Projekt

MAXJAKO

 
MAXJAKO 11

Die Studierenden des Masterstudiengangs „Architektur“ der FH JOANNEUM erarbeiteten im Rahmen der Lehrveranstaltungen „Entwurf 3“ und „Freiraumplanung“ im Wintersemester 2020/21 Vorschläge für die Transformation des Bereiches rund um die Grazer Messe. Ziel war es, weg von einem Transitraum und hin zu einem Raum mit Aufenthaltsqualität zu kommen.

Ausgangslage

Der Bereich rund um die Grazer Messe ist zwar das geografische Zentrum des Bezirks Jakomini, verfügt aber leider über keine öffentlichen Freiflächen mit Aufenthaltsqualität, wie sie ein solches Zentrum als Treffpunkt für seine Bewohnerinnen und Bewohner dringend benötigt. Stattdessen liegt es an der stark frequentierten Conrad-von-Hötzendorf-Straße. Rund um die Messe sind in den letzten Jahren zahlreiche große Bauprojekte realisiert worden, die jedoch nicht zur Verbesserung der Ausgangslage beigetragen haben.

Planungsgebiet (Foto: Katharina Makoru)
Analyse des Planungsgebietes

In einem ersten Schritt haben sich die Studierenden intensiv mit dem Areal und seinen Nachbarschaften beschäftigt. Dazu zählten die Verkehrssituation, die vorhandenen Nutzungen, die Freiraumsituation, usw. Informationen hierzu fanden sie sowohl im Netz (die Stadt Graz stellt zahlreiche Informationen kostenfrei online zur Verfügung) als auch durch wiederholte Begehungen des Stadtteils. Hierbei können insbesondere die sogenannten weichen Faktoren wie das Tag- und Nachleben oder die Zusammensetzung der Anwohnerinnen und Anwohner oder Nutzerinnen und Nutzer erhoben werden.

Strategische Entwurfsansätze

Nach der ausführlichen Beschäftigung mit dem Ist-Zustand entwickelten die Studierenden erste strategische Entwurfsansätze. Insbesondere wurde erhoben, welche baulichen Bestände zugunsten einer qualitativ hochwertigeren Bebauung weichen könnten. Eingeschossige Tankstellen oder Fast-Food-Ketten sind in einem so dicht bebaubaren Gebiet ausgesprochen problematisch. Doch dichte Bebauungen sind dies natürlich umso mehr, wenn man nicht auf eine sinnvolle und gute Planung der öffentlichen Freiräume achtet. Erste Überlegungen zur Reduktion und Entschleunigung des Verkehrs wurden entwickelt, ebenso Maßnahmen zur Entsiegelung bestehender Oberflächen.

Je nach dem gewählten Hauptanliegen der Gruppen wurden Nutzungen für neu entwickelte städtebauliche Strukturen entworfen. Diese wurden nicht nur hinsichtlich der zukünftigen Nutzungen optimiert, sondern auch in Hinblick auf optimale Belichtung, Besonnung und Beschattung. Die Planung der Freiflächen wurde auch in Hinblick auf ihre jeweilige Verbindung zur Erdgeschoßzone vorgenommen. So entstanden sowohl Schanigärten wie auch private Außenflächen, Spielplätze, Kuhweiden oder Alleen.

Visualisierungen

Zeichnungen sind die Sprache der Architektinnen und Architekten sowie der Städtebauerinnen und Städtebauer. Ihnen kommt eine elementare Bedeutung bei der Vermittlung der Planungsziele zu. Wir wissen, dass Texte auf Plänen häufig nicht gelesen werden, deshalb ist es um so wichtiger, dass wir es schaffen, auch komplexe Überlegungen schnell und einfach zu kommunizieren. Für die Vermittlung von Atmosphären sind Perspektiven, Collagen oder Axonometrien gut geeignet. Bestandsanalysen oder urbane Strategien lassen sich am besten durch Diagramme darstellen, die den Inhalt auf die jeweils wichtigste Information reduzieren.

Arbeiten die Studierenden für die Schublade?

Im Fall von MAXJAKO dürfte das nicht der Fall sein. Zwar ist es mehr als unwahrscheinlich, dass die Planungen in dieser Form umgesetzt werden – und das war auch nie unsere Intention. Dennoch dienen sie als Diskussions- oder auch Streitvorlage. Sobald die momentane Corona-Situation sich verbessert, sollen die Arbeiten im Nachbarschaftszentrum Café Jakomini ausgestellt und öffentlich diskutiert werden. Und mit Sicherheit gibt es Vorschläge, die auch schon in Kürze und mit vergleichsweise geringem finanziellen Aufwand realisiert werden können.

Projekte

Wir sind dran!

Katharina Makoru und Verena Rippl

... wenn die Straße zum Zentrum wird. Das Projekt stellt die aktuelle Verkehrssituation der Conrad-von-Hötzendorf-Straße auf den Kopf. Während der Mensch zur wichtigesten Akteurin bzw. zum wichtigsten Akteur wird, rückt der motorisierte Verkehr in den Hintergrund. Die entwurfsprägenden Maßnahmen sind großräumige Umleitungen bereits außerhalb des Entwurfsgebiets und eine bewusste Orientierung am menschlichen Maßstab auf den Ebenen Verkehr, Bebauung und Freiraum.

Ein wesentlicher Anteil des Straßenraums wird dem Menschen zurückgegeben, wodurch das Verweilen und Bewegen auf unterschiedlichen Ebenen möglich wird. Urbane Stege, Terrassen und Plätze mit spezifischen Schwerpunkten nutzen den neu gewonnenen Raum. Eine Bebauung vom Stand’l bis zum Hochhaus reichend, abgestimmt auf die öffentlichen Plätze, prägt das neue Stadtbild. Die Idee der Zentrums- und Kulturachse bildet den Ausgangspunkt des Nutzungskonzeptes. Quartiere mit verschiedenen Schwerpunkten setzen die Anforderung an eine hohe Nutzungsdurchmischung um. Wir sind dran schafft Lebensqualität für das neue Zentrum von Jakomini.

INSIDE – Raum zum Wachsen

Arnold Muhr und Riza Palma-Wehr

Das Städtebauprojekt Inside bildet im Zusammenspiel mit der Messehalle ein neues Zentrum für Graz Jakomini. Dabei erschafft Inside eine neue und innovative Ausformulierung einer Stadt in der Stadt.

Mit dem Ziel weg von einer monofunktionalen, autogerechten Stadtstruktur zu einer ökologischen Stadt, welche die wesentlichsten Grundbedürfnisse (Wohnen, Arbeit, Veranstaltungen, Gastronomie, usw.) auf kürzesten Wegen vereint, gestaltet Inside einen kommunikativen Treffpunkt für die Grazer Bevölkerung. Unterstützt wird dieser Effekt mittels einer flexiblen Nutzungsstruktur und durch ein öffentlich begehbares Dach, welches wiederum neue Einblicke in die Innenstadt ermöglicht.

StadtLandFluss HYBRID

Andrea Gfrerer und Melanie Horvat

Die Grundidee des Projekts ist es, die Vorteile von Stadt, Land und Fluss zu vereinen. Durch die Auflage eines zweiten Layers auf die Bestandsebene schaffen wir eine Verbindung der drei Komponenten. Diese Hybrid-Form wird von uns liebevoll „Wolke“ genannt.

Negativ behaftete Nutzungen, die aufgrund von hohem Flächenverbrauch oder Lärm eher an den Stadtrand gedrängt wurden, können nun in der Wolke Platz finden. Auf der Wolke gibt es einen Nutzungsmix, der zum Aufenthalt einlädt.

  • In Gemeinschaft nicht nur wohnen, sondern leben.

  • Produktion vor Ort – ohne lange Transportwege.

  • Konsum dort, wo die Produkte hergestellt werden.

  • Soziale Kontakte direkt vor der Haustür.

  • Vielfältiges Freizeitangebot für das gesamte Quartier.

  • Treffpunkte für Jedermann und Jederfrau.

Medienecho