Pressemitteilung

Mit „emotion“ nach North Carolina

 

Das Institut Luftfahrt / Aviation der FH JOANNEUM und das Grazer Unternehmen Combustion Bay One e.U (CBOne) arbeiten seit Oktober 2015 am Forschungsprojekt „emotion“. Mit der entwickelten Sensorik ist es möglich, eine Brennkammer noch effizienter und somit umweltfreundlicher und wirtschaftlicher zu betreiben. Im Juni 2017 werden nun die aktuellen Forschungserkenntnisse bei der wissenschaftlichen Konferenz der ASME Turbo Expo in North Carolina (USA) vorgestellt.

Mit „emotion“ – kurz für: „Engine health monitoring and refined combustion control based on optical diagnostic techniques embedded in the combustor” – gelingt es, das Betriebsverhalten von Luftfahrtantrieben noch genauer zu kontrollieren und zu optimieren. Im Rahmen des Projekts wurde ein innovativer, berührungsloser Sensor für die Überwachung der Verbrennung konzipiert und erforscht, der es ermöglicht in Echtzeit in die Brennkammer von modernen Turboantriebwerken zu blicken. Das Messprinzip des Sensors beruht auf einer Kombination aus optischer und akustischer Messtechnik.

Bis dato wurde die Arbeit in drei begutachteten Veröffentlichungen disseminiert, wobei mehrere getestet und validierte Optionen für die Sonde vorgestellt wurden. Die erfolgsversprechende Konstruktion und Funktionalität unter hohen Temperatur- und Druckbedingungen der Sonde wurde zum Patent angemeldet. Von 26. bis 30. Juni 2017 werden die aktuellen Erkenntnisse aus dem kooperativen Forschungsprojekt bei der international höchst angesehenen wissenschaftlichen Konferenz der ASME Turbo Expo in Charlotte, North Carolina, vorgestellt. Mehr als 4.000 Fachbesucher werden bei dieser internationalen Großkonferenz erwartet.

Nutzen für die Industrie
Die neue Technologie kann nicht nur in der Entwicklung und im Betrieb von modernen Flugzeugtriebwerken eingesetzt werden, sondern ist auch zum Einsatz in stationären Gasturbinen und Kraftwerken geeignet. Zukünftig soll die Technologie in allen im Betrieb befindlichen Flugzeugtriebwerken Einzug halten. „Deswegen stellt die Sonde eine große Chance für die gesamte Mobilitätsindustrie in der Steiermark da. Es ergeben sich neue Perspektiven zum Einstieg in die Antriebsinstrumentierung von Luftfahrzeugen, was wiederum mit vielen Synergieeffekten verbunden wäre“, so Fabrice Giuliani, CEO von CBOne.

Das Projekt wird im FFG Take-off Programm des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (Projektnummer 850470) gefördert.

Weiterführende Links:

Lukas Andracher und Fabrice Giuliani mit der Sonde in der Hand.
Lukas Andracher, wissenschaftlicher Mitarbeiter der FH JOANNEUM, und Fabrice Giuliani, CEO von CBOne, mit ihrer neuartigen, feuerfesten, optischen Instrumentierung für Flugtriebwerke. (© FH JOANNEUM / Christoph Zöggeler)