„Das mache ich gerne: Im Labor arbeiten!“ 1
Alexander Baumgartner hat einen HTL-Abschluss und studiert „Elektronik und Computer Engineering“. Foto: Alexander Baumgartner

„Das mache ich gerne: Im Labor arbeiten!“

Elisabeth Dehm,

Alexander Baumgartner (23) schließt dieses Jahr sein Bachelorstudium „Elektronik und Computer Engineering“ ab. Im Interview spricht er über seine Motivation zu studieren, seine Begeisterung für Technik und gibt Tipps für HTL-AbsolventInnen.

Warum haben Sie sich dazu entschieden, „Elektronik und Computer Engineering“ zu studieren? Wie sind Sie auf das Studium gekommen?
Alexander Baumgartner: Ich habe schon früh den Gedanken gehabt, dass ich etwas im Bereich Elektronik machen möchte. Daher habe ich eine HTL-Ausbildung in der BULME Graz gemacht. Dabei ist mir aufgefallen, dass ich nicht im Elektrotechnik-Bereich weitermachen möchte, sondern dass ich mich eher im Bereich Hardware- und Software-Entwicklung für elektronische Systeme vertiefen möchte. Während der HTL habe ich mich eigentlich noch nicht konkret für Studien entschieden, aber Christian Vogel, Studiengangsleiter von „Elektronik und Computer Engineering“, hat mich damals an der HTL mit einem spannenden und interessanten Vortrag über das Studium überzeugt.

Warum haben Sie sich für die FH JOANNEUM entschieden?
Es gab nur zwei größere Studiengänge, die mir zusagten – einer davon an der FH JOANNEUM. Ich denke, es war die richtige Entscheidung, an die FH JOANNEUM zu gehen, da wir hier viel mehr Laborpraxis haben – und das mache ich gerne: im Labor arbeiten. Und die Labore an der FH JOANNEUM sind wirklich gut ausgestattet.

Was macht Ihnen am Studium am meisten Spaß? Haben Sie Lieblingsgegenstände? Was interessiert Sie besonders?
Ich arbeite gerne praxisnah in den Laboren in kleineren Gruppen. Man kann auch Professorinnen und Professoren individuell aufsuchen und um Rat bitten. Konkret haben mir haben mir die Vorlesungen Halbleiterschaltungstechnik (HST), Analoge Signalverarbeitung (ASV) und Embedded Computing (EC) wirklich gut gefallen.

Welcher Mehrwert lag für Sie darin, an der FH JOANNEUM zu studieren, statt gleich nach der HTL arbeiten zu gehen?
Selbst wenn man eine relativ gute HTL-Ausbildung genossen hat, gibt es gerade im Bereich Elektronik extrem viel, was man wissen sollte, bevor man wirklich beruflich etwas macht. Ich würde sagen, dass ein HTL-Abschluss einen guten Einstieg bietet, aber bei weitem nicht das Maß aller Dinge ist.

Als HTL-Absolvent hat man die Möglichkeit quereinzusteigen: Was sind Ihre Erfahrungen damit?
Ein Kollege von mir hat das gemacht – in seinen Augen war das zweite Semester dadurch deutlich schwieriger, aber er ist auch zurechtgekommen. Mir wurde vom Studiengangsleiter davon abgeraten. Ich denke, dass es kein Fehler ist, sich die Grundlagen noch einmal anzuhören – es ist schließlich nur ein Semester.

Haben Sie sich zu Anfang leichter getan als Kolleginnen und Kollegen aus anderen Schulen? Wenn ja, in welchen Bereichen?
Ich hatte gegenüber meiner Kolleginnen und Kollegen, die keine HTL absolviert hatten, weit über das erste Semester hinaus deutliche Vorteile: Man hat beispielsweise bei Steckbrettaufbauten oder der Bedienung eines Oszilloskops schon eine gewisse Routine. Ein großer Teil dieser Vorteile kommt vermutlich auch davon, dass ich mich privat schon lange mit Elektronik beschäftigt habe.

Ab welchem Semester haben Sie Neues gelernt, das Ihnen aus der HTL noch nicht bekannt war?
Inhaltlich gab es aus der HTL viele Dinge, die mir bis in die höheren Semester weitergeholfen haben. Trotzdem: Ich habe sicher ab dem 1. Semester bereits Neues gelernt. In der HTL-Ausbildung verwendet man beispielsweise einige Gesetze, hinterfragt diese aber nicht. Genau das passiert an der FH JOANNEUM: Viele grundlegende Sachen und Zusammenhänge lernt man neu kennen.

Welche Tipps können Sie Schülerinnen und Schülern geben, die von der HTL kommen und interessiert am Studium sind?
Als Vorbereitung für das Aufnahmegespräch empfehle ich: Sei du selbst! Ansonsten würde ich den Studiengang als ein zeitlich sehr aufwendiges Studium beschreiben: Man hat viele Abgaben zu leisten, daher sollte man zeitlich organisiert durch das Studium gehen, besonders in den höheren Semestern, und fleißig lernen.

Was wollen Sie nach dem Bachelor machen? Wie sieht Ihre berufliche Zukunft aus?
Da mir das Studieren generell Spaß macht, habe ich mich für das anschließende Masterstudium „Electronic and Computer Engineering“ beworben. Generell ist der Grund aber wieder der gleiche wie nach meinem HTL-Abschluss: Ich weiß nach meinem Bachelorstudium schon deutlich mehr, aber bei weitem noch nicht genug, dass ich schon vollständig ins Berufsleben einsteigen möchte.

Wie finden Sie den Kontakt zu Firmen, in denen Sie vielleicht nachher arbeiten oder zumindest ein Praktikum machen wollen?
An unserem schwarzen Brett sind aber auch immer viele namhafte Firmen ausgehängt: Dort findet man viele Gelegenheiten für Praktika und Bachelorarbeiten und ich denke man hat eigentlich relativ flott eine Chance auf einen Job, solange man eine gute und anständige Bewerbung schreiben kann.

Tipp:

Interessentinnen und Interessenten sowie Bewerberinnen und Bewerber können derzeit die virtuelle Studienberatung der FH JOANNEUM in Anspruch nehmen. Die Studiengänge bieten auch eine Studienberatung für studienspezifische Fragen an.