Die Berufsfindung ist ein integraler Bestandteil in der Entwicklung von Jugendlichen. Aufgrund der Vielzahl an Berufsmöglichkeiten fällt es schwer, den Überblick zu behalten. Zudem ist es unmöglich, in jeden Beruf Einblicke zu bekommen und praktisch auszuprobieren. Herkömmliche Methoden zur Informationsvermittlung von Berufen erreichen Jugendliche immer seltener. Daher ist es notwendig neue Ansätze zu entwickeln, die den technologischen Wandel miteinbeziehen und Berufsorientierung modernisieren.
Die vorliegende Arbeit untersucht, welche Maßnahmen erforderlich sind, um Jugendliche mithilfe einer Virtual-Reality-Anwendung bei der Berufsorientierung zu unterstützen. Darüber hinaus wird geprüft, ob der Einsatz von Virtual Reality das Interesse am vorgestellten Beruf steigern kann. Als Anwendungsfall wurde der Lehrberuf Garten- und Grünflächengestaltung ausgewählt, für den ein Virtual-Reality-Prototyp entwickelt wurde.
Die Entwicklung basierte auf einem qualitativen Ansatz, bei dem Expert: innen aus den Bereichen Landschaftsgärtnerei und Virtual Reality befragt wurden. Die gewonnenen Daten wurden daraufhin mit theoretischen Grundlagen kombiniert. Anschließend wurde der Prototyp iterativ mit Methoden des Design Thinking gestaltet. Zur Überprüfung der Forschungsfrage wurde die Anwendung im Rahmen eines Pretest-Posttest-Workshops mit sieben Schülerinnen und Schülern an der Mittelschule Strassgang in Graz getestet. Ein Fragebogen diente der Auswertung der Wahrnehmung und Wirkung der Applikation.
Die Ergebnisse zeigen, dass Virtual Reality eine innovative Methode zur Präsentation von Lehrberufen bietet. Die Technologie hat das Potenzial, die Attraktivität von Berufen zu steigern, Wissenslücken zu schließen und falschen Erwartungen entgegenzuwirken. Diese Ansätze eröffnen neue Möglichkeiten für eine zukunftsorientierte Berufsorientierung.
Die Masterarbeit wurde von Michael Kernbichler betreut.