Hello, Hei, Moi, Terve! Auslandssemester trotz Corona 2
Marlene Dirnberger (zweite von rechts) studiert derzeit in Finnland. Das Foto stammt von einem Ausflug nach Tallin mit Mitstudierenden. Foto: Marlene Dirnberger

Hey, Moi, Terve! Auslandssemester trotz Corona

Linda Schwarz,

Ein Auslandssemester trotz Covid-19-Pandemie? Ja, das geht! Vier Studierende des Bachelorstudiengangs „Informationsmanagement“ absolvieren derzeit ein Semester im Ausland. Marlene Dirnberger, Benjamin Tropper, Thomas Kristan und Arielle Unterberger berichten von ihrem Aufenthalt und, wie der (Online-)Unterricht an der Gasthochschule abläuft.

Als im März 2020 die Covid-19-Pandemie ausbrach, waren viele Studierende verunsichert, wie es mit ihrem Studium weitergeht und, ob Auslandsaufenthalte in Zukunft überhaupt noch möglich sein werden. Trotz der Ausnahmesituation ermöglichte es die FH JOANNEUM Studierenden ins Ausland zu gehen und ihren Traum vom Erasmus-Semester zu erfüllen.

Werner Fritz, Vorsitzender des Departments Angewandte Informatik und Institutsleiter von Informationsmanagement, erklärt: „Im Vorfeld wurde geprüft, wie sich die Situation im Gastland entwickelt und wie die Gastuniversität plant, das Semester abzuwickeln. Während des Auslandsaufenthalts berichten die Studierenden regelmäßig zur jeweiligen aktuellen Lage in ihrem Land und ihrer Gastuniversität.“

Marlene Dirnberger, Benjamin Tropper, Thomas Kristan und Arielle Unterberger sind nur vier von über 100 Studierenden der FH JOANNEUM, die dieses Wintersemester im Ausland verbringen. Alle FAQs zu Erasmus+ Aufenthalten im Kontext von Covid-19 finden Sie auch hier.

Ab in den hohen Norden

Marlene Dirnberger und Benjamin Tropper verschlug es in den kalten Norden an die Oulu University of Applied Sciences in Finnland. „Meine gewählten Kurse auf der Uni werden leider nach wie vor online abgehalten, weshalb sich das Studieren im Ausland zu dem des letzten Semesters in Graz insofern nur gering unterscheidet“, erzählt Marlene Dirnberger.

Ein neues Land bringt neben neuen Kulturen und Sitten auch ein neues Ausbildungssystem mit sich. „Die Strukturen hier verlangen nach Selbstinitiative, Engagement und intrinsischer Motivation. Was mir sofort auffiel, ist, dass das Lehrpersonal auch von den Studierenden beim Vornamen angesprochen wird. Das Bewertungssystem besteht aus den Zahlen 1 bis 5, wobei 1 das schlechteste und 5 das beste Ergebnis darstellt und basiert mehr auf Vertrauen in die Lernwilligkeit der Studierenden als auf Leistungsdruck“, so Marlene Dirnberger. Trotz des Online-Unterrichtes bietet zum Beispiel die Bibliothek am Campus eine tolle Möglichkeit, um in den Unialltag einzutauchen.

Neben dem Studieren darf natürlich auch der Spaß nicht zu kurz kommen: So wurden beispielsweise bereits Road-Trips unternommen, mit einem Kajak über einen See gepaddelt, eine finnische Sauna genossen und beim Lagerfeuer und Gegrillten zusammengesessen.

Den Polarlichtern auf der Spur

Auch Thomas Kristan studiert derzeit in Finnland an der Centria University of Applied Sciences, die in dem Städchen Kokkola liegt. Hier gab es in den letzten vier Monaten keinen einzigen aktiven Corona-Fall, weshalb es auch kaum Einschränkungen gibt und die Kurse regulär vor Ort stattfinden. „Das macht es nicht nur einfacher an den praktischen Lehrveranstaltungen der Uni teilzunehmen, sondern bietet einem auch die Möglichkeit neue Menschen von verschiedensten Nationalitäten - darunter Italien, Tschechien, Deutschland, Frankreich, Spanien, Vietnam, China und natürlich Finnland – kennenzulernen“, erzählt er.

In Finnland hat gerade die Polarlichtsaison begonnen, weshalb sich Thomas Kristan zusammen mit seinen Mitstudierenden regelmäßig auf „Polarlicht-Jagd“ macht. Corona-bedingt ist das Reisen derzeit etwas eingeschränkt, aber Finnland bietet unzählige schöne Orte, die es zu entdecken gibt. Deshalb ist auch schon bald eine Reise nach Lappland geplant, um die Nordlichter noch besser sehen zu können.

Über den großen Teich bis nach Kanada

Arielle Unterberger hat hingegen den Sprung über den Atlantik gewagt und studiert derzeit an der BCIT British Columbia Institute of Technology in Kanada. Vor Beginn des Semesters wurden mehrere Webinare und Orientierungsveranstaltungen abgehalten, um die Neuankömmlinge und internationalen Studierenden willkommen zu heißen und sie in Aktivitäten und Programme einzubeziehen. Mittlerweile hat sich die „Informationsmanagement“-Studentin schon gut in Vancouver eingelebt.

„Meine Kurse werden alle online abgehalten. Das BCIT geht gut mit der COVID-19-Situation um und die Lehrenden sind freundlich und ermutigen uns, jederzeit Kontakt aufzunehmen, wenn wir Fragen haben, sei es während des Unterrichts oder auch per E-Mail. Einige bieten sogar Karriereberatung und Unterstützung an“, erzählt sie. Auch wenn der Unterricht nur online stattfindet, haben Studierende die Möglichkeiten zu Netzwerken und sich auszutauschen.

Ein Auslandssemester mitten in einer Pandemie ist also doch möglich und die Erfahrungsberichte der Outgoing-Studierenden zeigen, dass es sogar sehr gut funktioniert. Die Abteilung für Internationale Beziehungen an der FH JOANNEUM ebenso wie die einzelnen Institute und Studiengänge unterstützen die Studierenden und stehen ihnen mit Rat und Tat zur Seite.

Tipp:

Wenn auch Sie ein Auslandssemester oder ein Auslandspraktikum planen, dann besprechen Sie das zuerst mit Ihrem Studiengang und wenden sich dann an die Abteilung für Internationale Beziehungen. Das Team der FH JOANNEUM fördert und unterstützt Sie gerne!