Während meines Masterstudiums in Architektur nutzte ich die Gelegenheit, ein Erasmus-Auslandssemester in Göteborg (Schweden) zu verbringen. In einer verschneiten Naturlandschaft und bei klirrender Kälte landete ich am Flughafen Landvetter. Die ersten Eindrücke der Seen-Wald-Landschaft waren für mich sehr beeindruckend, da es eine sehr große Dimension war. Nach der Landung fuhr ich direkt mit dem Bus zu meiner Unterkunft in Kallebäck.
Auslandssemester Schweden
Dario Baumgartner, 10. März 2025
Dario Baumgartner im Hintergrund der Hafen von Göteborg (© Dario Baumgartner)
„Architektur“-Studierender Dario Baumgartner absolvierte ein Auslandssemester an der Chalmers University of Technology in Göteborg, Schweden.

Photo: Dario Baumgartner
Flughafen Landvetter
Kallebäck ist ein Stadtteil, der sehr nahe am Stadtrand liegt und somit direkten Zugang zur schwedischen Natur bietet. Ich wohnte mit zehn anderen Leuten aus der ganzen Welt zusammen. Drei von ihnen waren Schweden, die mir die schwedische Kultur und das schwedische Leben erklärten. Alle zwei Wochen hatten wir einen gemeinsamen Abend, an dem drei ausgeloste Personen kochen mussten und die anderen eingeladen waren – eine wunderbare Möglichkeit, Gerichte aus anderen Ländern kennenzulernen. Es gab Spieleabende, Partynächte und viele schöne Erinnerungen. Als ich an der Reihe war, gab es Schnitzel, eines der bekanntesten Gerichte Österreichs. Zusammen mit einem deutschen Mitbewohner haben wir versucht, es so gut wie möglich zu machen – es hat geschmeckt
Der Alltag an der Chalmers Universität war für mich sehr geregelt. Die Uni beginnt morgens und man geht um 16 Uhr nach Hause – von Montag bis Freitag. Der Tag ist aufgeteilt in verschiedene Kurse und Projekt- oder Gruppenarbeiten. Für mich war das ein großer Unterschied, da sogar vorgegeben wird, wann die Projekte und Gruppenarbeiten zu machen sind. Ungewohnt, aber auch schön ist, dass man nach der Uni noch Freizeit hat und seinen Hobbys nachgehen kann.
Generell ist zu sagen, dass die Semester in zwei Abschnitte unterteilt sind und man insgesamt nur zwei bis maximal vier Kurse belegen kann. Dadurch ist das Semesterende nicht so stressig wie in Österreich. Die Kurse haben dann 7,5 bis 15 Credits (ECTS) und sind somit sehr umfangreich.
Das Atrium, das auf dem Foto zu sehen ist und sich im Gebäude für die Architekturstudierenden befindet, hat mir sehr gut gefallen. Es bildet den Mittelpunkt des Gebäudes und ist auch Treffpunkt für viele. Ständig wechselnde Ausstellungen der Studierenden beleben das Erdgeschoss und bieten Inspiration und Einblicke in andere Fachbereiche.

Photo: Dario Baumgartner
Atrium Chalmers University
Ein Kurs, den ich gewählt habe, hieß Managing design projects und beschäftigte sich mit Projektmanagement in Bauprozessen. Die Vorlesung war so aufgebaut, dass sehr viel wissenschaftliches Arbeiten im Vordergrund stand und wir mehrere Bauprojekte in ihrem Entwicklungsprozess analysieren mussten. Dabei standen wir in Kontakt mit den Bauherr:innen, Architekt:innen und Stadtbauplaner:innen, die uns ihre Sicht der Dinge erklärten. Im Laufe des Kurses mussten wir ein Entwurfsprojekt entwickeln, in das auch das neu erworbene Wissen einfließen sollte.
Mein zweiter Kurs hieß dare to build. In dieser Lehrveranstaltung haben wir drei urbane Objekte entworfen, die wir dann auch bauen mussten. Diese Lehrveranstaltung war fächerübergreifend – es haben also Studierende aus den Bereichen Bauingenieurwesen, Projektmanagement und Architektur zusammengearbeitet, um das Projekt zu realisieren. Insgesamt wurden drei Projekte entworfen und umgesetzt.
Details dazu findet man auf dem Projekt-Instagram-Account.
Fika nennt man in Schweden die Kaffeepause. Sie ist fester Bestandteil des Tagesablaufs, egal ob am Vormittag oder am Nachmittag, und wird immer streng eingehalten.

Photo: Dario Baumgartner
Zimtschnecken mit Kaffee

Photo: Dario Baumgartner
Hafen von Göteborg