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Projekt

Digital Dictatorship

Projekte zur digitalen Selbstverteidigung

Im Rahmen des Kurses Design Experiment entwickelten Master-Studierende des zweiten Semesters im Studiengang Interaction Design neun interaktive, medienkritische Projekte, die unsere digitalen Fußabdrücke aus einem kreativen und kritisch-forschenden Blickwinkel beleuchten.

Unter der Leitung von Birgit Bachler und mit Input von Marek Tuszynski von Tactical Tech Berlin entstanden dabei kreative Arbeiten, die auf innovative Weise verdeutlichen, wie unsere persönlichen Daten oft unbemerkt zu Werkzeugen der Überwachung werden können.

Im Rahmen von DigiDic „Aufruf zur digitalen Selbstverteidigung” hatten Studierende die Möglichkeit, ihre Projektideen für die gleichnamige Ausstellung im Volkskundemuseum Graz zu pitchen. In Kooperation mit der Medienarchäologie (IMA) standen Elisabeth Schimana und Seppo Gründler den Studierenden im Auswahlprozess als Jury-Mitglieder und Berater:innen zur Seite.

Ein Highlight des Kurses war der Workshop-Tag mit Marek Tuszynski, der die Studierenden in Taktiken der digitalen Selbstverteidigung einführte. Die Projekte, die aus diesem Kurs hervorgingen, decken eine breite Themenpalette ab: Sie untersuchen die Risiken von scheinbar banalen Daten auf unseren digitalen Devices wie Schlaftracking, Periodenüberwachung oder Fotofilter und zeigen auf, wie diese Informationen missbraucht werden könnten, um Verhaltensmuster zu analysieren oder Identitäten zu manipulieren.

Zwei der Projekte, Floors von Bensu Kaya und Lucas Nuss sowie Catch me! Because you can von Ellen Dressler, Lara Falkenberg, Leonie Dunke und Julia Kraft, wurden für die Ausstellung „DigiDic – Aufruf zur digitalen Selbstverteidigung“ im Volkskundemuseum Graz ausgewählt und sind dort bis März 2025 zu sehen.

In Catch me! Because you can schlüpfen Besucher:innen in die Rolle von Hacker:innen und erleben hautnah die Gefahren digitaler Überwachung und Datenmissbrauchs durch Smartphones. Mithilfe eines simulierten Smartphones sammeln sie persönliche Daten wie Standort, Gehgeschwindigkeit und Umgebungsgeräusche. Sobald alle Informationen zusammengetragen sind, können die Hacker:innen die Besitzerin des Smartphones, die fiktive Person Anna, in einer virtuellen Attacke angreifen. Die Arbeit macht die weitreichenden Folgen von Datenschutzverletzungen fast spielerisch greifbar und sensibilisiert auf eindringliche Weise für die Risiken unserer digitalen Spuren.

Die Arbeit Treppen Tracking hingegen deckt auf, wie scheinbar harmlose Daten wie das Stockwerk-Tracking – oft unbemerkt von Smartphones und Smartwatches im Hintergrund gesammelt – intime Einblicke in das persönliche Leben ermöglichen können. Die Installation visualisiert die vertikalen Bewegungen der beiden Designer:innen über die letzten 1,5 Jahre und nutzt neonfarbene Acrylbalken, um jeden täglichen Aufstieg als Datenspur darzustellen. Durch die Kombination dieser Stockwerkdaten mit Informationen zu Zeit und Ort offenbart Treppen Tracking überraschende Details und hebt exemplarisch drei markante Bewegungsmuster hervor.

Das Projekt macht sichtbar, wie alltägliche, triviale Daten, die von den meisten digitalen Geräten standardmäßig erfasst werden, tiefgehende und oft unerwartete Einblicke in das Leben der Nutzer:innen gewähren können.

Diese Ausstellung verdeutlicht die oft verborgenen Mechanismen der digitalen Überwachung und regt zum Nachdenken darüber an, wie wir mit unseren digitalen Spuren umgehen.

Mehr Informationen zum Projekt finden Sie hier.

@FH JOANNEUM

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