Luftverkehrsführung von Sinnen? Flugsicherung von morgen.
Abendveranstaltung
Fluglotsinnen und -lotsen spielen eine wichtige Rolle für die Sicherheit im Luftverkehr. Im Zuge von stärkerer Automatisierung und höherem Verkehrsaufkommen können Möglichkeiten gefunden werden, mit modernen Technologien zur Steigerung der Effizienz im Flugsicherungsbereich beizutragen.
Die Arbeitsplätze von Fluglotsinnen und -lotsen befinden sich in einem Tower am Flughafen oder einer Überwachungszentrale mit künstlicher Darstellung der Situationsdaten des Luftverkehrs. Noch immer werden die meisten Kommandos, mit denen die Pilotinnen und Piloten von ihnen instruiert werden, über Sprechfunk abgesetzt und zurückgelesen. Im Zuge von stärkerer Automatisierung und durch das höhere Verkehrsaufkommen können und müssen jedoch Möglichkeiten gefunden werden, mit modernen Technologien zur Steigerung der Effizienz im Flugsicherungsbereich beizutragen.
Der Abendvortrag wird aktuelle Forschungen aus dem Bereich der Lotsenassistenz vorstellen. Dies umfasst beispielsweise einen multimodalen Lotsenarbeitsplatz, der Gesten, Sprache und Blicke erkennt. Das wiederum kann Lotsinnen und Lotsen ihre Arbeit erleichtern und ihnen erlauben intuitive Eingaben über verschiedene menschliche Sinne vorzunehmen. Tower-Lotsinnen und -Lotsen können durch eine kamerabasierte Fernüberwachung von Flughäfen örtlich ungebunden und flexibler agieren. Solche Systeme und Mensch-Maschine-Schnittstellen sollten dabei aber stets die Benutzerinnen und Benutzer im Fokus haben.
Vortragende:
Dipl.-Ing. Jürgen Rataj ist Leiter der Abteilung Lotsenassistenz des Instituts für Flugführung beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Braunschweig. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung mit Assistenzsystemen in verschiedenen Domänen wie Flugtriebwerke, Starrflügler, Helikopter, Automobilverkehr und Flugsicherung. Er ist darüber hinaus Dozent für Air Traffic Management an der Fachhochschule Ostfalia.
Dr.-Ing. Oliver Ohneiser ist wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Lotsenassistenz des Instituts für Flugführung beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Braunschweig. Nach seinem Master-Studium der Informatik (2011) promovierte er 2017 in Luft- und Raumfahrttechnik an der TU Braunschweig. Er leitet das europäische Projekt „PJ.16-04 Controller Working Position Human Machine Interface“ mit dem Fokus auf modernen Interaktionstechnologien am Fluglotsenarbeitsplatz.