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Galerie gegen Sexismus (c) FH JOANNEUM/Fabian Hasler

Eröffnung der Wanderausstellung „Galerie Gegen Sexismus“

Karina STEFAN,

Ab 25. November finden jährlich die internationalen 16 Tage gegen Gewalt an Frauen und Mädchen statt. Aus diesem Anlass ist die Galerie Gegen Sexismus aktuell an der FH JOANNEUM zu besuchen, die das Thema Sexismus bzw. sexualisierte Gewalt kritisch aufarbeitet.

„Im Jahr 2022 wurden weltweit so viele Frauen getötet, wie seit 20 Jahren nicht“, berichtet Lara Amhofer vom Verein Catcalls of Graz. Laut der aktuellen Erhebung der UN wurden mehr als die Hälfte der Femizide von männlichen Bezugspersonen und im häuslichen Bereich begangen. Doch dieser Taten gehen einige Stufen der Gewaltpyramide voraus: Vorurteile, Geschlechterstereotype, Misogynie (Frauenfeindlichkeit) und strukturelle Diskriminierung sind alltägliche Formen von Sexismus. Auch an der Hochschule sind Studierende und Mitarbeitende von geschlechtsbasierter Gewalt betroffen, wie etwa die Erhebung UniSAFE letztes Jahr ergeben hat. In der europaweiten Umfrage von Studierenden und Angestellten an Universitäten und Hochschulen wurde festgestellt, dass von über 42.000 Befragten rund 62% bereits geschlechtsbezogene Gewalt an ihrer jeweiligen Einrichtung erfahren haben.

Die Ausstellung Galerie Gegen Sexismus will ein tieferes Verständnis für dieses Thema zu entwickeln und das Bewusstsein der Besuchenden durch Fakten schärfen. In Kooperation mit den Studierenden des Masterstudiums „Ausstellungsdesign“ AUD22 und dem Verein Catcalls of Graz wurden anschauliche Exponate der bereits bekannten Ausstellung in Graz, die auch schon beim Lendwirbel oder im Grazer Rathaus zu Gast war, neu aufbereitet und dargestellt. Die Inhalte wurden möglichst klar, niederschwellig und verständlich verarbeitet, um es allen Interessierten zu ermöglichen, sich persönlich mit der Thematik zu beschäftigen.

„In der Stabstelle für Gleichbehandlung und Vielfalt an der FH JOANNEUM ist uns die Wichtigkeit und Notwendigkeit für Sensibilisierungsmaßnahmen und Unterstützungsangebote für Studierende und Mitarbeitende sehr bewusst“, so Rina STEFAN, Projektkoordinatorin der Stabstelle und Mitverantwortliche für die Galerie Gegen Sexismus. Diskriminierungserfahrungen sind auch an der Hochschule eine ernstzunehmende Realität, die durch die Präsenz der Wanderausstellung über die nächsten Wochen und Monate an allen drei Standorten der FH JOANNEUM anschaulich thematisiert werden. Ziel ist es, dadurch einen Einblick in Lebensrealitäten von Betroffenen und Anstoß zur kritischen Bewusstseinsbildung zu geben.

Gruppenfoto der Studierenden von Austellungsdesign mit der Stabstelle für Gleichberechtigung und Vielfalt der FH JOANNEUM.
Foto: (c) FH JOANNEUM/Fabian Hasler
Galerie gegen Sexismus

Die Bekämpfung von Sexismus ist ein fortlaufender Prozess, der sowohl persönliche Reflexion als auch kollektive Anstrengungen erfordert. Daher sind im kommenden Semester auch Workshops zum Thema sexuelle Belästigung mit dem Verein Catcalls of Graz und der Gleichbehandlungsanwaltschaft geplant.