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Alexandra Haider ist die neue Leiterin des Instituts Hebammenwissenschaften. Foto: FH JOANNEUM

Im Gespräch: Alexandra Haider, neue Institutsleiterin von Hebammenwissenschaften

Mag. Marion Velik,

Seit 1. Jänner 2023 steht Alexandra Haider an der Spitze des Instituts Hebammenwissenschaften. Im Interview erzählt sie, warum sie an die FH JOANNEUM wechselte.

Warum wollten Sie die Leitung des Instituts Hebammenwissenschaften übernehmen?

Die Geburtshilfe hat schon immer ein wesentliches Fundament: die Weitergabe von Wissen und Erfahrungen. Ich war nun viele Jahre klinisch in der Geburtshilfe und zusätzlich als selbstständige Hebamme tätig. Gemeinsam mit meinen berufsbegleitenden Aus- und Weiterbildungen sind da eine Menge Erfahrung und Fachwissen zusammengekommen, die ich mit großer Freude in die Weiterentwicklung des Studiengangs und in die Ausbildung unserer Studierenden einfließen lasse. Die Theorie bestmöglich in die Praxis umzusetzen, liegt mir am Herzen. Das Institut Hebammenwissenschaften der FH JOANNEUM hat einen hervorragenden Ruf und ein ebenso hervorragendes Team. Das war mit ein Grund für meinen beruflichen Wechsel.

Wie sieht Ihr beruflicher Werdegang aus?

Mein Hebammenstudium absolvierte ich in Graz. Nach einigen Jahren in der Berufspraxis absolvierte ich berufsbegleitend mein Masterstudium im Bereich „Health Care Management“ an der Donau-Universität Krems und im Anschluss die Ausbildung zur klinischen Risikomanagerin. Ich war einerseits als leitende Hebamme am LKH Hochsteiermark - Standort Leoben tätig, einem Krankenhaus mit durchschnittlich 1.300 Geburten im Jahr, und führte parallel meine private Hebammenordination. Mir ist auch die Weiterentwicklung des Berufsstandes ein großes Anliegen, daher engagierte ich mich als Ausschussmitglied des Österreichischen Hebammengremiums der Landesgeschäftsstelle Steiermark und leitete den Vorsitz des Fachbeirates der leitenden Hebammen der KAGes in der Steiermark.

Was wollen Sie in den kommenden Jahren am Institut umsetzen?

Das Bachelorstudium „Hebammen“ ist sehr praxisorientiert. Eine intensive Vernetzung sowohl mit den Praktikumsstellen als auch mit den Absolvent:innen ist Gebot der Stunde. Das bedeutet laufenden Austausch und Kontaktpflege. Auch die inhaltliche Ausrichtung und laufende Weiterentwicklung des Studiengangs wird in den nächsten Jahren zu meinen wichtigsten Aufgaben zählen. Wir wollen verstärkt auch zu Forschung und Entwicklung des Fachbereiches beitragen und die Fähigkeiten und Stärken des gesamten Teams optimal einbringen. Unsere Studierenden zu hochprofessionellen, kompetenten und für sämtliche Herausforderungen des Berufsalltages gut gerüstete Hebammen auszubilden – das ist unser Ziel.

Welche Entwicklungen sehen Sie bei den Hebammenwissenschaften und wie bereiten Sie Ihre Studierenden darauf vor?

Hebamme beraten, behandeln und betreuen Frauen sowie Paare nicht nur während der Schwangerschaft, der Geburt und des ersten Lebensjahres des Kindes, sondern werden manchmal bereits vor der Entstehung einer Schwangerschaft mit ihrer Expertise zu Rate gezogen. Wir begleiten Menschen in höchstsensiblen Lebensphasen, die meist von großer Freude geprägt sind. Unsere Berufsgruppe trägt eine große Verantwortung im Bereich der Frauengesundheit sowie im Hinblick auf das Thema Schwangerschaftsvorbereitung und ist gleichzeitig angehalten, neueste wissenschaftliche Erkenntnisse im Bereich Geburtshilfe aufzunehmen. Mein Ziel ist es, die Studierenden bestmöglich auf diese Herausforderungen vorzubereiten. Das betrifft auch neue Entwicklungen, beispielsweise im Bereich der Nachhaltigkeit und der Digitalisierung, oder auch den Umgang mit Sozialen Medien und dem Datenschutz. Ihre Kernkompetenzen dahingehend zu erweitern, um gemeinsam mit anderen Disziplinen die Chance zu nutzen, Strategien zu entwickeln, um somit auf neue Entwicklungen schnell und bestmöglich reagieren zu können.