46. Thermenkreis: Erfolgswege zwischen Triumph, Scheitern und Burn-Out
Erfolg ist etwas Wunderbares. Gleichzeitig steigen durch fortwährenden Triumph aber auch die Erwartungen, welche man glaubt, erfüllen zu müssen. Herausforderungen werden immer größer - und damit auch das Risiko zu scheitern. Persönlicher Leistungsdruck - und Burn-out als Folge? Trotz offensichtlicher Warungen gilt in der heutigen Leistungsgesellschaft das Risiko der totalen Überforderung weiterhin als Maßstab für Erfolg und Anerkennung. Aber wo liegt die Balance zwischen Entspannung und Leistung - und wie findet man sie?
Ein warmer Regen der Anerkennung strömt auf den nieder, der seine Ziele erreicht, überschreitet, unentwegt höher steigt… Und je höher, desto strahlender der Triumph, desto glühender die Bewunderung, desto größer die Zahl der Begeisterten, die von der Aura des Siegers berührt, elektrisiert werden wollen…. Damit steigt auch der Erwartungsdruck: Wer wiederholt gewinnt, wird von den Fans auf dieses neue Leistungsniveau verpflichtet. Die Messlatte für Erfolg wird angehoben, die Herausforderung zu genügen immer größer – und somit das Risiko zu scheitern, zu verlieren, zu enttäuschen, abzustürzen in das tiefe Tal vergangener Leistungen. Keiner, der das gleisende Strahlen hoch oben über den Wolken kennt, will in den Nebel des Vergessens absteigen. Zu süß schmeckt die Bewunderung…
Dauerhafte Höchstleistungen?
Was wie ein Widerspruch in sich klingt, erfordert ein Leben im permanenten Stress. Körper und Geist müssen ständig einsatzbereit sein, um auf Abruf Ideen zu produzieren, die außergewöhnlich, hilfreich und begeisternd sind. Das bedeutet: Jede Äußerung wird zur vermessenen Performance, und dies ohne Ende, der den Abstieg bedeuten könnte… Kein Motor übersteht Vollgas im Dauerbetrieb. Irgendwann ermüdet das zähste Material, der athletischste Körper, der willigste Geist – und kollabiert.
„Burn-out“, medizinisch „Erschöpfungsdepression“ genannt, jener umfassende Zusammenbruch eines Menschen, galt lange als Schreckgespenst unter leistungswilligen Menschen. Nach einer unter deutschen Managerinnen und Managern durchgeführten Umfrage gilt Burn-out für viele als kläglicher Ausdruck von Schwäche und wird bevorzugt verdrängt. Dagegen empfinden andere den Zusammenbruch sogar als Adelung: als ultimativen Beweis, vollen Einsatz geleistet und wirklich alles gegeben zu haben…
Vom ewigen Triumph und gelegentlichem Scheitern
Christian Hlade gilt als Shooting Star in der Reisebranche. Die Erfolgsgeschichte des Grazer Architekten, der aus einem leidenschaftlichen Diplomarbeitsprojekt in Nepal das boomende Reiseunternehmen „Weltweitwandern“ entwickelte, klingt wie eine Legende. Seine Firma dient längst als offensichtlicher Beweis dafür, dass nachhaltiger Tourismus möglich sei, nämlich umweltverträglich, für Bereiste eine spürbare Besserstellung, für Kundinnen und Kunden ein Hochgenuss – und fürs Geschäft zweistellige Wachstumszahlen. Das Sahnehäubchen sind die Legion an Auszeichnungen für die innovativsten Reiseprodukte, die gesundesten Arbeitsbedingungen, die wirkungsvollsten sozialen Engagements in den Reisegebieten und vieles mehr… Der letzte Clou dieses „Marcel Hischer in Wanderstiefeln“ war seine Autobiografie „Wandern wirkt“, die 2017 sogar in den Olymp der Bestseller aufstieg. Sein persönlicher Preis für diese unglaubliche Leistungsfähigkeit ist gelegentliches Burn-out: der Absturz in die totale Lethargie!
Die Suche nach dem Gleichgewicht
Wo liegt die gesunde Balance zwischen Leistung und Entspannung oder besser noch zwischen Erfolg und Niederlage? Denn so schön das Siegen ist, geistige Entwicklung erlaubt nur das Scheitern an Grenzen, worüber Christian Hlade am 46. Thermenkreis sprechen wird: „Erfolgswege zwischen Triumph, Scheitern und Burn-out“ am Mittwoch, 17. Jänner 2018, im Cafe im Kurhaus Bad Gleichenberg.
Christian Hlade ist Gründer und Geschäftsführer des Grazer Trekkingreise-Veranstalter „Weltweitwandern“, Philanthrop und Bestsellerautor von „Wandern wirkt“. Der Thermenkreis ist eine offene Diskussionsveranstaltung und wird veranstaltet von der FH JOANNEUM, dem Tourismusverband Bad Gleichenberg, dem Kurhaus Bad Gleichenberg und dem Vulkanland.