Porträt

Katharina Brunner, BA

Katharina Brunner ist freie Journalistin und arbeitet unter anderem für „Breitengrade“, den Klimanewsletter des Monatsmagazins DATUM, und das inklusive Online-Magazin „andererseits“, aber auch an Filmprojekten.

 

Jobbezeichnung: freie Journalistin
Unternehmen: u. a.: andererseits, DATUM
Ich im Web:

Was ich mache:

Ich arbeite immer an vielen verschiedenen Projekten. Für Breitengrade recherchiere und schreibe ich über die Klimakrise in Österreich und ziehe Verbindungen zu Orten im Globalen Süden, die am meisten von der Klimakrise betroffen sind, aber am wenigsten dazu beitragen. Beim inklusiven Online-Magazin andererseits habe ich die letzten drei Jahre Videos und Beiträge für Social Media gestaltet, das Medium mitaufgebaut und kürzlich eine Doku über Licht ins Dunkel als Redakteurin und Regisseurin produziert. Unabhängig von journalistischen Medien habe ich für einen Dokumentarfilm über Kärntner Slowen:innen recherchiert und Regie geführt und arbeite auch bei nicht-journalistischen Kurzfilmproduktionen mit.

Warum ich meinen Beruf liebe:

Was ich sehr an meiner Arbeit schätze, ist, dass ich hier meine Neugier ausleben, mein Bedürfnis, Fragen zu stellen, stillen und andere Lebenswelten als die eigene kennenlernen kann. Am selbstständig sein mag ich, dass jeder Tag anders ist und ich in keinem Redaktionsrad hänge, sondern ständig neu entscheide, was ich wann und wie machen möchte. Ich liebe ihn aber sicher nicht immer. Manchmal ist, wie fast überall in der Gesellschaft, der Leistungsdruck sehr belastend.

Wichtige Fähigkeiten in meinem Job:

Als freie Journalistin ist man vor allem zu Beginn gefordert, mit Unsicherheiten leben zu können. Es ist nicht immer ein klarer Plan für die nächsten sechs Monate da. Man braucht außerdem eine ausgeprägte Lust drauf, selbst die Initiative zu ergreifen. An sich selbst zu glauben hilft auch ziemlich. Für den Journalismus, den ich gerne mache, sind auch Empathie und Sensibilität sehr wichtig.

Der bisher größte Erfolg in meiner Karriere:

Die andererseits-Doku „Das Spenden-Problem“ über Licht ins Dunkel und den ORF hat große Wellen geschlagen. Die bekannteste Spendenaktion Österreichs wurde so breit und tiefgehend in der Öffentlichkeit diskutiert, wie noch nie zuvor. Das hat mich extrem bestärkt. Es hat mir gezeigt, dass der wichtigste Auftrag von Journalismus für mich ist, dass er Stimmen, die strukturell überhört werden, Raum schafft. Mit diesem Projekt war ich sehr nahe an dem Ideal. Das fühlt sich nach Erfolg an.

So bin ich zu meinem Job gekommen:

Im ersten Schritt waren es zwei journalistische Praktika (Fleisch und DATUM) in Wien. Noch essenzieller war es für mich aber andere freie Journalist:innen kennenzulernen und hier kollektiv zu arbeiten, gemeinsam zu diskutieren, zu recherchieren, Freundschaften zu schließen. Mein Praktikum bei der Filmproduktionsfirma HENX in Graz hat mich zum Filmemachen gebracht. Danach habe ich immer wieder bei Filmprojekten mitgearbeitet.

Das habe ich im Studium fürs Berufsleben gelernt:

Vieles. Zum Beispiel die Grundlagen für Textarbeit und Interviewführung und was es braucht, um eine Geschichte gut erzählen zu können. Das Mindset, dass es sehr schwierig ist, Journalistin zu werden, hat mir die FH-Zeit auch mitgegeben. Letzteres hätte ich gern weniger oft gehört.

Ich bin ...

... chaotisch und nicht sehr strukturiert. Auch so kann man Journalismus machen.

Ich über meinen Job:

Es schwankt zwischen „Inbegriff von Leistungsdruck und Geltungsdrang“ und „Wunderbares Privileg und am Puls der Zeit“.

Schwierigkeiten in meinem Job:
  • Zeitdruck
  • Leistungsdruck
  • zu viel Screen-Zeit
  • die Medienförderung in Österreich, die nicht neue innovative (Online-)Medien unterstützt, sondern systematisch große, alteingesessene bevorzugt