FH JOANNEUM als lernende Organisation: weitere Vorgehensweise in der Causa „Rassistische Bachelorarbeit an FH approbiert“.
Lessons Learnt und Maßnahmen
Kontakt
Johanna Theurl
Leiterin PR & Marketing
T: +43 316 5453 – 8816
E: johanna.theurl@fh-joanneum.at
FH JOANNEUM als lernende Organisation: weitere Vorgehensweise in der Causa „Rassistische Bachelorarbeit an FH approbiert“.
Wir möchten ausdrücklich festhalten, dass die Inhalte der betreffenden Bachelorarbeit in keinster Weise den Werten der FH JOANNEUM entsprechen.
Neben dem Dokumentationsarchiv für Österreichischen Widerstand, Expertinnen, Experten, Juristinnen und Juristen wurde die Arbeit vom neu bestellten Leiter des Studiengangs „Logopädie“ überprüft. Aufgrund dieser bisher vorliegenden Stellungnahmen gibt es derzeit keine wissenschaftliche, formale oder rechtliche Basis, ein von vielen Seiten verlangtes Aberkennungsverfahren einzuleiten.
Dennoch haben uns die Einschätzungen und Rückmeldungen von Studierenden, Absolventinnen, Absolventen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Lehrbeauftragten, die uns erreicht haben, bestärkt, folgende weitere Maßnahmen zu setzen:
- Es wird eine externe Kommission unabhängiger Expertinnen und Experten beauftragt, eine weitere Stellungnahme zur Wissenschaftlichkeit sowie der ethischen Dimension der betreffenden Bachelorarbeit abzugeben. Bei der Kommission für Wissenschaftsethik der Österreichischen Akademie der Wissenschaften wurde bereits angefragt, ob sie eine Stellungnahme zu dieser Arbeit abgibt.
- Im Laufe des heutigen Vormittags wird die Geschäftsführung einen Anwalt damit beauftragen, eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft zu übermitteln.
- Der gesamte Prozess – von der Bestellung der Begutachterinnen und Begutachter für Bachelor- und Masterarbeiten über die Bewertungskriterien bis hin zur weiteren Überprüfung der extern betreuten Arbeiten durch FH-interne Personen – wird evaluiert und optimiert. Die Geschäftsführung hat den Kollegiumsleiter ersucht, diesen Prozess im Kollegium zu überarbeiten. Eine erste Empfehlung ist, ethische Gesichtspunkte in den Kriterien der Beurteilung von Bachelor- und Masterarbeiten deutlicher zu verankern.
- Im Herbst 2019 wird eine Veranstaltungsreihe für Studierende, Lehrende, Bachelor- und Masterarbeitsbetreuerinnen und -betreuer sowie interne und externe Interessierte angeboten werden, die das Thema „Ethik in wissenschaftlichen Arbeiten“ aufgreift. Diese Veranstaltungsreihe wird zudem live übertragen sowie als Videoreihe zur Verfügung stehen.
- Das Thema „Ethik in wissenschaftlichen Arbeiten“ wird in die Hochschuldidaktische Weiterbildung als zusätzlicher fixer Bestandteil integriert.
Wir bedauern die Umstände und die unerfreulichen Folgen für unser gesamtes Team, unsere Studierenden und unsere Alumni. Wir als FH JOANNEUM lernen aus dieser Situation, um in Zukunft das wissenschaftliche Arbeiten weiter zu verbessern, ethische Grundsätze stärker in den Fokus zu rücken und diskriminierenden Ideologien in jeglicher Form an unserer Hochschule keinen Platz zu lassen.