Porträt

DI Lukas Schwarzkogler, BA

Lukas Schwarzkogler ist einer der Pionier:innen des Studiengangs Informationsdesign - er war in einem der ersten Jahrgänge. Im Gespräch erzählt er uns mehr über seinen Werdegang und seinen Job als Creative Director.

 

Jobbezeichnung: Creative Director Meine Social URLs:

Du hast als einer der ersten Jahrgänge Informationsdesign studiert - Wo hast du dein Praktikum absolviert?

Ich war für mein Praktikum gemeinsam mit einem FH-Kollegen in New York – die Agentur, für die ich gearbeitet habe, war eine Design Agentur - Firstborne Multimedia, die mittlerweile zu Dentsu Creative gehört. Obwohl die Agentur nicht wirklich mein Fall war, fand ich das Arbeiten dort interessant, weil die Agentur schon damals wirklich coole Kund:innen hatte, wie z.B. Nike, Adobe, Fila und HBO. Ich habe mit Firstborne Multimedia dann eine Werksdiplomarbeit ausgehandelt und konnte im Zuge dessen ein Imagevideo mit Matchmoving Technologie (The Table) kreieren, das war technisch gesehen damals noch eine ziemlich große Sache. Danach wollte die Agentur, dass ich bleibe, aber ich erhielt zeitgleich einen Anruf von einem ehemaligen Studienkollegen, der sich mit mir in Kärnten selbstständig machen wollte, da es dort zu diesem Zeitpunkt gute Innovationsförderprogramme gegeben hatte.

Was hattet ihr für eine Geschäftsidee?

Patrick hatte die Idee, Hubschrauber mit Kameras zu entwickeln, und weil ich mich mit Motion Tracking und Matchmoving gut ausgekannt habe, wollte er sich mit mir zusammentun, um CGI (Computer Generated Imaginary) Elemente in Drohnenaufnahmen einbauen zu können. Was Eigenes auf die Beine zu stellen, war dann der entscheidende Punkt für mich, um von New York wegzugehen – New York klingt zwar immer sehr cool, ist aber halt auch eine Großstadt, in der der Alltag sehr anstrengend sein kann.

Wie ging es dir dann in deiner neuen Heimat Kärnten als Steirer?

Ehrlich gesagt habe ich es anfangs gehasst. Im Vergleich zu New York war nix los, es gab damals kein brauchbares Internet und die Hubschrauber-Drohnen haben nicht anständig funktioniert, bzw. unsere damals noch kerosinbetriebenen Fluggeräte mit 2,5m Spannweite sind uns auch gerne mal brennend um die Ohren geflogen. Glücklicherweise gab es 2008 noch keine klar definierten Regularien für Drohnen... Wir haben dann doch irgendwie ein Showreel rausgestampft und schlagartig wollten uns Unternehmen in ganz Europa buchen – wir bekamen jedoch immer mehr Aufträge in Richtung Nachbearbeitung und Retusche und sind langsam in die Animationsschiene gerutscht. Als wir dann für das Video über die Reininghaus Liegenschaften der Firma Asset One in Graz den Staatpreis für Wirtschaftsfilm 2008 gewonnen haben, hat das Geschäft so richtig zu laufen begonnen. Mein Geschäftspartner hat weiter an den Drohnen geschraubt, die sind leider weiterhin gerne abgestürzt und wir haben fast nur mit der Postproduktion und Animation Geld verdient. Die Firma ist damals auf ca. 12 Personen angewachsen, und nach acht Jahren habe ich meinem Firmenpartner gesagt, dass die Drohnen jetzt bald einwandfrei funktionieren sollten! Die Idee mit den Kamerahubschraubern war ja gut, und Firmen wie DJI waren noch nicht am Markt.

Wie ist die Geschichte ausgegangen?

Wir haben dann Investoren aus der Schweiz und Deutschland gefunden, um die Drohnenentwicklungen in eine eigene Firma auslagern zu können. Ich habe dann nur mehr Film gemacht und mein Partner nur mehr die Drohnen, und irgendwann habe ich gemerkt, dass es so nicht mehr funktionierte, und ich habe meine Anteile der Firma verkauft. Ich war insgesamt 10 Jahre bei der Firma Airborne Motion Picture Miteigentümer und Geschäftsführer und habe dann meine jetzige Firma, Monte Nero Productions GmbH zusammen mit meiner Frau Katrin gegründet - klein und fein als Team zu fünft.

Was bietest du in deiner Firma an?

Wie sind eine eigenständige Filmproduktion im Bereich Werbung, TV-Spots und Imagefilme für vorwiegend Konzernkund:innen; also große Firmen mit eigener Marketingabteilung. Wir bieten von Konzept bis zur finalen Umsetzung alles an, das inkludiert das Konzept, das Filmen, das Einbinden von visuellen Effekten und die Nachbearbeitung. Immer wieder arbeiten wir auch gerne für Kino und TV-Produktionen (Projekte unter imdb.com). Cool waren auch die Produktionen der Musikvideos für die Toten Hosen und Moby, zusammen mit Regisseur Antonin Pevny. Ich finde die Größe unserer Firma super – flexibel, agil und mit flachen Hierarchien. Jeder weiß noch, was die anderen tun.

Was macht dir an deiner Arbeit am meisten Spaß?

Zurzeit die Arbeit an Kinofilmen, auch wenn es sehr stressig ist. Aber auch TV-Spots, es kommt halt auch immer auf den Kund:innen an, mit denen man zusammenarbeitet. Ich liebe es, neue Techniken auszuprobieren, 3D, Bewegtbild mit CGI – das macht mir am meisten Spaß. Mir hilft meine langjährige Erfahrung, man denkt da anders. Ich konzipiere mehr als früher und arbeite auch gerne mal mit “Oldschool Tricks” - das Ergebnis zählt, nicht der Weg dorthin...

Wenn du zurückblickst – was hat die das Informationsdesign Studium gebracht?

Ich würde sagen, in erster Linie gute Kontakte. Die FH ist der Ort, um die richtigen Leute treffen. Man lernt außerdem, was es alles für unterschiedliche Felder im gestalterischen Bereich gibt. In die Tiefe muss dann jede/r für sich selbst gehen, wenn man herausgefunden hat, wofür man brennt.