Bedingt durch bereits geltende oder aktuell in Ausarbeitung befindliche nationale und internationale Gesetze und EU-Regulierungen zur Diskriminierungsfreiheit, wie zum Beispiel den European Accessibility Act, ist zu erwarten, dass in wenigen Jahren, analog zu aktuell laufenden Maßnahmen bei der Eisenbahn, auch im europäischen Flugverkehr verschärfte Anforderungen an die Barrierefreiheit gelten werden.
Aktuell wird im Bereich der Luftfahrt eine Vielzahl an Unterstützungsmaßnahmen für mobilitätseingeschränkte Personen geboten, doch besonders während der unmittelbaren Flugreise werden die Anforderungen an die Barrierefreiheit nur ansatzweise erfüllt. Hier befindet sich die Flugbranche im besonderen Spannungsfeld zwischen erforderlichen Einrichtungen für mobilitätseingeschränkte Personen und dem ökonomischen Druck, den vorhandenen Raum in der Flugzeugkabine für ein Maximum an Sitzplätzen zu nutzen.
Forschungsfrage
Ziel des Projektes Cabin4All ist es, einen klaren Anforderungskatalog basierend auf der technischen und ökonomischen Machbarkeit unter bestmöglicher Berücksichtigung der Bedürfnisse mobilitätseingeschränkter Personen zu entwickeln, der als Grundlage für die zukünftige Flugzeugentwicklung dient. Das Projekt ist ein Sondierungsprojekt und stellt primär eine Vernetzung zwischen der Flugindustrie, den Carrier und den Betroffenen dar. Unter Berücksichtigung der geltenden Regulierungen sowie Sicherheitsanforderungen soll klar aufgezeigt werden, welche Maßnahmen umsetzbar, welcher Mehrwert generierbar ist und welche Maßnahmen unter heutigen Gesichtspunkten nicht weiter verfolgbar sind. Basierend auf den Erkenntnissen können gezielt zukünftige Entwicklungen zur Verbesserung der Barrierefreiheit in Flugzeugkabinen vorangetrieben werden.