Porträt

Nora Steinthaler

Nora Steinthaler arbeitet in Wien als Test Engineer bei Frequentis AG, spricht aber in ihrem Alltag größtenteils Englisch.

 

Eckdaten

Jobbezeichnung: Test Engineer (von Kommunikationssystemen für die Luftfahrt/Flugsicherung)
Unternehmen: Frequentis AG
Ich arbeite in: Wien, Österreich
Ich arbeite hier seit: 2011 (+2008 Praktikum)
Ich im Web: Xing, linkedin

Was ich mache:

Planung und Durchführung von Qualifikationstests anhand bestehender Anforderungen ans Kommunikationssystem. Hier arbeite ich direkt im Integrationslabor der Firma, wo wir die Kommunikationssysteme aufgebaut haben, die es zu testen gilt.

Design und Implementierung von automatisierten Testabläufen, um einerseits repetitives Testen zu reduzieren und andererseits zeitintensive Testverfahren ohne ständiger menschlicher Inputs durchführen zu können.

Abnahmetestverfahren mit Kunden (Flugsicherung), wo es darum geht, als EntwicklerIn, unabhängige Projektexterne aber Person mit System Know-How, eine Abnahme nach Kundenkriterien durchzuführen. Als Tester kennt man die Systeme in der Anwendung zum Abnahmezeitpunkt teils besser als die Kundin beziehungsweise der Kunde und kann somit auch schon einen Know-how Transfer inkludieren. Andererseits gewinnt man sehr wertvolle Inputs zur Arbeitsweise der Fluglotsen und Systemtechniker der Kunden.

Warum ich meinen Beruf liebe:

  • Teamwork
  • wechselnde Phasen von interner Arbeit und Kundenkontakt
  • Chancen, meine Kreativität auch anzuwenden

Wichtige Fähigkeiten in meinem Job:

  • Analytisches Denken
  • Kreativität
  • Fähigkeit, Sachverhalte genau beschreiben zu können

Mein bisher größter Erfolg in meiner Karriere

Eigentlich bin ich ein Mensch, der von den kleinen Erfolgen lebt. Ich blühe auf, wenn ich sehe, dass meine Ideen gut ankommen oder eine Besserung bringen. An den etwas größeren Erfolgen gibt es am ehesten noch jene der “first times”, als ich zum Beispiel meine erste und auch erfolgreiche Kundenabnahme von A bis Z geleitet habe.

So bin ich zu meinem Job gekommen

Die Firma Frequentis hat mich schon vor meinem Studium von 2008 bis 2011 an der FH JOANNEUM gekannt. Ich war 2008 als Praktikantin über fünf Monate dort tätig und hatte Zeit genug mich einzufinden. Dadurch hat sich nach dem FH-Studium natürlich mein Einstieg sehr erleichtert, weil ich auch schon wusste, wohin es gehen sollte. Eine offizielle Bewerbung musste ich trotz allem jedes Mal machen.

Das habe ich im Studium fürs Berufsleben gelernt

Das Fachwissen hat mir die Möglichkeit gegeben viel breiter zu denken, als das vorher für mich möglich war und komplexere Sachverhalte viel schneller aufzugreifen, weil man ja im FH-Studium teils sehr komplexe Themen angeht. Das wissenschaftliche Denken hat mich – auch privat – nicht mehr losgelassen, sehr zum Leidwesen mancher Freunde… Vor allem meine Arbeitsweisen sind vor und nach dem Studium nicht zu vergleichen. Abgesehen von den fachlichen Kompetenzen habe ich einerseits gelernt durchzubeißen, wenn es wirklich trocken oder der Tag/die Phase lang wird, andererseits die ganzen kleinen Handgriffe, auf die es letztendlich auch ankommt: Dokumentieren, Notizen nehmen (richtig), eigene Know-how Sammlung pflegen, Verbindungen knüpfen – menschlich wie inhaltlich.

Die Jobchancen in meinem Bereich

Test Engineers in allen Ebenen vom Durchführenden bis zum Planenden/Entwerfenden werden immer wieder gesucht. Je nach Bereich kann man als Neueinsteiger genau die / der Richtige sein oder aber noch ein paar Jahre Berufs- oder Bereichserfahrung benötigen. Am Wichtigsten ist eher, dass man als Typ gut zum Job passt: es kann durchaus phasenweise repetitiv sein, aber mit Zeit und Erfahrung eröffnen sich jedenfalls weitere Tätigkeitsfelder.

Ich bin:

  • pragmatisch
  • kreativ
  • flexibel

Ich über meinen Job:

Ich arbeite in Wien und es gefällt mir hier sehr. Durch das Praktikum bin ich hier gelandet und nach dem FH-Studium in Graz wieder hergezogen und mittlerweile ist es der Wohnort für meine Familie geworden. Obwohl ich in Österreich arbeite, ist fast der ganze Arbeitstag für mich auf Englisch. Das muss einfach flüssig beherrscht werden, sonst wird das ganz mühsam.

Bisher hat sich mein Tätigkeitsbereich fast jährlich geändert oder etwas verlagert. Ich konnte also bisher von rein firmeninterner Testphasenbegleitung, über Kundenbetreuung bis automatisiertes Testen viel erleben. Dabei habe ich immer wieder gemerkt, dass ich nahe bei der Technik bleiben will, und weniger in eine reine Managementschiene passe. Das beeinflusst und ändert auch natürlich stark, wie man sich seine langfristigen Karriereziele steckt, welche “Titel auf der Visitenkarte” man sich ausmalt. Deshalb, finde ich, ist es wichtig, besonders vor dem ersten Job, die Karriereziele nicht in Stein zu meißeln, da man erst herausfinden wird, was besser zum eignen (Arbeits-)Charakter passen würde. Diesen muss man ja auch einmal erst kennenlernen. Ich würde gerne langfristig, egal in welchem Beruf, eine kleine Gruppe an Leuten fachlich/inhaltlich betreuen und doch selbst inhaltlich mitarbeiten.