eCULT – ein stilistisches, puristisches Leichtbau-Stadtfahrzeug
Wolfgang Kriegler (FH JOANNEUM), Martin Gossar (FH JOANNEUM) und Dietmar Hofer (Magna Steyr) referierten bei der MTZ-Fachtagung „Der Antrieb von morgen" in Frankfurt am Main.
Das preisgekrönte MagnaSteyr Leichtbau-Demonstrator-Fahrzeug CULT (Cars Ultra Light Technologies) hatte einen innovativen 3-Cylinder 600 ccm CNG-Antrieb mit direkter CNG-Einblasung, Mikro-Hybridisierung, ein automatisiertes Getriebe und damit im europäischen MVEG-Testzyklus in etwa 60 Gramm CO2/km erreicht. Damit konnte nachgewiesen werden, dass mit diesem rund 680 Kilogramm schweren Leichtbaufahrzeug kleinere CO2 Emissionen als mit einem Elektrofahrzeug darstellbar sind, wenn man den europäischen Strommix bei der Stromerzeugung zu Grunde legt (~70 g CO2/km).
Nach Erreichen dieses Ergebnisses kam der Wunsch auf, dieses noch immer als „konventionell” zu bezeichnende Konzept mit einem reinen Elektroantrieb am selben Chassis zu vergleichen. Die Idee zum eCULT war geboren und wurde an der FH JOANNEUM in Graz umgesetzt. Weiters war klar, dass dieses Antriebskonzept akzeptable Fahrleistungen im Stadt- und Landstraßenbetrieb bringen muss, aber auch leistbar sein sollte. Daher wurde ein Antrieb mit zwei serienmäßig gebauten 15 Kilowatt Asynchronmotoren auf Basis 48 Volt mit zwei Reduktionsgetrieben für je ein Antriebsrad an der Vorderachse ausgesucht. In der Zukunft soll dieses Fahrzeug auch für Fahrdynamik-Untersuchungen wie beispielsweise Torque-Vectoring eingesetzt werden.
Der Vortrag stellt beide Antriebsvarianten – den originalen CULT-Antrieb und den neuen elektrischen vor – und bringt einen Vergleich hinsichtlich verschiedenster Zielwerte wie Energieverbrauch und Fahrleistungen. Spezieller Fokus wird auf einen Life-Cycle-Analysis-Vergleich beider Konzepte gelegt und stellt damit einen weiteren Beitrag zu laufenden CO2 Diskussionen dar. Darüber hinaus wird versucht, die Akzeptanz der potenziellen Kunden für beide Konzepte zu beleuchten.