Abenteuer Erasmus+ International Credit Mobility im Iran

Abenteuer Erasmus+ International Credit Mobility im Iran

nicole.semlitsch,

Pablo Sánchez Martínez, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut Electronic Engineering, hielt an der University of Kurdistan im Iran drei Workshops zu den Themen Power Electronics, Advanced PCB Design und weiteren Forschungsthemen. Hier erzählt er von seinen Eindrücken.

Warum haben Sie sich für den Iran entschieden?

Pablo Sánchez Martínez: „Ich lerne sehr gerne neue Kulturen kennen und für mich war der Iran immer ein sehr exotisches Land mit einer sehr interessanten Geschichte (das antike Persien) und Tradition. Auch die Neugierde selbst hat mich angetrieben, nämlich mit welchen Forschungsthemen man sich im mittleren Osten beschäftigt.“

Wie waren Ihre persönlichen Eindrücke von Land und Leuten?

Pablo Sánchez Martínez: „Trotz meiner Entschlossenheit war ich anfangs doch etwas unsicher: Ist es eine gute Idee, nach allem, was man in den Medien über den Iran hört, allein in das Land zu reisen? Die Antwort ist: ja. Ich hätte keine bessere Entscheidung treffen können. Persönlich habe ich viel von der Gastfreundlichkeit der Iranerinnen und Iraner gelernt und sowohl meine Ansprechperson an der Uni als auch die Studierenden haben sich ständig darum gekümmert, dass ich mich wohlfühle und die Umgebung entdecke. Außerdem ist Kurdistan eine sehr schöne bergige Region, die viele Wandermöglichkeiten bietet.“

Gibt es große Unterschiede im Vergleich zu einem Studium in Österreich?

Pablo Sánchez Martínez: „Die Universität Kurdistan ist eine große und moderne Universität im Herzen Sanandajs, der Hauptstadt Kurdistans. Auf einem Hügel gelegen mit einem schönen Ausblick auf die Stadt, lernt man verschiedene Fakultäten und Menschen kennen. Das Studium allgemein ist jenem in Österreich sehr ähnlich. Es gibt ein breitgefächertes Angebot an Bachelor- und Masterprogrammen sowie Dissertationen. Einen großen Unterschied stellt die Unterrichtsprache dar. An der FH JOANNEUM werden zahlreiche Studien auf Englisch angeboten, dort leider nur einzelne Doktor- und Masterprogramme. Ich hatte auch die Möglichkeit, das ‚Smart & Micro Grid Research Center‘ zu besuchen, ein Forschungszentrum an der Universität, wo sich junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit Systemtechnik und innovativen Konzepten für das Stromversorgungssystem des Irans beschäftigen.“

Was würden Sie Kolleginnen beziehungsweise Kollegen empfehlen, die auch den Iran besuchen wollen?

Pablo Sánchez Martínez: „Ich empfehle mehr Zeit für den Iran zu planen und sich vom Land überraschen lassen. Neben Kurdistan hatte ich auch die Möglichkeit, Teheran kurz zu besichtigen. Die Stadt hat mir auch sehr gut gefallen. Iran ist ein sicheres Land, das einen Besuch wert ist. Ich werde sicher bald privat wieder dorthin reisen.“