Sequenzierung. Der Arbeitsaufwand für eine HIV-Resistenzbestimmung beträgt etwa fünf Tage, wobei ein kleiner Fehler eine Wiederholung der Analyse zur Folge hat.
In der Immunhämatologie hatte ich aufgrund der Sprachbarriere nur eine Ansprechpartnerin. Meine Arbeitszeiten richteten sich deshalb nach ihr. Ich habe die herkömmliche Antikörperidentifizierung mittels Kärtchen-Methode durchgeführt, aber auch Modifizierungen dieser Technik angewandt. Meine Ansprechperson forscht im Bereich der Antikörpern wie zum Anti-G, welches immer in Zusammenhang mit Anti-C und Anti-D auftritt. Außerdem habe ich Kreuzproben durchgeführt und Blutkonserven selbstständig ausgegeben. Im Vorfeld durfte ich das Processing der Blutkomponenten mitverfolgen und Qualitätskontrollen der Konserven durchführen.
Die letzten drei Wochen habe ich in der Mikrobiologie verbracht. Zu Beginn durfte ich in den Arbeitsbereich der Mykobakterien hineinschnuppern und später mit dem MALDI-TOF-Prinzip zur Identifizierung arbeiten.