45. Thermenkreis: Die Reise zu den Sternen

 

Die Sehnsucht der Menschen nach den Sternen und dem weiten Weltraum war immer schon groß. Mittlerweile ist es auch Normalsterblichen möglich, in die Weiten des Weltalls zu reisen - jedoch nur für eine entsprechend große Summe an Geld. Wird sich das in Zukunft ändern? Werden wir zukünftig alle die Möglichkeit haben, zum Mond oder Mars zu reisen?

Zu reisen diente seit jeher der Suche nach Glück, wenn es nicht zuhause zu finden war. Die Hoffnung, das Gras sei in der Ferne grüner, das Meer blauer und der Wein süßer, waren zentrale Motive für den Aufbruch in die Fremde jenseits der vertrauten Grenzen. Darüber hinaus treibt die Menschen auch eine tief verankerte Sehnsucht nach Neuem hinaus: die Frage danach, was hinter dem elterlichen Gartenzaun, hinter dem Hügel, hinter dem Horizont liegt. Welche Abenteuer dort locken, welche Schätze dort zu entdecken sind…

Faszination Weltraum

Je weiter entfernt Regionen liegen, desto wilder sind die Mythen, die sich um dieses Ziel ranken. Lange galten Afrika und die Pole als solche sagenumwobenen Teile der Welt, oder auch die Tiefen des Ozeans. Eine große Menschheitsphantasie richtete sich stets auf die äußersten Grenzen der menschlichen Wahrnehmung, den Weltraum: Im 19. Jahrhundert bereits von Jules Verne beschrieben, dauerte es jedoch bis 1961, als mit dem Russen Juri Gagarin der erste Mensch den Orbit umkreiste. 1969, vor knapp 50 Jahren, betrat schließlich mit Neil Armstrong der erste Mensch den Mond.

Seither entwickelte sich die Raumfahrt beträchtlich weiter, doch dauerte es bis zum Jahr 2001, dass erstmals ein Mensch nicht aus Forschungsgründen, sondern aus reinem Vergnügen und auf private Kosten in den Orbit reiste: Die Vergnügungsreise des US-Amerikaner Dennis Tito zur Internationalen Raumstation kostete die kleine Summe von 20 Mio. US Dollar.

Foto: © www.austromir.at/ BMBWK, Wien
Dr. R. Ewald (links) und Dr. Clemens Lothaller (rechts) beim Schwerelosigkeitstraining während eines Parabelfluges.
Tourismus zu den Sternen?

Mittlerweile engagieren sich bereits einige private Unternehmen in der Entwicklung von neuer Raumfahrttechnologie, welche eine „Reisen zu den Sternen“ erschwinglicher und damit auch erreichbar für weniger reiche Menschen macht. Wie weit diese technische Entwicklung bereits vorangeschritten ist, wann eine Reise zum Mars möglich sein könnte, ob der Weltraumtourismus je zu einem Massenmarkt werden kann, und ob das angesichts des gigantischen Energieverbrauchs von Raketen überhaupt sinnvoll sei, diskutiert Eva Adamer-König am 45. Thermenkreis zum Thema „Die Reise zu den Sternen. Weltraumforschung am Weg zum Weltraumtourismus.“

** Eva Adamer-König** war Weltraummedizinerin bei der ESA (European Space Agency), beim Österr. Weltraum-Programm Austromir mit dem Astronauten Franz Viehböck sowie beim europäischen Programme Euromir. Heute ist sie Leiterin des Studienganges „Gesundheitsmanagement im Tourismus“.

Der Thermenkreis ist eine Veranstaltung der FH JOANNEUM, des Kurhauses, des Tourismusverbands Region Bad Gleichenberg und des Vulkanlandes.