Besuch bei der aws in Wien
Manche Leser:innen werden sich denken: Ein Tippfehler und das auch gleich in der Überschrift? Nein, ganz und gar nicht!
Unser Besuch galt nicht dem milliardenschweren Weltkonzern, sondern der Austria Wirtschaftsservice GmbH, also der aws, der Förderbank des Bundes mit Sitz in Wien Meidling. Am 17. Juli 2025 wurden Sabine Proßnegg und Natalia Trudova von der FH JOANNEUM (FHJ) in den sehr schönen und modernst ausgestatteten neuen Räumlichkeiten der aws von Dr. Walter Koppensteiner und Dr. Angela Siegling begrüßt.
Langjährige Partnerschaft FH JOANNEUM & aws
Die aws und die FH JOANNEUM sind bereits langjährige Partner:innen, die viele gemeinsame Projekte und Anliegen verbindet. Im Rahmen der Gründer:innen Zentren KAIT und GreenKAIT etwa ist die aws regelmäßig in Kapfenberg vor Ort, um Gründer:innen auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit zu unterstützen, sowohl mit Beratung und Coaching als auch nach Möglichkeiten mit Förderungen. Zu den Fördermöglichkeiten von Ideen und Gründer:innen siehe Ideen entwickeln – Austria Wirtschaftsservice und Unternehmen gründen – Austria Wirtschaftsservice. Auch im Projekt GreenTech Summer tragen die FHJ und die aws gemeinsam zu den Themen Schutzrechte vor, um jene Studierenden, die im Laufe des Sommers ihre nachhaltigen Geschäftsideen weiterentwickeln, in den Bereichen Urheberrechte und gewerbliche Schutzrechte (Marken, Patente, Gebrauchs- und Geschmacksmuster (Designschutz) unter die Arme zu greifen. Nachhaltigkeit ist auch der aws ein Anliegen, weshalb hier ganz eigene Unterstützungsmöglichkeiten geschaffen wurden, siehe dazu: Nachhaltig expandieren – Austria Wirtschaftsservice.
Projekt RADIUS – KI-Entwicklung mit der FH JOANNEUM
Das FFG geförderte Projekt RADIUS der FH JOANNEUM unter der Leitung von Helmut Lindner bietet Unternehmen die Chance ihre KI-Modelle/Systeme gemeinsam und professionell mit der FH zu entwickeln und erfolgreich umzusetzen. Radius baut auf die bereits sehr hohen Kompetenzen der FH JOANNEUM Kapfenberg im Bereich der KI auf, da RADIUS das bestehende JOSEF RESSEL ZENTRUM für zeitreihenbasierte Fehlervorhersage und -vermeidung hervorragend ergänzt.
Bedeutung von Daten und KI für Unternehmen
Das Thema KI als ein Querschnittsthema berührt viele Unternehmen aller Branchen und über Fachgebiete hinweg. Nach wie vor unterschätzen gerade in Österreich und hier besonders KMU die enorme wirtschaftliche Bedeutung von Daten in Unternehmen. Daten, die in einem Unternehmen ohnehin immer und auf allen Ebenen, beginnend von der Infrastrukturebene bis hin zur Applikation, und entlang der gesamten Wertschöpfungskette anfallen. Mit diesen Daten können gänzlich neue Geschäftsmodelle entwickelt, aber genauso bestehende Geschäftsbereiche erweitert oder ergänzt werden. Hier braucht es noch deutlich mehr Bewußtsein in Unternehmen, wobei die Bewußtseinsbildung schon viel früher ansetzen muss, am besten schon in den (höheren) Schulen. Junge Menschen mit ihrem sicheren Gespür für Entwicklungen & Trends sollten möglichst frühzeitig mit der Möglichkeit der Unternehmensgründung und auch mit den Potentialen von Daten in Kontakt kommen, am besten in Verbindung mit dem Wissen um bestehende Spielregeln in diesen Bereichen, allen voran den Regeln des Datenschutzes, also dem Grundrechts auf Schutz personenbezogener Daten (DSGVO), der KI-Verordnung und anderen Regulierungen im Bereich der Daten. Barbara Reiter von Green KAIT leistet hier bereits Pionierarbeit, die Schulen der steirischen JTF Regionen sind eng in das Projekt eingebunden und haben bereits viele hervorragende und nachhaltige Geschäftsideen in das Licht der Öffentlichkeit gerückt. Siehe dazu www.green-kait.at.
Europäische Rahmenbedingungen und Chancen
Gerade das Thema KI hat aktuell einen starken internationalen Einschlag, sind doch die großen KI-Anbieter in der Regel nicht in Europa ansässig. Gerne wird etwas neidisch vor allem Richtung „wilden“ Westen geblickt, in der Annahme, dass in den USA eben alles möglich ist. Gern übersehen wird dabei aber, dass es in der EU einen soliden Rechtsrahmen und somit weitgehende Rechtssicherheit gibt. Wenn es Unternehmen in Europa schaffen, in diesem Rahmen nun auch alle sich bietenden Möglichkeiten auszuschöpfen, dann ist der technologische Vorsprung anderer Weltteile nicht mehr in Stein gemeißelt.
Unterstützungsnetzwerke für Unternehmen
Natürlich bestehen noch Unsicherheiten, aber: Es gibt ein breites Netzwerk an Unterstützung, neben den Fördereinrichtungen wie der aws in Wien und der SFG-Steirischen Wirtschaftsförderung in Graz auch andere Akteure, die mit Rat & Tat zur Seite stehen wie die KI-Servicestelle der RTR GmbH, die WKO und auch Universitäten und Fachhochschulen. Im Projekt RADIUS können Unternehmen im sicheren Umfeld an KI-Modellen und -Systemen arbeiten, von der Konzeption bis zur Implementierung und auch noch darüber hinaus. Kurz, RADIUS bietet Unternehmen die Chance ihre KI-Modelle/Systeme gemeinsam und professionell mit der FH zu entwickeln und erfolgreich umzusetzen. Mehr dazu ist auf der FHJ Webseite unter „RADIUS“ zu finden bzw. Anfragen auch gerne direkt an den Projektleiter helmut.lindner@fh-joanneum.at.